Kürzlich wurde ich schon etwas belustigt gefragt, ob ich denn auch bei den Masken weiterhin einzeln meine Nähgeschichten beibehalten würde. Tatsächlich kommt es mir ein komisch vor, dass ich nun wohl in den nächsten Wochen hier eine Maske nach der anderen zeige. Vielleicht blogge ich noch über die selbstgenähten Masken, wenn sie schon keiner mehr braucht? Ich habe aber leider das Gefühl, dass uns dieses Thema noch länger begleiten wird und ich noch genügend Zeit für meine ausführlichen Blogposts haben werde. So lange es dazu noch etwas über die Stoffherkunft und Träger zu berichten gibt, wird es erstmal keinen schaut-her-ich-habe-20-Masken-genäht Blogbeitrag geben. Die drei Masken des Mannes bekommen aber tatsächlich einen kleinen Sammelbeitrag.
Natürlich hätte ich ihm auch gerne eine Maske genäht, aber der Mann wollte unbedingt selbst an “seiner Nähmaschine” tätig werden und dabei gleich einige Verbesserungsideen umsetzten. Ein typischer Ingenieur halt. Zunächst durchwühlt er in aller Ruhe mein Stoffgebirge. Als mein persönlicher Nähplatzbauer und Stoffhortungsakzeptierer ließ ich ihm (nur heimlich etwas angestrengt atmend) freie Wahl. Seine Entscheidung fiel auf den ursprünglich für mich gekauften Stoff vom Stoffmarkt, der sich bereits in ein Jäckchen für die Schuleinführung der Tochter verwandelt hatte und Ikearesten. Im Inneren verschwand ein Weltkartenstoff, der so perfekt zum Virusthema passte.
Was machte der Mann nun anders? Er verbesserte vor allem den Nasenbügel, da ihm alle bisherigen Varianten zu dünn erschienen. In seine Modelle kam eine Fahrradspeiche, deren Enden mit Epoxidharz ummantelt wurden. Auf besonderes Wunsch gibt es daher sogar das Milchpackbild, mit dem klar werden soll, wie stabil seine Drahtvariante wirklich ist. Selbst bei voller Belastung verbiegt sich da nichts mehr. Genäht hat auch er zunächst die Kellerfaltenvariante nach dem Schnittmuster aus dem Dresdner Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.
Es folgte Modell Nr. 2 und 3 bei dem die von mir noch nicht genähte Mundnasen-Maske aus dem Malu-Nähcafe in Dresden probierte, die aber wohl auch wieder etwas angepasst wurde. Ein nähgleiches Modell bekam seine Mutter zum Geburtstag. Selbst das Schrägband dafür stellte er selbst her.
Diesmal wählte er wie ich einen Stoff aus meinem Werksverkauf des Dresdner Labels Pippuri* und im Inneren tatsächlich etwas aus der Überraschungstüte des letzten Stoffkaufs bei Stoff&Stil in Dänemark. Ein bisschen merkwürdig finde ich die Maskenform ja irgendwie schon, aber der Mann ist begeistert von der Tragequalität und behält sie sogar komplette Arbeitstage auf. Für den Erstauftritt wurde extra ein passendes Hemd gewaschen.
Und was macht der nähende (und Brötchen backende) Mann in seiner Freizeit sonst noch so? Schaut gerne mal hier und hier vorbei …
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Oh, klasse! Ich hatte ja insgeheim gehofft, dass mindestens der 15jährige Junior sich seine Masken selbst näht, aber da sind wir inzwischen wohl zu tief ins Rollenmuster verfallen. Lediglich Stoffwünsche wurden geäußert…
Die Bügelvariante ist ja echt stabil, kann er aber nicht rausnehmen zum Waschen, oder?
Bleibt gesund!
Elke
Nein, rausnehmen kann er die Fahrradspeiche nicht, aber er kocht ohnehin im Topf oder bügelt und da passt das schon …
Krass wie stabil das ist! Ein Ingenieur eben! Stimmt die zweite Maske (die ich übrigens beim Tragen auch favorisiere) sieht von der Seite komisch aus, aber trägt sich echt gut. Die Kinder tragen ihre ganz selbstverständlich und ich denke auch, dass es in der Öffentlichkeit immer mehr zur Normalität werden wird. Von einigen …. mal abgesehen – du weißt schon.
Liebe Grüße!