Viele Traditionen fallen in dieser Cornonaweihnachtszeit ersatzlos aus, wobei für uns ohnehin weniger die übervollen Weihnachtsmärkte dazu gehören, als viel mehr die kleinen Familientraditionen. Eine Fahrt ins lichterleuchtete Erzgebirge wird es dieses Jahr beispielsweise nicht geben. Seit dem Einzug in unser Projekt Vierseithof durften wir an einem Adventswochenende Kerzen ziehen gehen, denn die Nachbarn haben im Jahr des Einzugs mit auf ein Dorf bei Dresden genommen, in dem die Gemeinde ein ganzes Adventswochenende Kerzen herstellt. Im ersten Jahr war die Tochter noch alleine mitgefahren, wie hier schon mal gezeigt wurde. Dort dabei sein zu dürfen, hat uns die letzten vier Jahr sehr glücklich gemacht.
Man kann sich dabei zwischen Wachskerzen, die farbig eingefärbt werden können und Bienenwachs entscheiden. Man beginnt aber immer mit dem Docht und lernt dabei eben auch Geduld zu haben. Was erst nur eine dünne Schicht ist, kann eine richtig dicke Kerzen werden., wenn man lange genug taucht, wartet und wieder taucht. Wie die Bienenwachskerzen duften! Begleitet wird das Kerzenziehen auch noch, so dass man jederzeit fragen kann, ob man es richtig macht oder auch danach die Kerze professionell gedreht bekommt.
Eine Bienenwachskerze des Vorjahres – hier sieht man unsere 2017er Produktion – haben wir in dieses Jahr gerettet und ich hoffe so sehr, dass wir nächstes Jahr diese feine Familientradition wieder aufnehmen können. Dann sind unsere Kinder immerhin schon 11, 8 und 4 Jahre alt und man kann vielleicht mit allen dreien entspannt Kerzen tauchen. Bislang gab es immer ein Kind, dass man vor dem nicht ungefährlichen heißen Wachs noch retten musste, aber die Zeit vergeht schnell und die Kinder werden größer.
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Auch das Schuleinführungshemd soll noch dieses Jahr seinen Blogauftritt bekommen, wobei es wahrscheinlich der letzte Nähbeitrag des Jahres wird. Bereits lange vorher hatte mich 19nullsieben dazu inspiriert, dass es für unser zweites Schulkind ein Michel-Hemd von Fabelwald* werden sollte. Die Bluse für mich selbst von dem gleichen Label hatte mich ohnehin überzeugt und außerdem kenne ich Fabelwald schon recht lange und mag ihre Schnitte sehr. Da ich aber für die Schultüte so lange gebraucht hatte, war ich ziemlich spät mit der Näherei dran und daher etwas unentspannt. Die Zeit für ein Probehemd fehlte und es war gleichzeitig mein allererstes richtiges Hemd. So wurde der ganz besondere Stoff sofort angeschnitten.
Als der Schulanfänger noch nicht mal drei Jahre alt war, durfte ich für über drei Wochen nach China reisen. Die ganz treuen Blogleser können sich vielleicht noch an den Stoffkauf-Beitrag damals erinnern. In Xinchang Ancient Town – eine Stunde von Shanghai entfernt – konnte ich den Stoff, der überall für das zehnfache des Preises verkauft wurde, tatsächlich direkt beim Weber kaufen, der mir sogar seinen Webstuhl zeigte. Was für ein Erlebnis! Nun habe ich den Stoff und noch ein paar andere dort gekaufte für diese ganz besonderen Momente gehütet – und was wäre passender als ein Einschulungshemd.
Tatsächlich ging alles glatt – der Stoff reichte gerade so und mir passierten auch keine Nähfehler. Da der Sohn ja so sehr in die Meerestierwelt abgetaucht war, bekam er auf den Rücken einen Wal-Lederpatch. Die Nachbarin steuerte außerdem grüne Glasknöpfe dazu, die so perfekt passten. Erst später fiel mir auf, dass auch sein Ranzen die Kombination blau und grün hatte, aber so wirkte es wie lange geplant.
