Interview: Gewandkammerl der Vampertingerin und das Geheimnis des Stollentrolls

Interview: Gewandkammerl der Vampertingerin und das Geheimnis des Stollentrolls

Am Dienstag beim Aufruf zur Blogparade Näh-Klassiker habe ich berichtet, welchen Stellenwert das Schürzenkleid vom Stollentroll für meinen blog hat. Neben der Freude über den Schnitt, als meine eigenen Kinder noch klein waren, steckte dahinter aber auch immer die reine Neugier herauszufinden, wer hinter dem Stollentroll steht. Da ging es mir nicht anders als den Nähern, die danach suchten, als der Schnitt seit 2014 nicht mehr auffindbar war. Zum Abschluss meiner Bloggeburtstagswoche darf ich dieses Geheimnis nun heute hier lüften.

Interessanterweise haben es meine blog-Bilder von damals jeweils weit nach vorn in den Suchmaschinen geschafft, so dass ich durch das überraschende Interesse selbst immer mal wieder gesucht habe. Es gibt wohl nur eine Stelle, die eine Verbindung vom Stollentroll zum Trachtentroll herstellt. Von dort aus kann man den virtuellen Spuren zum Vampertingerin-Shop bei Etsy* folgen.

 

Mit Blick auf mein 2011er Blogbild war ich mir beim lustigen Stolltroll(?)-Männlein dann sicher, dass ich nach so vielen Jahren fündig geworden bin. So schrieb ich ganz ohne Bloggeburtstagsgedanken die Shop-Inhaberin an und freute mich, dass ich nicht nur richtig geraten hatte, sondern auch noch so ein netter Kontakt möglich wurde und sie auch tatsächlich einem Interview zustimmte.

Interview mit der Vampetingerin

Wie kam es zum Schürzenkleid vom Stollentroll?

Ich nähe ja seit meiner Kindheit, mal mehr, mal weniger, und war auf der Suche nach was Selbstgenähtem zum Verschenken. Mein eigener Sohn war zu der Zeit schon aus dem Alter raus, aber in der Verwandt- und Bekanntschaft war Bedarf. Ich bin im Internet auf ein Foto für ein Schürzenkleid gestoßen, habe ein wenig rumprobiert und konstruiert.
Als bekennender Computerfreak habe ich das Schnittmuster mit einem CAD-Programm gezeichnet, man kann damit herrlich bemaßen und skalieren, schöne Rundungen zeichnen usw. Ich war zu der Zeit viel im Forum der Hobbyschneiderin unterwegs, und habe die Datei auf einem kostenlosen Webspace abgelegt und im Forum verlinkt. Von da an nahm es seinen Weg.

Hast du geahnt, dass es immer noch so viel gesucht wird?

Es ist ein tolles Schnittmuster, einfach zu nähen, man kann es aber beliebig ausschmücken, es ist praktisch, passt länger als ein paar Monate, weil es flexibel in der Weite ist, und die Länge ist relativ egal, erst ist es Kleidchen, dann Tunika, usw. Es war überhaupt nicht geplant, und kam ziemlich überraschend. Ich habe im Internet und speziell in dem Forum viel gelernt, und wollte etwas zurückgeben, ohne jeglichen Gedanken an gewerbliche Nutzung.

Was war das erste Produkt, das du verkaufen konntest?

Ich habe zu der Zeit ab und zu Kostüme genäht, Historische Kostüme, Elbenkleider, Piratenmäntel, und auch irgendwann angefangen, sie auf ebay zu verkaufen. Als ich dann Dawanda entdeckt habe, habe ich 2007 dort einen Shop eröffnet. Mein erster Verkauf dort war eine mittelalterliche Gugel (das ist eine Kapuze mit Kragen).
Der Shop war hieß TrollCouture und war an alle Kostümbegeisterten gerichtet. Die Schürzenkleider in der gelb-weiß gestreiften Version passten da gut rein.

