In den Herbstferien weilte das mittlere Kind bei den Pfadfindern und die große Tochter ließ sich nochmal überreden, mit dem kleinen Bruder zusammen zu den Großeltern zu fahren, da der Erstklässler weiterhin nur mit einem Geschwisterkind verreist. Damit hatten wir überraschenderweise für 2,5 Tage komplett kinderfrei, was hier mit der Entscheidung für ein drittes Kind tatsächlich eher selten geworden ist. Wie bereits letztes Jahr im Frühjahr buchten wir schnell ein Hotel und fuhren für einen Wochenendtag ebenfalls weg.
Dieses Mal waren wir im Steiger Hotel Sebnitzer Hof und gingen vorher in der Sächsischen Schweiz – das Lieblingsgebirge fast vor unserer Haustür – wandern. Neben Sauna und Abendessen mit einem überraschenden Auftritt eines amerikanischen Sängers, schauten wir natürlich auch kurz mal bei unserem Trauringe-Goldschmiedin vorbei. Im Gegensatz zum Frühjahr 2023 konnte ich den Mann überzeugen, nach dem Frühstück nicht mehr gleich wieder nach Hause zu düsen, sondern (für mich) noch ein bisschen Kultur anzuhängen. Wir besuchten die Deutsche Kunstblume Sebnitz, deren Manufaktur sich ganz in der Nähe des Hotels befand.
Gerne hätte ich hier deutlich ausführlicher über die Kunstblume berichtet, denn mittlerweile gibt es kaum noch Manufakturen, die diese besonderen Blumen tatsächlich noch in Handarbeit herstellen. Das Stanzen, Prägen, Färben und Zusammensetzen wird in der Schaumanufaktur von den verbliebenen Mitarbeitern vorgeführt, aber weder dort noch bei den 75.000 Eisenwerkzeugen mit unglaublich vielen Formen für Blätter und Blüten darf man fotografieren, da die Sorge vor Plagiaten wohl zu groß ist. Für das Bekanntmachen und Touristenbindung finde ich diese Entscheidung des Hauses aber wirklich schwierig. Das es einer der vielen ostdeutschen (Textil-)Betriebe ist, die nach der Wende durch die Treuhand kompromisslos abgewickelt wurde und nur wenige der heute noch verwendeten Maschinen durch den damaligen Bürgermeister aus der Konkursmasse aufgekauft werden konnte, spielt sicherlich auch eine Rolle.
So bleibt mir nur mein gekauftes künstliches Blümchen nun hier im blog zu zeigen: mein Mann kann mit künstlichen Blumen – Tradition hin oder her – nur wenig anfangen. Die Wiesenblumen hätten mich hingegen schon überzeugt …. der Flachs ist es dann natürlich nicht ohne Grund geworden. Mein Mann mutmaßt schon, dass ich es verwenden will, wenn meine 1qmLein-Ernte völlig misslingt …. Das Crowdfunding zum Projekt ist übrigens fast einen Monat vor Ende bereits bei 197%. Das wird toll …
Warst du schon mal bei den Sebnitzer Seidennblumen?
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Während die Quartalsauswertungen zu den Blogeinnahmen vor allem der Vorbereitung der Steuererklärung dienen, ist die Jahresübersicht tatsächlich nur ein freiwilliger Zusatz – und dabei aber für mich immer am interessantesten, da man erst dort die Entwicklung und meinen Ausgabenumfang für das DIY-Hobby wirklich ablesen kann. Bis zum letzten Jahr gab es immerhin noch einen Aufwärtstrend im zweiten Jahres-Siebt, auch wenn die Zahlen weit unter den Anfangsjahren liegen. Die Einnahmen der letzten vier Jahr liegen in Summe unter denen, die ich noch 2017 in nur einem Jahr erreicht habe. 2023 zeigt mit 592,19 € einen deutlichen Abwärtstrend und liegt nur knapp über meinem Einstiegsjahr 2013. In Summe liegen die Blogeinnahmen in den zehn Jahren aber bei überwältigenden bei 14.176 € (vor Steuerabzug).
Bei den Blogeinnahmen gibt es eine Überraschung, denn nach drei Jahren Bücherriese* als einkommensstärkste Quelle ist Lead alliance mit dem Gudrun-Sjöden-Werbebanner* von 20% auf 47% hochgeschnellt und damit auf Platz 1. Amazon sinkt von 32% auf 28%. Die VG-Wort-Einnahmen sinken von 11% auf 7% und Etsy & Co. von 9% auf ebenfalls 7%. Eine Steigerung schafft nur Steady* mit nun 10% statt den 8% von 2022. Die Farb-Fitterie* ist wieder ganz herausgefallen, während Alles für Selbermacher* bei 1% bleibt.
