Rezension: #PapamachtAbendbrot : Ein Vorlese-Rezept-Buch für Väter und Mütter

18. August 2016 | Anzeige, Erziehung & Familie, Partyrezepte, Rezensionen | 2 Kommentare

Glaubt man den (ge)schön(t)en Alltagsbildern in den sozialen Netzwerken, wirft kaum noch jemand die Abendbrotschnitte nur noch schnöde auf den Teller oder das Pausenbrot in die Büchse Bento-Box*. Daher wird die Neuerscheinung “#PapamachtAbendbrot : Ein Vorlese-Rezept-Buch für Väter und Mütter“* aus dem Claudius-Verlag ganz sicher begeisterte Leser und vor allem Nachmacher finden.

Abbildung vom Claudius-Verlag

Der Autor Daniel Staffen-Quandt arbeitet als Journalist und Redakteur. In der virtuellen Welt ist er wohl vor allem bei Instagram unterwegs und zeigte dort vor 1,5 Jahren sein erstes Tellerbild. Seit Beginn dieses Jahres gibt es auch einen zum Buch gleichnamigen Blog, der aber offensichtlich nur für die Vermarktung der Publikation gestartet wurde.

Abbildung vom Claudius-Verlag

Die 25 Tellergestaltungsideen sind jeweils mit einer Geschichte verbunden, die meistens Familienanekdoten erzählen und sich immer auf das Essensmotiv beziehen. Wie man dem Vorwort entnehmen kann, geht der Autor davon aus, dass man diese Geschichten während des Abendbrotes vorliest: “[…] gut geeignet, um sie zum Abendessen vorzulesen, damit aus Essen Spaß wird. Denn genau das wollen wir unseren Kindern doch vermitteln: Essen ist Genuss und Freude gleichermaßen. Stillsitzen war gestern.” (S. 9) Mit diesem Ansatz habe ich persönlich meine Probleme, denn wir kämpfen momentan fast täglich, dass unser Dreijähriger während des Essens tatsächlich am Tisch sitzt (statt kopfüber an der Treppe zu hängen oder vor den bodentiefen Fenster die Abendbespaßung für die Nachbarn zu geben). Außerdem haben wir tatsächlich noch nie beim Abendbrot vorgelesen, sondern als Eltern immer mitgegessen. Ich vermute ohnehin, dass der Wunsch nach diesen Zusatzgeschichten vor allem die Seiten füllen sollte.

 
Abbildung vom Claudius-Verlag

Den Hauptteil des Buches bilden die Tellergestaltungsideen. Auf Doppelseiten präsentiert, finden sich rechts ganzseitig die Abbildungen und links die Angaben zur Herstellung mit “Sie brauchen” und “So geht’s”. Die 25 “Rezepte” ausnahmslos mit Hashtag-Namen zu versehen, zeigt das hier social-Media-Experten am Werk waren. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit diesen vorgegebenen Schlagwörtern das Buch ein (Instagram-)Werbungserfolg wird. Jeder Instagramer der nachbastelt, wird die gleichen Hashags verwenden und damit auf die Publikation hinweisen. Sehr geschickt.

Abbildung vom Claudius-Verlag

Das Konzept des Buches überzeugt. Überrascht hat mich aber die Druckqualität der Abbildungen. Der Vergleich mit dem Instagram-Account zeigt, dass es keine Produktfotografie für die Publikation gab, sondern tatsächlich die Instagram-Bilder – teilweise mit neu hinterlegtem Farbfonds – verwendet wurden. Irritierend dabei ist, dass die Qualität des Bildportals deutlich besser in Farbbrillanz und Schärfe ist, als die Drucklegung.

Da ich mich selbst noch gut daran erinnern kann, wie sehr mich der als Krone geschnittene Apfel meiner Eltern begeisterte, finde ich diese Essensgestaltungideen des Autors richtig gut. Alle Eltern, die es im Alltag schaffen solche kleine Essensfreuden für ihre Kinder zu realisieren, schenken ihnen deutlich mehr als nur Kindheitserinnerung. Wir selbst schaffen das momentan leider fast nur zu den Kindergeburtstagen. Wenn die Publikation des vierfachen Vaters Daniel Staffen-Quandt dazu inspirieren kann, ist es ein Buch*, das in vielen Familienküchen stehen sollte.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

2 Kommentare

  1. Äh ja, während dem Essen vorlesen finde ich auch ungünstig, denn wann kommt man dann selbst zum Essen?
    Aber da die Schnippselei ja doch einige Zeit dauert, kann Mama ja vorlesen, während Papa das Abendbrot zaubert ;o)

    Antworten
    • Die Idee gefällt mir – wenn der Papa das Abendbrot macht, kann man tatsächlich sehr gut vorlesen …

      Antworten

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