Abbildung von TrollCouture

Abbildung von TrollCouture

Abbildung von TrollCouture

Das rote Schürzenkleid war eins der ersten, das ich genäht habe. Das gelb-weiß gestreifte hab ich dann einige Male verkauft, in verschiedenen Varianten und Größen.

Wie heißt dein Shop heute und wann hast du ihn eröffnet?

Und wie komme ich jetzt zu den Trachten?
Eine befreundete Musikerin erwähnte mal, dass sie auf der Suche nach originellen Bühnenoutfits fürs Bierzelt ist. Ich habe dann angefangen zu recherchieren und habe nicht mehr aufgehört.
Diese altmodischen Klamotten aus der Zeit von den 50er bis zu den 80er Jahren haben mich begeistert. Sie wurden oft für einen besonderen Anlass angeschafft, meistens hochwertig und aufwendig verarbeitet, manchmal nur ein paarmal getragen und einwandfrei erhalten. Sie hingen Jahrzehnte im Schrank, viel zu schade zum Wegwerfen aber leider halt absolut aus der Mode.
Ich habe angefangen, zu sammeln, auf Flohmärkten zu suchen. Als dann bei Dawanda eine Abteilung für Vintage eingeführt wurde, habe ich den zweiten Shop eröffnet: das Gwandkammerl der Vampertingerin für Vintage Trachtenmode.
Beide Shops liefen ein paar Jahre, leider ist Dawanda Geschichte, aber wir hatten die Möglichkeit, unsere Shops zu Etsy (dem amerikanischen Vorbild von Dawanda) zu transferieren. Dort bin ich jetzt aktiv seit 2018.

Hast du ein Lieblingsstück in deinem Shop?

Ein Lieblingsstück kann ich nicht benennen, ich habe ja nur Einzelstücke und das Angebot wechselt ständig. Ich habe allerdings ein paar alte Dirndl, die ich nicht verkaufen mag, und teilweise selber trage.

Welches Produkt wurde bei dir im letzten Jahr am häufigsten gekauft?

Am besten verkaufen sich die klassischen Dirndl mit Schürze.

Abbildung aus der Gewandkammerl der Vampertingerin

Abbildung aus der Gewandkammerl der Vampertingerin

Abbildung aus der Gewandkammerl der Vampertingerin

Abbildung aus der Gewandkammerl der Vampertingerin

Was ist das besondere an Vampertinger?

Die Kleider sind gebraucht, werden aber gewaschen, gebügelt bzw. gereinigt und falls nötig repariert. Manchmal kommen neue Knöpfe rein oder ein passende neue Schürze dazu. Man bekommt ein tragbares, ordentliches Kleidungsstück, das man sofort anziehen kann.

Ein besonderes Anliegen ist mir auch die Nachhaltigkeit und damit einen Gegenpol zu Wegwerfgesellschaft und Fast Fashion zu bilden, gegen die Ressourcen- und Menschenausbeutung durch den Zwang, immer mehr und billiger produzieren zu müssen. Meine Kleider sind zwar alt, aber meisten von besserer Qualität als viele neue Sachen.

Ist der Shop dein erstes, zweites oder drittes Standbein?

Der Shop ist mein drittes Standbein, ich arbeite hauptberuflich in Teilzeit als technische Zeichnerin in der Konstruktion für Elektroanlagen (daher kommt die CAD Affinität ;-), als zweites kümmere ich mich um die kaufmännischen Dinge in der Firma meines Mannes. Das Nähen und Verkaufen ist „nur“ ein Hobby, das meiste mache ich am Wochenende oder abends.
Ich bin übrigens 50 Jahre alt, komme aus Bayern, wohne auf dem Land, bin verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn.

Wie sieht dein Shop aus, wenn du in die Zukunft träumst?

Ich habe keinen Plan oder Strategie für meinen Shop, er soll auch nie mein Haupterwerb werden. Vielleicht fällt mir irgendwann wieder mal was vor die Füße, dass mich fasziniert, wo ich dann das Sammeln und Recherchieren anfange, das Nähen, Basteln, Stricken und vielleicht auch das verkaufen.
Wo sollten wir noch vorbeischauen?
Wenn euch die Geschichte der Vampertinger interessiert, dieses Theaterstück hab ich mir kurz vor der Eröffnung meines zweiten Shops angesehen 😉

Hast du eine Buchempfehlung?