Bei den Ausgaben war ich mit 1071,11 € deutlich sparsamer als 2022, als ich unglaubliche 2750,88 € ausgegeben habe. Interessanterweise sind es aber trotzdem wieder 56%, die ich über Blogeinnahmen finanzieren konnte und daher mehr als die Hälfte. Bei den knapp über 200 €, die mich der Blog inzwischen kostet, wobei ich dort auch noch die 60 € Handygebühren einberechne, bleibe ich ebenfalls nicht schuldenfrei. Bei den Spenden gibt es für 2024 wieder einen positiven Übertrag. Alle andere Negativzahlen werden auf Null gesetzt. Die prozentuale Verteilung, bei der 10% für Spenden und 15% für die Blog-Technik (WordPress, Divi u.ä.) abgezogen werden, bleibt gleich, aber 2024 werde ich den Handygebühren für WinSim* nicht mehr von den Blogeinnahmen abziehen, da ich das Smartphone inzwischen doch auch deutlich mehr für andere Aufgaben verwende.
Bleibt noch eine Zusammenstellung, was mir der blog 2023 für “zusätzliche” Freuden gebracht hat und woran man gut sehen kann, warum mir die Bloggerei – neben dem DIY-Tagebuch für die genähten Sachen, immer noch Spaß macht:
konnte an 17 Bloggeraktionen teilnehmen oder habe sie sogar selbst gestartet – dazu gehörte beispielsweise der #BFF, auch wenn nur vereinzeln andere Blogger bislang mitgemacht haben
Jonglierbälle von TicToys konnten bei einem Crwowdfunding mitfinanziert werden
gab es einen wunderen DIY-Weihnachskalender in meiner Stadt, bei dem auch einiger Dresdner Nähblogger mitgemacht haben – ich selbst hätte Türchen Nr. 23
und ich war gleich 8x auf Dienstreise und habe in Wismar, Osnabrück und Wien Stoff gekauft – wobei ich die Stoffkauforte nun wunderbar auf meiner eigenen Erlebniskarte verorten kann
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So weit ich bei meinen inzwischen schon 365 Rezensionen noch den Überblick habe, kam es bislang eher selten vor, dass ich von einer Autorin gleich mehrere Bücher hier vorgestellt habe. Bei der Herrenmaßschneiderin Kerstin Neummüller hatte ich aber tatsächlich schon 2020 das Indigo-Buch aus dem Haupt-Verlag ausgewählt, das aber damals noch zusammen mit Douglas Luhanko entstand, die auch zusammen ein Geschäft hatten. Aufgefallen ist sie mir in den letzten Jahren tatsächlich – einmal mehr – bei coffeewoodandwool, die ihre wunderschönen, geschnitzten Webkämme gezeigt hat. Auf die Neuerscheinung “Einfach weben: Projekte ohne Webstuhl und Rahmen“* habe ich aber nicht nur gewartet, um nächstes Jahr für 1qmLein vorbereitet zu sein, sondern auch weil hier eine nie beendete Brettchenweberei rumliegt, bei der ich nicht wusste, wie man sie beendet.
Presse-Abbildung vom Haupt-Verlag
Die 128seitige Publikation ist broschiert erschienen, wobei mich mir tatsächlich gewünscht hätte, dass eine gebundene Ausgabe geworden wäre und nicht die einfacherer Paperback-Variante. Im Vorwort und auch im Nachwort berichtet die Autorin, wie sie selbst zum Weben ohne Webstuhl gekommen ist, wobei mich die Geschichte zu den Gatterkämmen ihres Großvaters besonders berührt hat. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Technik, Weben und Werkzeug. Bei der Technik liegt der Schwerpunkt auf der Kette und den Varianten des Schärens. Im Weben-Kapitel gibt es nicht nur verschiedene Muster und Techniken wie Schussrips und Weben mit dem Gurtwebgerät sondern auch gleich konkrete Projekte, die man mit den Geweben umsetzen kann: Stiftemäppchen, Küchentücher oder auch Laptop-Hüllen. Bei den Werkzeugen hat mich überrascht, dass nicht nur die geschnitzten Kämme, die sie auch selbst verkauft, gezeigt werden, sondern auch eine ganz einfache Gatterkammvariante aus Milchkartons.