Für eine Weste oder ähnliches hat es nicht mehr gereicht, aber tatsächlich war das Hemd perfekt. Es bekam einen Riegel zum hochklappen der Ärmel, so dass der Schulanfänger “ordentlich” angezogen seine Schülerurkunde überreicht bekommen konnte, dann aber am Nachmittag sommerlich gekleidet sein Fest kurzärmlig begehen konnte. Schlips und Anzug hätten zu meinem Michel-Kind ohnehin so gar nicht gepasst. Genäht wurde – wie bei der Tochter vor vier Jahren – wieder in Gr. 128. Ich könnte als theoretisch schon mal mit dem Outfit für den Jüngsten anfangen, der 2024 eingeschult wird.
Am meisten freut mich, dass es auch nach der Schuleinführung sein Lieblingshemd geblieben ist. Er ähnelt so unglaublich seinem Vater, den ich – außer bei Baueinsätzen – nur im Hemd kenne. Selbst im Kindergarten war mein mittleres Kind schon teilweise ein überzeugte Hemdträger. Momentan wird das Hemd sogar ganz wild mit der Elefantenhose kombiniert, aber das passt wiederum zum Lockdown.
Über sein Kinderschuleinführungsfest berichte ich dann wahrscheinlich tatsächlich erst im kommenden Jahr.
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Meine einzige Weihnachtsfeier fand in diesem merkwürdigen Jahr virtuell statt und ermöglichten die Dresden näht Blogger. Diese Treffen begleiten mich fast so lange, wie es diesen blog gibt. Es wird daher wohl Zeit für einen Rückblick. Wer hätte gedacht, dass wir uns irgendwann mal nur via Bildschirm treffen können – ich bin aber wirklich dankbar, dass das Band inzwischen so fest ist, dass wir uns selbst in der Coronakrise diese kleine Auszeiten nicht nehmen lassen. 2011 waren wir erst im Dresdner Nähcafe und dann in der Kneipe Wohnzimmer, 2012 saßen wir im Weltcafe, 2013 ging es in das Kellergewölbe der Kümmelschänke, 2014 konnten wir wieder im Weltcafe zu Gast sein, 2015 öffnete uns Königinnenreich ihre private Tür, 2016 gab es das erste Weihnachtstreffen im Immergrün und dabei bleib es 2017, 2018 und 2019 (ohne Blogbericht oder auch ohne Teilnahme meinerseits?). Wie es wohl Ende 2021 werden wird? Gibt es eine Rückkehr in das Immergrün oder kehren wir zur Abwechslung der ersten Jahre zurück? Ich bin gespannt und vorfreudig.
Dieses Jahr war es aber prima, dass wir uns wenigstens virtuell treffen konnten. Wie auch die letzten Jahre war es für mich die Zeit, in der ich tatsächlich noch konkrete Nähpläne hatte und froh war, dass ich das Treffen tatsächlich auch nähend verbringen konnte. Bereits in der Vorwoche gab es einen Minitreff, bei dem ich mit virtueller Begleitung immerhin schon zugeschnitten hatte. So konnte nun diesmal wirklich genäht werden. Kurz vor Mitternacht rutschte mir noch der doofe Zipper vom Reißverschluss und ich musste ungeplant auftrennen, aber insgesamt war ich erfolgreich.
Sogar gewichtelt wurde wieder und auch das passender als in den Vorjahren. Es gab vorher eine Auslosung, da man die Wichtelpräsente ja kontaktarm vorbeibringen musste. So gab es diesmal keine Kinderjerseys für Erwachsenenkleidungsnäher oder Babymotive für Teenagermütter, was mir ziemlich gut gefallen hat. Das könnte man gerne beibehalten. Nur die Stofftauschtecke wie in den Vorjahren fehlte natürlich. Ich bekam mein Präsent von Himmelblau und Sommerbunt und wurde reich beschenkt. Stoffe, aufwendige Origamistoffsterne, Apfelgelee und einen nachhaltigen Aufnäher mit Garn aus recycelten PET-Flaschen.
