Inzwischen ist bereits der Oktober vorbei und damit trennt uns nun schon ein halbes Jahr von einem der ursprünglich genannten Einzugstermine auf unseren Vierseithof. Selbst nach aktualisiertem Plan sollte eigentlich die erste Neubaufamilie im letzten Monat einziehen, was momentan noch an der fehlenden Heizung und anderen Kleinigkeiten scheitert. Auf dem 12tel Blick für die Fotoaktion von Tabea Heinicker sind die dennoch vorhandenen Sanierungsfortschritte gar nicht zu erkennen, denn inzwischen haben alle Gebäude neue Fenster und teilweise auch schon Türen.
Beim Blick zurück wird klar, dass wir vor zwei Jahren alle Kreditverträge in der damals vermeintlich richtigen Höhe unterschrieben hatten und letztes Jahr der Abriß fertig war, aber weder Kran noch Baucontainer auf dem Hof standen. Dafür wurden viele Tage lang Putz abgeschlagen und unser Sandsteinportal darunter überraschend entdeckt. Mir kommt es ja inzwischen schon so vor, als wenn wir bereits viel länger diese Großbaustelle auf dem Hof hätten.
Oktober 2013 & Oktober 2014 |
Unproblematisch waren die letzten vier Wochen nicht, denn – wie bereits so häufig im vergangenen Jahr – gab es wieder viele Stolpersteine auf dem Weg zum Einzug und vor allem zur entsprechenden Leistung für die gigantische Sanierungssumme. So ist das Rundbogenfenster schief eingenbaut, die roten Türen wurden ohne vorherige endgültige Farbemusterung lackiert und sind nun Tomaten- statt Bordeauxrot und die Dämmung wurde nicht vollflächig angeklebt.
Immerhin gehts am kleinen Neubau voran. Ich konnte die Fassaden außen – mit Blick vom obersten Gerüst – und die ersten Decke innen mitstreichen. So langsam sieht es dort tatsächlich nach Wohnung aus. Für unsere Wohnung habe ich mich intensiv mit dem Kalkanstrich und Pigmentenbeschäftigt.
Fortschritte gibt es aber auch bei den Altbauten. Am Herrenhaus wird das Dach nun sogar in Wochenendarbeit saniert, damit es vor dem Winter noch geschlossen werden kann und am Südhaus wird das Fachwerk fertiggestellt. Selbst die ersten Schornsteine sind nun auf dem Dach.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam und freue mich heute am Freitag über folgende fünf Dinge:
Gesehen:
Einen Anbau im Cappuccino-Braun, bei dem ich eine Seite mit gestrichen habe.
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Gehört:
Die Stimmen der Zimmermänner, die nun auch am Wochenende arbeiten müssen, damit das Dach vor dem Winter noch geschlossen werden kann.
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Gerochen:
Farbe vom streichen …
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Gedacht:
Hoffentlich ist es nicht wirklich schon zu kalt, wenn wir anfangen bei uns zu kalken. Außerdem befürchte ich ein bisschen, dass zeitgleich die Drähte aus meinem Ellenbogen wieder entfernt werden sollen.
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Gefühlt:
Armmuskelkater
Am meisten habe ich mich aber darüber gefreut, wie die Reaktionen auf die Schreckensnachricht zur drohenden Erkrankung des Mannes waren und wie groß die Erleichterung bei der Entwarnung. Da wurde im Vorfeld versprochen, dass man sich im aller schlimmsten Falle mit um die Kinder kümmern würde und das Telefon klingte nach der überraschend guten Nachricht mehrfach. Die Lieblingsnachbarin unserer Tochter kam sogar mit einer Flasche Sekt vorbei. Die Vorfreude auf die Hofgemeinschaft ist nach dieser Erfahrung nun noch ein bisschen größer.
2013
Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]
2014
Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]
300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]
Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]
Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]
2015
Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015]
Richtfest Südhaus [August 2015]
Verlinkt beim Freutag, H54F, Friday Fives und der Fotoaktion von Tabea Heinicker.
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