Die 13 ½ Leben des Käpt‘n Blaubär* von Walter Moers
Die Heimat des Stollentrolls, ich habe mich beim Lesen kringelig gelacht.
Es ist unglaublich, wie man in einem Buch dermaßen viele schräge Figuren erfinden kann.

Schnittmuster Schürzenkleid vom Stollentroll

Hab vielen Dank für dieses wirklich spannende Interview. Wer hätte gedacht, dass sich das Geheimnis des Stollentrolls tatsächlich lüften lässt. Ich habe nun auch schon eine Idee, wen ich zum 12. Bloggeburtstag wieder entdecken könnte, wenn das gewünscht wird. Bleibt noch die spannenden Frage, wie man nun zum großartigen Stollentroll-Schnittmuster kommt. Das Internet Archive mit seiner wayback maschine hat die Seiten tatsächlich vor 2014 4x gecrawlt und erlaubt weiterhin den Zugriff. Darauf hätte ich auch selbst mal kommen könne, denn mit 594 Billionen Seiten dort finden sich auch sehr viele blogs, die man vermeintlich gelöscht oder auf privat gestellt hat. Vielleicht motiviert das ja sogar zum weiterbloggen? Das Internet vergisst nichts oder zumindest nicht alles – falls es dort aber irgendwann nicht mehr abrufbar sein wird, darf ich den Schnitt nun auch ganz offiziell per mail verschicken. Meldet euch gerne.

Habt ihr das Stollentroll-Schnittmuster damals auch genäht? Und nehmt ihr an der Blogparade teil?

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Rezension: Bushcraft for Family: Gemeinsam in die Wildnis

Rezension: Bushcraft for Family: Gemeinsam in die Wildnis

Den wunderbaren Preis zu meinem 11. Bloggeburtstag mit der Neuerscheinung “Bushcraft for Family: Gemeinsam in die Wildnis“* zusammen mit der Primus Isolierflasche aus Edelstahl, die perfekt für den Outdoor-Einsatz ist, kann ich tatsächlich bereits heute nochmal etwas ausführlicher vorstellen. Der migo-Verlag, den ich letzte Woche hier als Neuentdeckung präsentieren konnte, hat mir das Buch und die Kinder-Thermoskanne in Kooperation mit Primus zur Verfügung gestellt. Tatsächlich ist die Neuerscheinung erst heute vor fünf Tagen auf den Markt gekommen – und schon im amberlight-blog. Das ist gut, oder?

Abbildung vom migo-Verlag

Als Stadtmenschen in einem dörflichen Umfeld wohnend, können wir unseren Kindern selbst in Corona-Zeiten wenigstens ein bisschen Wald-Abenteuer direkt vor der Haustür bieten. Das draußen “überleben” begeistert mich selbst tatsächlich schon seit meiner Kindheit und ich habe aus dieser Zeit noch Survival-Bücher im Reiseschrank stehen. Das es für diese kleinen “Überlebensprojekte” mit Abenteuercharakter – wie eine Unterkunft bauen, Essen finden und ähnliches – neuerdings den Begriff “Bushcraft” für “Busch-Handwerk” gibt, war mir aber tatsächlich neu. Autor des Buches ist der Thüringer Martin Gebhardt, der aus dem IT-Bereich kommend, sich zum Wildnispädagogen ausbilden ließ und nun als Blogger auf survial-kompass.de, Scout und Autor unterwegs ist. Selbst einen Podcast gibt es, in den ich mal reinhören werde.

