Was bin ich doch gerade aktuell mit meinen Blogthemen – was aber leider nicht bedeutet, dass der Themenordner irgendwie leer wäre. Nach dem Faschingskostüm des Sohnes von gestern, kommt heute nun schon der Verkleidungswunsch der Tochter. Ihre Wahl fiel auf “Stern” oder “Rentier”, wobei sie mir die Entscheidung überließ. Mein Vorschlag, dass ich mich ja an “Rudolf” versuchen könnte, gefiel ihr. Genäht habe ich ein dreiteiliges “Outfit”, das ursprünglich aus vier Teilen bestehen sollte.
Das Doppelface Lederimitat mit Teddyfleece*, das mich irgendwie an “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“* erinnert, wurde fast vollständig in eine Weste nach dem Schnittmuster “Westover Rockers” von Mamahoch2 verwandelt. Da aber die Schultern komisch abstanden, habe ich dort einfach abgerundet und außerdem den Halsauschnitt sehr freihändig deutlich größer geschnitten, weil der Kopf der Tochter nicht durchpasste. Den Umschlag unten umzunähen, gefiel mir selbst richtig gut.
Die Armauschnitte sind offenkantig, da bei diesem Material nichts ausfranst und ein Unikat-Label von Cotton Trend hat seinen Platz wieder in der Seitennaht gefunden. Die Weste kann ganz sicher auch noch nach Fasching getragen werden, denn die Tochter wäre selbst bei plötzlich eintretenden sibirischen Temperaturen ganz sicher sehr warm verpackt. Sie zieht sich aber ein bisschen schwer an und vor allem wieder aus.
Übrig blieben vom halben Meter lediglich vier kleine Reste, die als Elchfüße an Arme und Beine kommen sollten. Für die Beine waren die Reste dann aber zu schmal und so entstanden spontan Klapp-Beine, die an den Ellenbogen offen waren. Sehr innovativ, oder?
Etwas schwieriger war der “Kopfschmuck”. Ich entwendete heimlich einen Haarreifen der Tochter und hatte Glück, dass es auf dem Bernina-Blog kurz vor Weihnachten eine Rudolf-Rentier-Nähaktion von Frau Scheiner gab, bei der man für ihr Reittier* oder eben für sich selbst ein Elch-Geweih nähen sollte. Nach dieser Vorlage entstand auch mein Geweih, wobei mit einem zusätzlichen Haltegummi nach der ersten Anprobe nachjustiert werden musste, damit der Kopfschmuck nicht gleich wieder vom Kopf fiel. Auch die Pfeifenreiniger im Inneren waren eigentlich nur Attrappe, den stabil wurde es wohl nur durch die Watte.
Der Jüngste trug wie die Tochter und der große Bruder natürlich wieder das Marienkäferkostüm. Verkleidungswünsche werden hier erst erfüllt, wenn der Träger sie deutlich aussprechen kann – außerdem muss das gute Stück, bei dem ich mir das erste und glücklicherweise auch letzte Mal durch den Finger nähte, möglichst oft verwendet werden. Beim großen Bruder freue ich mich übrigens schon darauf, was die chinesischen Kollegen aus Guangzhou dazu sagen werden, denn da dort ohnehin gerade ein Fachtext von mir (nicht auf chinesisch) erscheint, ist der Kontakt noch ganz gut.
Ich mag die Dreierbande – wobei das große Mädchen gerade ziemlich zwischen “großer Bruderliebe” und “ihr nervt mich alle” hin- und herschwankt. Wir werden unseren Weg finden.
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Nachträglich verlinkt bei den Kostümideen von Bonnbon.
Sehr cool geworden, du hast dich selbst übertroffen! Liebe Grüße