Presse-Abbildung vom Haupt-Verlag
Das Brettchenweben, das ich selbst schon mal ausprobiert habe, ist nicht mit dabei, aber dafür wie von mir erhofft, die genaue Erklärung, wie man diese Webstücke beendet. Da könnte ich nun vielleicht doch mal endlich den Bademantelgürtel von meinem Brettchenwebstück trennen und nach Jahren wieder seine eigentlich Bestimmung überführen. Ich bin außerdem schon jetzt gespannt, ob ich es nächstes Jahr zum fertigen Band beim 1qmLein Projekt schaffe.
Presse-Abbildung vom Haupt-Verlag
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr. Neben den Aufnahmen gibt es viele schematische Darstellungen und Zeichnungen, bei denen der Fadenverlauf sehr gut zu erkennen. Es gehört damit zu den Büchern, die es schaffen, dass man sich beim durchblättern sofort vornimmt, selbst aktiv zu werden – und in diesem Fall zu weben. Im Gegensatz zum Weben mit dem Webstuhl braucht man ja tatsächlich nur relativ wenig Zubehör und vor allem Platz.
Presse-Abbildung vom Haupt-Verlag
Bei mir selbst scheiterte es bislang aber an der Kontinuität. Bei den Gurtwebgeräten, die man an sich selbst festbindet, kann man dann eben doch nicht ständig aufspringen, um den nächsten Kind die Tür zu öffnen oder Dinge anzureichen. Aber die Kinder werden hier größer und Freiräume gibt es dafür vielleicht demnächst auch dafür. Hast du schon gewebt?
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Die letzten drei Monate nahm unsere Tochter mit Beginn der 9. Klasse an der Tanzstunde bei der Tanzschule Nebl teil. Nachdem ich mich – von den hier noch zu berichtenden – Hürden ihres Kleides für den Abschlussball erholt hatte, fragte ich mich tatsächlich erst am Tag der Abendveranstaltung was ich selbst eigentlich anziehen würde. Die etwas aberwitzige Idee war, dass ich mir noch selbst schnell ein Kleid nähe. Da der Mann aber in der Nachbarstadt mit seinem Chor unterwegs war, mussten auch noch drei Kinder parallel durch den Tag begleitet und dazu noch etwas essbares auf den Tisch gestellt werden.
Ich entschied mich am Morgen für den Jerseyschnitt Bertha, den es 2022 bei der Weihnachtsaktion der Ebookmacher von Konfetti Patterns kostenfrei gab. Schnittmuster kleben und Zuschnitt waren bis zum Mittag geschafft. Vernäht habe ich den wunderbaren Jersey Madison von Hilco, den ich anteilig vom gewonnen Gutschein im Podcast von DreissiggradHandmade bei Prodyouce in Radebeul kaufen konnte. Da DreissiggradHandmade selbst in dieser Tanzschule aktiv hat, ist das ein schöner roter Faden. Der Stoff reichte aber leider nicht für das ganze Kleid und so habe ich mit einem ziemlich dünnen (und minderwertigen?) blauen Sommerjersey vom Stoffmarkt kombiniert. Das breite Gummiband kommt von der Schneiderei Auflösung in Kamenz. Als Einnäher gab es wieder mein Nählabel von Dortex. Richtig gut sind mir dieses Mal die Nahttaschen gelungen.
Es kam, wie es kommen musste und ich habe mein Nähwerk nicht rechtzeitig beendet – aber bis auf wenige Minuten vor dem Sprint zum Bus noch daran genäht. Eine etwas absurde Situation, denn tatsächlich habe ich das Kleid während des Nähens noch nicht mal zur Probe angezogen. Wenn ich da bei anderen von Probekleidern lese ….. Es fehlte noch die Saumnaht (ich habe mir eingeredet, dass man das im Halbdunkel sowieso nicht sieht) und beim Gummizugtunnel die Verschlussnaht der Einfädelöffnung, aber ich habe es an dem Abend tatsächlich getragen und auch darin getanzt. Letztes hat meinen Mann und mich überrascht, denn eigentlich habe wir ein gemeinsames Tanzstundentrauma ….