Abbildung vom migo-Verlag

Sein zweites gebundenes Buch – nach der Feuerfibel* und einigen E-books – umfasst auf fast 100 Seiten mit den Kapiteln “Den Ausflug planen”, “Die Vorbereitungen treffen”, “Ans Ziel kommen”, “Bushcraft-Projekte” und “Kochen im Wald” eine komplette Anleitung für das Abenteuer Wald. Empfohlen wird die Neuerscheinung zwar für Kinder ab sechs Jahren, aber das Buch richtet sich im Wortlaut häufig an die Eltern und nicht in Du-Form an die Kinder selbst. Das hat mich zunächst etwas erstaunt. Anderseits sind die eigentlichen Bushcraft-Projekte mit Steinaxt, Holzhammer und Sägen auch keine Projekte, die Grundschulkinder komplett alleine umsetzen sollten.

Abbildung vom migo-Verlag

Auch als Erwachsener kann man unabhängig von den Kindern einiges lernen. So habe ich tatsächlich noch nie Pflanzenteile oder Früchte von Bäumen gegessen. Ahorn- und Birkensaft soll sofort trinkbar sein und Ahornsamen kann man anbraten. Das klingt nach Abenteuer, oder? Der Leser kann sich über Waldameisen, Baumarten und Tierspuren  informieren oder lernt, spannende Bau-Projekte im Wald umzusetzen. Selbst Waldspiele werden vorgeschlagen. Außerdem gibt es noch eine Knotenkunde und fünf Outdoor-Rezepte, wie Brennnesselnudeln, bei denen ich mich noch nie getraut habe, weil ich immer befürchte, dass es dann doch auf der Zunge brennt.

Abbildung vom migo-Verlag

Auf den letzten Seiten des Buches, das von der Illustratorin Yasmin Karim sehr frisch und modern illustriert ist, rückt die Primus-Kooperation verstärkter in den Mittelpunkt. Immerhin ist die Doppelseite als Advertorial gekennzeichnet. Demnach ist es natürlich eine reine Werbeseite, die aber redaktionellen Charakter hat, da sie die Produkte der auch von mir sehr geschätzten Outdoor-Firma rund um Kocher und Zubehör in den Mittelpunkt stellt und dabei auf Globetrotter verweist. Dieser Hamburger Outdoor-Sepzialist eröffnete in Dresden schon im Mai 1990 seine erste Filiale und ich kann mich gut daran erinnern, wie oft ich als Jugendliche dort von den neuen Möglichkeiten der veränderten Weltlage träumte – es fehlte nur leider an den Finanzen solche Welt- oder Weitreisepläne umsetzen. Mit Mitte 20 war dann immerhin Chile möglich, aber ich schweife ab, denn wir sind ja im heimatlichen Wald. Eine dieser Primus-Flaschen zu #amberlightfeiertgeburtstag zusammen mit dem Buch verlosen zu dürfen, freut mich daher sehr.

Abbildung von Primus

 

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Binabo-Bälle von Tictoys aus Biokunststoff

Binabo-Bälle von Tictoys aus Biokunststoff

Im Lostopf zu meinem Bloggeburtstag liegt das Tualoop-Spiel von Tictoys. Das kann ich zwar bislang noch nicht vorstellen, aber mir ist eingefallen, dass ich hier zwar nun schon mehrfach die binabo-Chips gezeigt habe, aber noch die klassische Form, die daraus entstehen kann. Binabo wird mit dem Beschreibungszusatz “Mehr als ein Ball” beworben. Als wir in der Quarantänezeit vor fast einem Jahr das allererste Set bekamen, konnten wir aus den 24 Chips nur Minibälle zusammenklicken.

Nach den beiden Gewinnen zu Ostern und dem Kindertag und der Ergänzung durch Großelterngeschenke waren dann Bälle mit jeweils 30 Chips möglich.

Besonders lustig ist diese Variante, wenn man einen Luftballon im Inneren aufbläst, denn dadurch springen die Bälle tatsächlich, was das Material prima aushält.

