Bei den Nähwerken geht es leider gerade wieder nur in homöopathischen Dosen voran, aber dafür ermöglicht der Plotter, dass hier “schnelle” Geschenke entstehen. Für die Nachbarin und Schwägerin hatte ich mich dabei für eine Laterne aus dem Silhouette Stor entschieden.
Das Entgittern der Blütenblätter und Punkte ging dabei ganz von alleine, aber das Aufrichten der 3D-Blüten war dann doch viel aufwendiger als gedacht. Mit einem Zahnstocher (und etwas Geduld) hat es aber ganz gut funktioniert.
Leider hat die Vorlage keine Laschen zum Zusammenstecken vorgesehen. Die erste Klebevariante hielt viel zu schlecht, aber das festtackern führte dann doch noch zu einer stabilen und runden Form.
Ins Innere wurde eine Teeglas mit kleiner Kerze gestellt. Draußen kann man die Windlichter aber nur an windstillen Sommernächten aufstellen, da das Papierlicht sonst umgepustet wird. Wenn es aber nicht zu windig ist, sieht es wirklich richtig schön aus, oder?
Vielleicht probiere ich für uns selber auch noch mal eine Variante mit ungemusterten Papier, denn darauf sieht die Blütenstruktur wahrscheinlich auch sehr beeindruckend aus. Das Design gefällt mir jedenfalls sehr.
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In der Neuanlage des Gartens war klar, dass die drei Nachbarn jeweils einen Baum zu pflanzen hätten, denn vor der großen Baumaßnahme im Projekt Vierseithof musste einige – bereits sehr altersschwache – Birken gefällt werden. Schnell war jedoch klar, dass die Abstandvorschriften zu den Begrenzungen der eigenen Gartenfläche nur einen einzigen Pflanzplatz ermöglichte. So landete der Baum mitten in meiner Beetanlage. Er bekam seinen Platz aber nicht direkt in der Mitte, damit die anderen Beete später nicht dauerhaft beschatten werden. Da ich aber so glücklich mit der Wahl bin, freue ich mich trotzdem immer, wenn ich ihn mitten in meinem Beet sehe.
Für uns war relativ schnell klar, dass wir nicht die nächste 0815-Apfelsorte pflanzen wollten, die in jedem Supermarkt gekauft werden kann. Unsere Wahl fiel deshalb auf einen Apfelbaum, der akut vom Aussterben bedroht ist. 2011 gab es nur noch 2000 Exemplare, von denen die meisten 40-60 Jahre alt sind. Gepflanzt haben wir einen Lausitzer Nelkenapfel.
Der Lausitzer Nelkenapfel ist mindestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt und wird damit sogar in die Bauzeit des Hofes datiert. Er gehört zu den lokalen Sorten und hat fantastische Eigenschaften – er ist frostunempfindlich, hat geringe Standortansprüche, wächst in pyramidaler Form, trägt seine Früchte bis Oktober, die sich dann aber bis Mai lagern lassen. Geschmacklich sollen sie süß-säuerlich bis leicht würzig sein und da sie nicht sehr groß sind, werden sie auch als Kinderäpfel bezeichnet. Wie passend zum heutigen Kindertag. Der Baum hat es seit 2012 sogar in die Liste von Slowfood geschafft und ist Passagier in der Arche des guten Geschmacks. Um darin überhaupt aufgenommen werden zu können, muss “der Passagier”, von denen es zur Zeit nur 67 gibt, mehrere Punkte erfüllen – dazu gehören unter anderem: in der Existenz bedroht, einzigartige geschmackliche Qualität, historisch überlieferte Bedeutung und noch einiges mehr.
So einen Baum bekommt man leider in keinen einzigen Baumarkt. Wir haben unser junges Exemplar, das nun als Hochstamm wachsen darf, in der regionalen Baumschule Schäfergekauft – nach der Empfehlung als wurzelnacktes Exemplar und mitten im November. Inzwischen wird fast ausschließlich die Herbstpflanzung empfohlen, denn die Frühlingszeit – wie man gerade überdeutlich merkt – ist viel zu schnell zu heiß. Der Spätherbst war noch lange kühl und feucht genug, dass der Baum gut anzwurzeln konnte.
Damit die ersten Wurzeln nicht bei zu viel Wind gleich wieder abreißen, wurde der Baum mit einem Jutestrick fest angebunden. Das Verfahren scheint sich tatsächlich bewährt zu haben, denn nun ist er bei uns schon im zweiten Frühjahr wunderbar grün.
Wenn man sich für so eine Variante entscheidet, muss man genügend Zeit und Geduld mitbringen. Die allerersten Äpfel sind erst in sieben Jahren zu erwarten. Die Vorfreude, dass wir tatsächlich mithelfen, so eine alte Apfelsorte zu erhalten, macht mich ganz glücklich. Retten werden wir den Lausitzer Nelkenapfel damit nicht, aber es zeigt man wieder, dass jeder die Möglichkeit hat, kleine Mosaiksteinchen für die Erhaltung der Artenvielfalt zu leisten.
Nun hat der Mann (und damit auch ich) schon ziemlich viel geschafft im Leben – ein Haus gebaut, ein Buch geschrieben, einen Sohn gezeugt und auch einen Baum gepflanzt. Waren es eigentlich nicht nur drei Dinge? Wie auch immer, langweilig wird uns nicht und wenn ich meine Gartenblogthemen hier ein bisschen eingefangen habe, wird es auch Wachstumsupdate zu unserem besonderen Apfelbaum geben.
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