Ehrlich gesagt, habe ich bislang noch nie verstanden, wozu man eine dieser Stoffsocken in der Weihnachtszeit selber nähen sollte. Wir haben (noch) keinen Kamin und der Weihnachtsmann wird sich auch später nicht durch den inzwischen vorhandenen Schornstein zwängen, um die Socken wie in England erst am nächsten Morgen zu befüllen. Zu Nikolaus fand ich diese Socken auch immer unpraktisch, denn im Gegensatz zu den Schuhen, fällt die Sockenvariante ja nur um. Außerdem mag ich die Schuhputzvariante und das damit in den Tagen zuvor Vorfreude wecken auch schon bei den ganz Kleinen immer sehr.
Um so überraschender ist es, dass ich dieses Jahr gleich beiden Kindern so eine Socke genäht habe – denn sowohl für Kindergarten wie auch für die Schule wurde eine Weihnachtssocke eingefordert. Klar, dass diese dann auch genäht bzw. viel mehr gestickt wurde. Die meisten Weihnachtssocken-Vorlagen waren mir allerdings viel zu kitschig und erst nach langer Suche habe ich mich für die ITH-Variante von Stickpferchen*entschieden, die komplett im großen Jumbo-Rahmen meiner Maschine entstehen konnte.
Auch dabei gab es allerdings einige Anpassungen – so habe ich auf Ferse und Kappe verzichtet und auch die Motive übersprungen. Stattdessen kamen die Christmas doodles von Kasia, die es beim Stickbär gibt, zum Einsatz. Ihre Stickmotive finde ich ja schon länger toll und sie schmückten schon vor Jahren das Ballonkleid der Tochter. In letzter Zeit ist sie ja mit der Lernuhr* bekannt geworden.
Zurück zum Stiefel – vernäht wurde ein Gütermann-Quarter*, das es zusammen mit anderen Stoffen beim #Nähcamp2015 von Smilla-Berlin gab und ein ebenfalls sehr gut abgelagerter Tante Erna Stoff*, den ich auf der Handarbeitsmesse in Leipzig gekauft habe. Dazu kam wie immer mein eigenes Nählabel* und ein rot-weißes Band unbekannter Herkunft. Außerdem wurde eine Bügeleinlage verwendet, die aus der Verwandtschaft mal bei mir gelandet ist und für diese Stiefel die genau richtige Stabilität brachte.
Die einzige Stelle, mit der ich nicht ganz zufrieden war, ist die Satinnaht unter dem oberen Stoffstreifen. Die Balance nah abzuschneiden, aber auch nicht so knapp zu werden, dass die Naht nicht mehr den Stoff fasst, finde ich immer noch sehr schwierig. So wird es nun erstmal ein bisschen fransig aussehen, was ich aber immer noch besser finde, als wie bei der Zucktertüte nachträglich sichern zu müssen.
Freitags freut mich jedenfalls, dass ich diese etwas überraschende Nähaufgabe in der letzten Woche rechtzeitig geschafft habe.
Sooo ein schöner Stiefel mit Tannenbaum… 🙂
Liebe Grüße die Nähbegeisterte