Nach den Großelterlichen Geschenken zu Ostern, dem Kindertag, dem Geburtstag und sogar noch der Schuleinführung ist der Gesamtbestand im Kinderzimmer inzwischen bei ca. 250 Stück. Neben den Bällen mit 12, 24, 30, 36 oder 60 Chips können wir daher nun wirklich auch die Riesenvariante mit 240 Chips bauen:

Im Gegensatz zu den sehr stabilen kleinen Bällen ist die Riesenkugel allerdings etwas anfälliger, denn bei zu viel Druck dellt sich der Ball ein. Durch die Klickvariante kann er jedoch auch ziemlich schnell wieder in Form gebracht werden, denn er fällt dabei nicht auseinander. Zwei DIY-Projekte aus den Anfangsjahren haben es übrigens zufällig auf die Ball-Bilder geschafft, was ziemlich gut zum Bloggeburtstag passt. Frau Ente war mein zweites Nähprojekt überhaupt und wurde im Eröffnungsblogbeitrag gestern vor elf Jahren gezeigt und die Hubschrauber-Hose war ein Nähwerk für den großen Bruder.

Beim Riesenball waren die Kinder (und ich selbst) tatsächlich richtig lang beschäftigt. Aber das Ergebnis war auf jeden Fall faszinierend.

Über die Besonderheiten des nachhaltigen Biowerkstoffs aus Zucker und Holzfasern Aeroblend®, das frei von Giftstoffen und CO2-neutral ist, habe ich hier schon berichtet.

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Blogparade Näh-Klassiker #amberlightfeiertgeburtstag

Blogparade Näh-Klassiker #amberlightfeiertgeburtstag

Wie bereits gestern ankündigt, möchte ich im zweiten Bloggerjahrzehnt ein bisschen zu den Anfängen zurück. Beim Podcast-Hören begegnete mir Ende letzten Jahres die Blogparaden-Idee (wieder), die ich als Bloggervernetzungsvariante tatsächlich schon fast vergessen hatte. Im Gegensatz zu den so zahlreichen Blogpartys mit oder ohne Inlinkz-Tool, bei denen man nur seine Blogbeiträge verlinkt oder der Bloghop-Variante, die wiederum vorher festgelegte Blogteilnehmer umfasst, funktioniert die Blogparade ein bisschen anders, wenn ich es richtig verstanden habe. Man gibt ein Thema vor, legt den Zeitrahmen fest, verlinkt zum Blogparadenbeitrag und kommentiert dort seine Teilnahme. Zum Abschluss macht sich der Blogschreiber die Mühe, eine Zusammenfassung und Auswertung zu schreiben. Meine Flüchtlingskinder-Buch-Aktion von 2015 ging bereits in die Richtung, war aber eigentlich auch keine richtige Blogparade. Selbst mitgemacht habe ich bei der Kinder-Chaos-Aktion von MamaDenkt und der Kamapagne gegen fast fashion ebenfalls 2015. Auch im Podcast Blogger in Dresden war die Rede davon, dass es solche Blogparaden eigentlich nicht mehr gibt – das kann man ja wieder mal ändern.

Nun ist es mir ja tatsächlich gelungen, das “Geheimnis des Stollentrolls” zu lüften – mehr dazu am Freitag. Ich habe den klassischen Schürzenschnitt mehrfach vor zehn Jahren genäht und überraschenderweise wurde er zu meinem – mit weitem Abstand – meist gelesenen Blogbeitrag. Nachdem das Schnittmuster irgendwann nicht mehr abrufbar war, bekam ich regelmäßig Anfragen dazu. Selbst heute werde ich dazu noch angeschrieben. Den Anfang bei mir machte im Februar 2011 das Schürzenkleid mit dem Löffelschwein, das alle drei Kinder als Küchenschürze und Lätzchenersatz getragen habe. Es folgte nur einen Monat später die gedoppelte orange Kleidvariante und im August 2011 eine Spendenschürze, die tatsächlich für Ärzte ohne Grenzen 100 Schweizer Franken einbrachte. Bei der Banner-Erstellung ist dann versehentlich noch das Elefantenkleid vom Oktober 2011 mit hineingerutscht, das aber nach einem Schnitt beim Nähkurs bei Frau Tulpe in Berlin entstand, wo ich Eckennähen mit Schrägband üben konnte. Für die Blogparaden-Idee passt das aber, denn es soll nicht nur um das Schürzenkleid gehen.