Die Bilder der Tochter passen zu meinem etwas unentschiedenen Gefühl. Ich schwanke selbst beim Anblick der Bilder, ob mir die Kombination mit einem zweiten Stoff wirklich gefällt. Außerdem wird damit der Mittelgummi sehr betont, bei dem mir unklar ist, ob er nun wirklich knapp unter der Brust sitzen soll oder lieber in der Taille. Die Tochter fand für die erste Variante wenig schmeichelhafte Worte – heruntergezogen gab es ein “es geht so”. Außerdem sind die Ärmel unentschlossen überschnitten. Das könnte daran liegen, dass ich beim Oberteil eigentlich eine kleinere Größe nähen würde und mir die Zeit fehlte, die Armkugel etwas anzupassen. Andererseits sehe ich auch auf den Schnittmusterbildern, dass die Ärmel eine leichte Tendenz dazu haben, aber sicherlich nicht so stark, wie bei meiner Umsetzung. Außerdem gehört das Jeseykleid zu Schnittmustern, in denen ranke und schlanke Frauen wahrscheinlich immer gut aussehen, während ich wahrscheinlich über Shapewear oder weniger Schokolade nachdenken sollte. Das Kleid ist aber auf jeden Fall unglaublich bequem und darf daher auch mit auf meine Dienstreise nach Amsterdam in der kommenden Woche.
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Bei der Tochter hatte ich es Anfang des Jahres ja wirklich geschafft, die Geburtstagsberichte wieder zu aktualisieren und so steht bei ihr tatsächlich nur noch die aktuelle Feier aus. Bei den beiden Brüdern hatte ich mir das auch vorgenommen, aber mal wieder nicht geschafft. Immerhin habe ich die Nähwerke immer im richtigen Jahr gezeigt und so bekommt heute nun das Geburtstagsshirt des Jüngsten seinen Auftritt, der im September sieben Jahre alt geworden ist.
Kurz vor seinem Geburtstag überraschte er mich mit der Auskunft, dass er sich einen Kaktus zum Geburtstag wünscht. Auf meine Nachfrage, wie er darauf kommt, kam ein lapidares “Botanischer Garten sag ich da nur …”. Tatsächlich war er mit dem Kindergarten als letzte Vorschuljahraktivität im Botanischen Garten von Dresden, den die Geschwister ebenfalls sehr gerne mit ihren Großeltern besucht haben. Da wir uns eigentlich auf das Igel-Geburtstagsthema geeinigt hatten, habe ich nach langer Suche tatsächlich die perfekte Kombination gefunden: der Kaktus Igel von myOverlock.
Ein Igel-Stoff war aber im Stoffgebirge nicht zu finden und so habe ich etwas wild einen Dinosaurierstoff und den schön festen gelben* Jersey von Alles für Selbermacher* kombiniert, den ich für seinen Feuersalamander-Jumpsuit gekauft hatte. Der Dinosaurier-Stoff stellt mich allerdings vor Rätsel, denn eigentlich finde ich ja eigentlich immer alles im Stoffgebirge wieder. Sogar beim Apfelwebband, das zum Igel-Thema passte, weiß ich daher noch, dass ich es bei meinem ersten Stoffmarktbesuch 2011 in Potsdam gekauft habe. Das Nählabel kommt wieder von Dortex*.
Als Schnittmuster habe ich meinen Plan zur La Victor Maison umgesetzt, aus den Heften zu nähen. Das Shirt “Isaak” findet sich in der 4/2016 und hat eigentlich noch eine Brusttasche, auf die ich aber verzichtet habe. Natürlich bekam das Geburtstagskind auch einen Kaktus. wie gewünscht. Erst nachdem das Geburtstagskind sehr zufrieden in sein Shirt geschlüpft war, fiel mir auf, dass ich bei einem Ärmel die Richtung des Musters nichts beachtet habe und die Tiere nun auf dem Kopf stehen … wer hätte gedacht, dass ich nach so vielen Nähjahren mal wieder so etwas für die Rubrik Nähunfälle zu bieten habe.
Wie mir der Blog verrät, bekam der große Bruder damals auch ein Teilungsshirt zum 7. Geburtstag und das – obwohl ein Juli-Kind – sogar in der Langarmvariante. Der Jüngste hätte Anfang September auf keinen Fall etwas langärmliges tragen können, aber so ist es nun eben leider auch schon im Schrank verschwunden und wird in den nächsten Monaten nicht getragen … Rückblickend habe ich das Gefühl, dass mir die Geschwister mit sieben Jahren immer schon richtig groß vorkamen, der Jüngste aber immer noch eher klein. Wahrscheinlich ist das bei den “letzten” Kindern so, wenn der Vergleich zu jüngeren Geschwistern dann zwangsläufig fehlt oder?
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Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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