Wer hier schon ganz lange mitliest, wird sich vielleicht erinnern, dass ich sogar Waschmittel bereits selbst zusammengerührt habe, um mit der enzymfreien Variante unsere Stoffwindeln waschen zu können. Da ich mich damals aber dann doch nicht für die regelmäßige Waschmittelproduktion begeistern konnte, stapeln sich seit Jahren sehr zum Unmut des Mannes Seifenflocken* und Waschsoda* in unserem Bad. Die Begeisterung solche Putzmittel selber zu machen, ist immer noch da und deshalb habe ich mich für “Natürlich frisch und rein: Wirkungsvolle und günstige Reinigungsmittel selbst gemacht.“* entschieden.
Abbildung von LV.Buch |
Wie gleich auf Vorder- und Rückseite der broschierten Ausgabe beworben wird, enthält das über 200seitige Buch gleich 160 ökologische Putzmittelrezepte. Braucht man wirklich so viele? Der Inhalt gliedert sich daher auch in immerhin 15 Kapitel, wobei der Einstieg mit einer Putzphilosophie, der Warnung vor den herkömmlichen Putzmitteln und der Lösung des Selbermachens sowie den dafür notwendigen Grundzutaten gelingt. Es folgen in zehn Kapiteln die großen zu putzenden Bereiche/Mittel – Allzweckreiniger, Küche, Badezimmer, Fenster, Wäsche, Möbel und Holzfußböden, Teppiche, Lufterfrischer und Raumsprays, Reinigungsmittel für Metalle und Autopflege. Den Abschluss bildet ein Kapitel zum Seife sieden.
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Laut den Angaben des Autors Manfred Neuhold gibt es in der EU rund 70.000 Putzmittel für den Haushaltsgebrauch und die Liste der negativen Auswirkungen von Nanopartikeln bis zur Unterstützung von Antibiotikaresistenzen ist lang. Nach dieser Lektüre wünscht man sich sofort, dass der Tag noch ein paar Stunden mehr hätte bzw. man als neue Routine tatsächlich die üblichen Putzmittel ersetzen könnte. Die Anleitungen sind jedenfalls mit fotografierten Einzelschritten so klar und die Zutatenlisten wirklich kurz, das es nicht unmöglich erscheint. Über so manches Bild musste ich auch schmunzeln. Text und Layout wirken so klar, dass man das Putzmittelbuch tatsächlich gern zur Hand nimmt.
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Hilfreich ist auch das Kleine Fleckenverzeichnis, das zum Kapitel Wäsche gehört und – wie das gesamte Buch – viele Tipps enthält. Nicht alles davon wäre für mich problemlos umsetzbar, denn im Fensterkapitel wird beispielsweise die Verwendung von Brennspiritus zur Verhinderung von Schlierenbildung empfohlen. Ich finde den Gestank von Brennspiritus, das der Mann liebend gerne verwendet, unerträglich und würde damit garantiert nie mein Fensterputzwasser beduften. Bei vielen anderen Putzmittelrezepten hätte ich aber tatsächlich mal wieder Lust die ohnehin vorhandenen Grundzutatenbestände zu verwenden.
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Habt ihr denn schon Putzmittel selber gemacht bzw. in welchen Putzbereichen verzichtet ihr auf die Industrieprodukte?
Bis jetzt habe ich keine Putzmittel selber gemacht. Ich mach in größeren Abständen Bestellungen bei Sonett in größeren Einheiten und habe bei den Putzmitteln ein besseres Gefühl als bei konventionellen. Ich finde reduzieren da auch gut. Ein Allzweckreiniger für Bad, Böden u.ä. reicht. Ebenso einer für die Fenster. Und dann ist fast schon gut. Wenn ich das Gefühl habe, für die Herstellung regelmäßig mehr Zeit zu haben, würde ich mich daran wagen. Aber dafür müssen vermutlich die Kinder etwas größer sein.
VG Stefanie