Wie man an der Statistik sieht, ist das Interesse an diesem Blogbeitrag nie erloschen. Das meiste Interesse gab es wohl 2014 als alle Näher vergeblich das Schnittmuster suchten. Selbst nach dem Wechsel in die WordPress-Welt vor vier Monaten ist das Schürzenkleid schon wieder auf Platz 3 in der Ehrenhalle – und das zehn Jahre nach der Veröffentlichung verrückt, oder? Nun aber zur Blogparade – ihr müsst nicht das Stollentrollkleid-Nähen (könnt aber, wenn ich euch am Freitag verrate, wie ihr wieder an das Schnittmuster kommt) sondern einen Näh-Klassiker aus eurer eigenen Blogvergangenheit:

Blogarade:
Nähe einen Näh-Klassiker aus deinen Bloganfangsjahren!
***

Zeitraum:
elf Wochen ab amberlights 11. Bloggeburtstag
(bis 23. Mai 2021)
***
Ablauf:
nähen, auf dem eigenen blog zeigen und diese Blogparade verlinken sowie (sicherheitshalber) hier den link nochmal in den Kommentaren abspeichern

 

Verlinke in deinem Blogbeitrag unter diesem Blogparade-Aufruf und kommentiere hier. Nicht jeder wird bereits wie ich ganze zehn Jahre zurückreisen können. Es ist daher egal, ob deine Anfangszeit 5 Jahre oder 5 Monate zurückliegt. Hauptsache du nähst nochmal einen Schnitt, den du damals gerne umgesetzt hast oder sogar jetzt noch viel besser nähen kannst. Ob das ein Kleidungsschnitt, eine Tasche oder was auch immer ist, bleibt ebenfalls euch überlassen. Ich bin sehr gespannt und vorfreudig, was für Schnittmuster wir gemeinsam wiederentdecken werden. Da es eine Aktion zum Bloggeburtstag (mit Verlosung) ist, nehmt gerne wieder den bereits bestehenden Hashtag #amberlightfeiergeburtstag und bindet den Blogparaden-Banner bei euch ein. Selbst wenn ich tatsächlich in den elf Wochen (wie wollen ja niemand stressen) nicht zum nähen kommt, könnt ihr natürlich gerne über meine Geburtstagsaktion berichten.

Macht ihr mit?

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11. Bloggeburtstag #amberlightfeiergeburtstag

11. Bloggeburtstag #amberlightfeiergeburtstag

Heute vor einem Jahr feierte ich hier zehn Jahre amberlight-label – was war das für ein rauschendes Fest! Es gab gleich zehn Lostopfgewinne, einen Bloghop mit Gästen, die teilweise nur dafür ihren blog wiedereröffneten und am eigentlichen Feiertag auch eine noch (fast) unbeschwerte Näh-Lan-Party im Erzgebirge mit richtig vielen Nähern in einem Raum, die alle noch nicht auf die Idee gekommen waren, Masken zu tragen. Sehr weit weg kommt einen das vor, oder? Gefeiert wird aber nun heute auch mit dem Start in mein zweites Näh-Jahrzehnt. Statt dem höher, schneller, weiter will ich mich aber wieder mehr auf die eigentlichen Blogschwerpunkte konzentrieren und reise deshalb ganz bewusst ein bisschen in der eigenen Blog-Geschichte zurück.

Tatsächlich konnte ich das Geheimnis des Stollentrolls lüften – aber dazu später mehr. Es wird eine ganze Woche Geburtstag gefeiert. Heute mit der Statistik und dem Lostopf, wie jedes Jahr, morgen mit dem Start der Blogparade Näh-Klassiker, zwei Themen passend zu den Lostopfsponsoren und am Freitag – als Feierwochenhöhepunkt – wird dann tatsächlich das Stollentroll-Geheimnis gelüftet. So durchorganisiert bin ich selten. Es wird sehr fein und ich bin vorfreudig …

 

[Blogger-Jahres-Rückblick]