Ich selbst hatte dafür Malou, die übrigens schon 2011 beim ersten Nähbloggeradventsrtreffen dabei war. Nach einigen Grübeleien, was da passend sein könnte, erinnerte ich mich daran, dass ich vor vielen Jahren schon mal eine Näherin “vom Fach” beschenkt hatte und damals der Stickrahmenwandschmuck ganz gut ankam. Ein zweiter Stickrahmen war noch da und so wählte ich die in diesem Fall so passende Stickatei “nähen verbindet”, von der ich leider gar nicht weiß, wie sie zu mir gekommen ist. Wer davon die Quelle kennt, melde sich doch bitte im Kommentar. Farbe des Stoffes und der Stickdatei wurde anhand der letzten Nähprojekte der Bloggerin gewählt und passen hoffentlich. Wenn man genau hinschaut, sieht man das der untere Knopf auch im zweiten Anlauf nicht fehlerfrei zu sticken war und so hatte ich eigentlich gehofft, dass das Fadenwirrwarr für alle Zeiten in den inneren Schichten der Stickrahmenbespannung verborgen bleibt. Passende Stoff- und Zwischenkreise entstanden mit dem Olfa Kreisschneider* – auch das war mal eine Empfehlung aus dieser Runde.
Dieses Jahr plante die Tochter schon vor Wochen einen Familienadventskalender und rechnete dabei aufwendig hin und her, wer dabei zu befüllen und auszupacken hätte. Mittlerweile gelingt mir das basteln-lassen viel besser als noch vor Jahren und so haben wir uns gerne überraschen lassen, was dabei wohl rauskommen würde. Zunächst wurde sehr aufwendig geklebt und Losezettel verteilt. Selbst der Jüngste durfte ziehen.
Vom Ergebnis waren wir aber ziemlich begeistert. Es war zwar ziemlich viel Heißkleber im Einsatz aber der Tannenbaum mit mehrfarbigen Kerzen ist doch wirklich gut gelungen, oder? Auf die Rückseite kam das Rollengebirge, das eigentlich pro Tag befüllt sein sollte. Tatsächlich steckt aber jedes Familienmitglied erst am Vortag sein Präsent ein und so hätte es auch eine einfache Box sein können. Als Schulschließungsaufgabe bekam sie aber den Auftrag eine Übersichtsliste zu erstellen, damit wir besser wissen, wer befüllen und öffnen darf. Am 24 will die Tochter alle beschenken – ich bin schon sehr gespannt und hoffe, dass daraus eine neue Familientradition wird. Selbst der Dreijährige akzeptiert, dass er dort nicht jeden Tag öffnen darf.
Neben diesem großartigen Familienkalender gibt es eine Neuauflage des Papierboxkalenders, denn die Oma hat alle Schachteln neu gefaltet und nun auch den Jüngsten einzeln beschenkt. Auch sein Vogelstockkalender der Patentante hängt wieder. Neu ist hingegen die Tütchenvariante der Dresdner Großeltern, in denen es Süßkram für alle Familienmitglieder gibt. Ich selbst habe dem Mann einen Bio-Gewürzkalender* und mir selbst den Naturkinder-Adventskalender geschenkt.
Verschenkt haben wir an die Merseburger Großeltern den Adventszahlen-Tütchenkalender und in Dresden blieben erstmals die Beutelchen, da der Holz-Organizer noch in der Großelternwohung stand und ich dort coronabedingt nicht zum langen befüllen verweilen wollte sondern tatsächlich nur zur schnellen Übergabe mit Maske und Abstand.
Bleiben noch die uns so sehr unterstützenden Patentantennachbarn. Dort habe ich diesmal den neu entdeckten Schereleimpapier-Kalender verschenkt, der denke ich in diesem Fall ganz gut passen dürfte. Damit gibt es diesmal tatsächlich gar nicht so viel Süßkram für uns Erwachsene aber trotzdem eine wunderbare Mischung, die ein bisschen Normalität in die Vorweihnachtszeit bringt – und was bräuchten wir derzeit mehr.