Ein Lieblingsstück oder Erlebnis aus jedem Monat …

März 2020: das Katzenkostüm des Jüngsten – der Delfin aus dem gleichen Monat war zwar auch toll, aber das Katzenkostüm war ein ganzes Jahr unglaublich oft im Einsatz
April 2020: die zweite Karte aus dem Mailart-Projekt “was mein Leben reicher macht”, weil ich mir getraut habe, mitzumachen, aber dann leider coronabedingt schon nach zweit Runden aussteigen musste
Mai 2020: die Masken des Mannes, denn um die Maskennäherei kommt man bei diesem Jahresrückblick nicht herum und die typische der-Ingenieur-verbessert-seine-Maske mit einer Fahrradspeiche des Mannes erinnert doch sehr an den ersten Lockdown mit Quarantänezeit (ohne Erkrankung) für uns
Juni 2020: der 9. Hochzeitstag
Juli 2020: die Garnschublade, die für das besondere Highlight des eigenen Nähplatzes im Dachgeschoss steht
August 2020: der Abschied von der Tagesmutter für den Jüngsten
September 2020: die Zimmermanns-Hose für den Mittleren, an der ich so unglaublich lange genäht habe (aber auch ein bisschen stolz war)
Oktober 2020: das Geburtstagsshirt für den Schulanfänger, der völlig im Meeres(tiefsee)thema versank
November 2020: der Blogumzug von blogspot zu wordpress – was für ein Abenteuer mit über 2400 Blogbeiträgen, aber nun doch froh, dass ich es gewagt habe
Dezember 2020: das großartige Portmonnaie vom Herbst-Nähwochenende, das möglich war, wobei ich mich in diesem Monat kaum entscheiden konnte, da ich viel großartige Projekte noch schnell im Dezember gezeigt habe: die Zuckertüte, das Einschulungshemd aus handgewebte Stoff oder die Salzteigschnecke wären auch eine gute Wahl gewesen
Januar 2021: mein erster für mich selbstgenähter Schlüpfer, weil ich damit an der Pattern Parade teilnehmen konnte und er überraschendweise der am meisten gelesene Blogbeitrag seit langem wurde
Februar 2021: das Geburtstagskleid für das große Mädchen

 

 

[Statistik]

Die Statistik-Auswertung war noch nie so schwierig, denn 2/3 des Blogjahres war ich noch in der Blogspot-Welt zu Hause und nun erst seit vier Monaten bei WordPress. Immerhin sehe ich noch ganz klar, wie kreativ ich selbst sein durfte. Der Aufwärtstrend scheint endlich da zu sein, denn ich habe im letzten Jahr 43 genähte Dinge (511) gezeigt, von denen 31 zur Kleidung (258) gehörten. Selbst wenn man die 22 Masken berücksichtigt, ist das ein deutlicher Aufwärtstrend, denn ein paar Dinge fehlen auch noch. Von den 60, die es ganz ohne langweilige Masken noch 2015 und davor möglich waren, bin ich aber weiterhin weit entfernt. Nur elf wurden bestickt (268) und 30 verschenkt (356), was ungefähr gleich geblieben ist. Geplottet (63) wurde mit zehn ein bisschen weniger. Dafür gab es mit 33 ein paar mehr Rezensionen (274) und elf Spielzeugvorstellungen (46).

Bei den eigentlich Zugriffszahlen bin ich etwas ratlos. Bei blogspot gab es eine einzige Zahl und eine inzwischen auch wieder gut funktionierende Gesamtübersicht. Mein bester Monat war mit fast 36.000 Seitenaufrufen der Juni 2020. Im Januar 2017 vor der DSGVO-Welle war ich ja sogar mal bei über 51.000. 2,9 Millionen Seitenaufrufe umfasste meine Blogspot-Zeit – laut den Angaben dort.

Und nun? Kann ich mir irgendwie raus suchen, ob ich einen blog habe, der gelesen wird oder kaum noch Beachtung findet. Glaubt man der wp-Statistik habe ich regelmäßig Tage mit mehr als 5000 Seitenaufrufen, was in die Nähe der bisherigen blogspot-Statistik kommt. Glaubt man dem hochgelobten Statify wäre schon nur noch die Hälfte, aber immerhin sind die Wellengebirge gleich. Völlig ratlos macht mich hingegen Google Analytics, das DSGVO-konform mit anonymisierten IP-Adressen eingebunden ist. Laut den Angaben dort würde ich gerade mal im Monat erreichen, was die wp-Statistik für den Tag angibt. Außerdem scheint die blogspot-Adresse immer weniger aufgerufen zu werden, wobei die Umleitung ja weiterhin aktiv ist und die meisten Links dorthin führen. Die Zugriffszahlen rauschen an Tagen an denen ich nicht blogge, ziemlich in den Keller, was bei blogspot durch Pinterest & Google nie so war. Merkwürdig ist das alles.

Bleiben noch die Followerzahlen. Bloglovin ist erstaunlicherweise um 113 auf 691 gestiegen, Facebook hingegen kaum auf 311. Instagram hat zwar den Sprung nach Jahren über die 1000 geschafft, stagniert nun aber wieder bei derzeit 1016. Am merkwürdigsten bleibt Pinterest. Dort schnellen die Zahlen in ungeahnte Höhen. Die Pins erreichen nicht selten an nur einem Tag mehrere tausend Impressionen, während andere im einstelligen Bereich bleiben. Die Algorithmen dahinter sind mir völlig unklar. Verlinkungsquellen in den wp-Statistiken sehe ich merkwürdigerweise auch nicht mehr wie in der blogspot-Welt. Fragen über Fragen …

Die ganz neuen Varianten bleiben bislang auch wenig genutzt. Bei Steady habe ich gerade mal vier Mitglieder (Danke für’s da sein), Push-Nachrichten nutzen überraschenderweise 17 Blogleser und das ganz neue Mail-Abo eigentlich erst zwei. Da ist noch sehr viel Platz nach oben.

 

[Lostopf]

Kommen wir zum Lostopf, der diesmal bewusst nicht so übervoll, wie bei den letzten Geburtstagen ist. Statt elf Gewinne sind es diesmal aller-guten-Dinge-sind-drei, die sorgsam ausgewählt wurden.

Abbildung von der Vampertingerin

1. Preis
20 € Gutschein Etsy-Shop Vampertinger*

Abbildung von TicToys

2. Preis
Tualoop-Spiel* von Tictoys

Abbildung von migo

3. Preis
Neuerscheinung (vorgestern 🙂 Bushcraft for Family* von migo mit der nachhaltigen Pippi Vacuum Bottles von PRIMUS aus Edelstahl

Das sind tolle Gewinne, oder? Die Staffelung nach Hauptpreis, zweiten und dritten Platz ist auch nicht gerechtfertigt, denn sie sind alle gleich großartig und ich Danke meinen Sponsoren sehr. Bei der P***i Lang****pf Flasche habe ich mir tatsächlich nicht getraut, die vollständige Abbildung hier im blog zu zeigen, da ich mich erst kürzlich dazu belesen hatte. Es erinnert mich sehr an Lizensstoffe, die man ja auch nur kaufen aber nicht vernäht zeigen darf. Man ist da vorsichtig geworden.

Die Verlosung läuft nach dem Vorbild des letzten Jahres wieder elf Tage – also bis zum 19.03.2021. Gewinnen kann man ebenfalls ganz old-school mit einem Kommentar unter diesem Blogbeitrag. Wer das Mail-Abo abschließt oder die Bildchenbanner auf den eigenen Blog mitnimmt, bekommt ein Zusatzlos. Morgen geht es dann weiter mit der Blog-Parade – lasst euch überraschen.

Teilnahme an der Blogparade Näh-Klassiker

Wer heute mit mir anstoßen möchte, der kann mich sehr gerne auf ein Getränk einladen oder sogar im nun beginnenden 12. Bloggerjahr mein Blogpate werden.

Rückblick:
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020

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