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Zum achten Geburtstag bekam die Tochter ein erstes Mama-Tochter-Nähbuch und es entstand damals der Plan, dass wir regelmäßig zusammen nähen. Dann fehlte aber durch die Zimmerneuverteilung erst der Nähplatz komplett und nun wird seit Monaten der Dachboden ausgebaut. Tatsächlich arbeiten wir aber schon sehr lange an einem gemeinsamen Projekt, wobei die Exklusivzeit so sehr beschränkt ist, dass wir nur extrem schleppend vorankommen. Die Neuerscheinung “Der große Nadelzauber. Tolle Nähideen für Mädels.“* ist daher auch mit der Hoffnung verbunden, dass es nicht nur beim Buch durchblättern bleibt, sondern wirklich im kommenden Jahr gemeinsam genäht werden kann. Bei drei Kindern ist das gar nicht so einfach Zeit dafür zu finden ohne gleich alle drei an den Maschinen zu beschäftigen.
Abbildung von Bassermann
Wenn ich den Hinweis auf meinem Exemplar richtig deute, sind in der gebundenen Neuausgabe mit immerhin 176 Seiten Umfang gleich zwei – vermutlich frühere – Titel zusammengefasst, denn die Publikation wird als Doppelband angepriesen. Die Autorin Ruth Laing ist vom Fach, denn sie hat neben einer Schneiderlehre, ein Studium der Maschinenkonfektionstechnik gefolgt vom Studium der Bekleidungstechnik absolviert und war Redakteurin bei einem Modeverlag. Das klingt recht beeindruckend. Über die Autorin erfährt man aber im Buch nichts, denn es folgt sofort ein Einstieg, der sich direkt an das nähende Kind wendet: “Ich habe noch nie genäht”. Es folgt eine Einführung für die Nähmaschine, Nähtraining, Materialkunde und Werkzeugkunde bevor der Hauptteil mit 32 Projekten folgt.
Abbildung von Bassermann
Wie häufig bei Kindernähprojekten dominieren dabei Beutel oder Taschen in immerhin zehn verschiedenen Varianten gefolgt von Kissen sowie kleine praktische Nähprojekten, wie Lesezeichen, Sofataschen, Rollmäppchen oder ein Fuchskissen. Modern will man sicherlich mit iPod-Hülle, und Handclutch sein. Das letzte Projekt ist aber sogar ein Rock und damit der Einstieg in die Kleidungsnähwelt. Der Text der Anleitung ist durchgängig in der Du-Form geschrieben und spricht das Kind direkt an. In bunten Seitenblasen wird jeweils der Schwierigkeitsgrad, das Material und Werkzeug angegeben. Die einzelnen Nähschritte sind mit schematischen Zeichnungen illustriert, die aber immer von einem Text begleitet werden. Etwas merkwürdig wirken die Nähübungen auf S. 131, die mitten im Buch zwischen zwei Projekten eingeschoben sind. Die hätte ich eher am Anfang erwartet.
Abbildung von Bassermann
Es ist aber auf jeden ein Kindernähbuch das Spaß macht, denn die Projekte sind so gut beschrieben und die Abbildungen so freundlich klar, dass man sofort Lust bekommt los zunähen. Am Ende des Buches folgen die Schnittmuster, die nicht auf einem Einzelbogen mitgegeben werden, sondern auf den festen Buchseiten übereinander gedruckt sind. Auf den Seiten wird aber eine Internetadresse verwiesen, auf der man ein *.pdf öffnen kann. Dort sind die Schnittmuster einzeln angeordnet, so dass die Abpauserei entfällt und das Kind nach Ausdruck wirklich das Schnittmuster ausdrucken kann, das benötigt wird. Die Nähübungen hätten als Internetausdrucksmöglichkeit gerne dabei sein dürfen.
Abbildung von Bassermann
Nach der Tochter werden dann sicherlich auch bald die beiden Söhne an die Nähmaschine wollen und natürlich kann man damit argumentieren, dass Haarbänder und Schmuckuntensilo eher in die Mädchenwelt gehören. Ein bisschen stört mich die Ausrichtung auf Mädchenwelt selbst im Untertitel dieses Buches aber schon. Es transportiert viel Schubladendenken und Rollenklischees, die auch in der Kindernähbuchwelt gerne abgeschafft werden könnten. Vielleicht folgt bei der Autorin aber auch noch ein Buch mit Nähideen für Jungs?
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Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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