Während letztes Jahr mit unserer Tochter gleich zwei Hofkinder eingeschult wurden, war es dieses Jahr nur eins. Bei momentan 25 Kindern werden wir in den nächsten Jahren wohl durchgängig Schulanfänger beglückwünschen dürfen. Dieses Jahr habe ich Anfang dieses Monats der stolzen Erstklässlerin ein kleines Mäppchen genäht. Unser Schulkind verwendet so eine kleine Reißverschlusstasche für Schere und Leim und hat dafür ein ehemaligen Bloggewinn von Blog Sunday (die seit vielen Jahren nicht mehr bloggt) in Verwendung.
Die Anleitung für die kleine Reissverschlusstasche kommt von Lapika. In den letzten Jahren sind zwar bereits einige Reißverschlusstaschen entstanden, aber irgendwie muss ich immer noch abkucken. Vernäht wurde ein gut gehüteter Apfelstoff von Limetrees, den ich mir bereits im ersten Nähjahr gekauft hatte und innen ein lila Mädchenstoff vom Sterntaler Werksverkauf. An beide Stoffe habe ich selber bereits ziemlich genaue Erinnerung – aus dem Apfelstoff gab es ein Schlaufentuch für die Tochter im Babyalter und aus dem Blümchenstoff eines der niedlichsten Kleider, die ich für sie genäht habe. Wisst ihr noch?
Wie immer, wenn man mal eben schnell näht, habe ich es bei diesem einfachen Projekt geschafft, den Reißverschluss zunächst falsch herum einzunähen und den Schieber nach innen zu verlegen. Nach einer Runde trennen, war ich dann aber doch recht zufrieden. Immerhin klemmen meine eingenähten Reißverschlüssen inzwischen nicht mehr.
Überrascht hat mich an der Anleitung, dass man die untere Ecke von Innen- und Außenstoff in einem Rutsch näht. Das Ergebnis war aber sehr zufriedenstellend und vor allem – auch wenn es auf dem Bild gar nicht so aussieht – tatsächlich exakt. Nachteil dieser Reißverschlusstaschenanleitung ist sicherlich, dass das Mäpchen tatsächlich sehr klein ausfällt, wenn man sich an die vorgeschlagenen Maße hält. Stifte würden zwar tatsächlich reinpassen, aber nicht viele. Für Schere und Leim ist die Größe aber perfekt.
Sechs Wochen nach der ersten von vier Hochzeiten in diesem Sommer in unserem Freundeskreis, folgte Ende Juli die zweite. Dabei gab es für die indischen Braut einen Heiratsantrag im (!) indischen Ozean. Ich muss zugeben, dass ich mich auf diese Feier mit am meisten gefreut hatte, denn dieses farbenfrohe Land mit all seinen gegensätzlichen Themen, über das ich viel zu wenig weiß, fasziniert mich sehr. Die Freundschaft zum Bräutigam gehört zu den Lebensgeschenken, die mir der Mann ermöglicht hat.
Die Hochzeit in Indien fand zwar schon Anfang des Jahres statt, aber den zweiten Teil in Deutschland wollte ich keinesfalls verpassen. Bis zum Vortag habe ich daher die Entscheidung herausgezögert, ob ich die 150 km Anfahrt auf mich nehme oder nicht. Die Einschätzung der Ärzte war zu diesem Zeitpunkt allerdings, dass ich unser drittes Kind – in diesem Fall ja noch viel zu früh – wahrscheinlich auf der Autobahn bekommen würde. So ließ ich Mann und Kinder alleine fahren. Wie man am Datum gut erkennen kann, sind nun schon vier Wochen vergangen und ich immer noch schwanger …
Gewünscht war eigentlich kein Kissen, sondern konkrete finanzielle Hilfe für ein besonderes Projekt. Die Schwägerin der Braut unterrichtet an der indische Schule Tidke Vidyalaya in Nagpur Straßenkinder und sorgt dafür, dass diese Kinder eine Ausbildung und eine warme Mahlzeit bekommen. Dafür Geld zu sammeln, war eine großartige Idee – das Kissen gab es trotzdem noch dazu.
Vernäht wurde wieder der Damast, der als traditioneller Stoff so gut zum Hochzeitsthema passt. Da auch auf den indisch-deutschen Einladungskarten der Elefant abgedruckt war, habe ich in die Elefant-Love-Stickdatei von Hamburger Liebe (erhältlich bei Kunterbunt-Design) investiert. Das Motiv ist zwar schon etwas älter, aber so beliebt, dass es dieses Jahr sogar als Jersey* neu aufgelegt wurde. Mir gefällt am Stickmotiv besonders gut, dass es keine schnellen Applikationen enthält, sondern mit über 25.000 Stichen und einer Stickzeit von über einer Stunde wirklich voll ausgestickt wird. Das ist zwar ziemlich aufwendig, aber für den Anlass angemessen. Die Farben wurden der Hochzeitseinladung nachempfunden.
Als Seiteneinnäher gab es diesem nur ein Stückchen Webband von Blaubeerstern aus der Serie Blossom* in hellgrün, da meine eigenen Labelwebbänder* fast restlos aufgebraucht waren. So kam die Variante von 2012 auf der Rückseite nochmal zum Einsatz, denn davon gibt es noch einen Restbestand. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, endlich mal etwas anderes als den einfachen Hotelverschluss zu versuchen. Die Hochzeitskissen entstanden aber ebenfalls wieder in letzter Minute und da waren mir alle Experimente mit Reißverschlüssen & Co. dann doch zu gewagt. Für den Hotelverschlussabschluss konnte ich praktischerweise gleich die Originalkante des Damast(tisch)tuchs verwenden.
Vor nun schon 2,5 Jahren mussten wir die Uroma gehen lassen. Ein bisschen zurückgeblickt, auf meine eigene Zeit mit dieser beeindruckenden Frau, habe ich damals hier. Wie gerne hätte ich ihr den fertig sanierten Hof gezeigt und als 3-Kind-Familie hätten sich beide Urgroßeltern ganz sicher über unsere Entscheidung für ein drittes Kind gefreut. In unseren eigenen vier Wänden gibt es ziemlich viele Spuren des inzwischen leider verkauften Familienstammsitzes. Der restaurierte Hochzeitsschrank gehört ebenso dazu, wie die Reiseapotheke, die eingerahmt an der Wand hängt oder meine Knopfschatulle. Seit einigen Monaten steht nun auch endlich ein besonderes Tischlein, bei dem sich die Uroma sehr amüsiert hat, dass ich mich überhaupt damit beschäftigt habe.
Entdeckt habe ich es noch zu Lebzeiten der Uroma in den Stallgebäuden des Hofes. Während der Sohn damals erst wenige Wochen alt war, widmete ich mich im Spätsommer vor ziemlich genau vier Jahren der ersten Freilegung mit Spachtel und Schleifgerät. Glücklicherweise passte das gute Stück sogar samt Kindern und Gepäck ins eigene Auto und wartete nach dem Transport nach Hause wieder viel zu lange auf die weitere Bearbeitung.
Erst sehr viel später – nach Androhung des Mannes – mein Fundstück noch vor dem Umzug auf den Sperrmüll zu bringen, bekam es einen ersten (leider nicht wirklich deckenden) Weißanstrich. Zwischenzeitlich hatte ich sogar die Idee, daraus meinen Kreativ-Nähtisch zu machen.
Nach einem Knopfkauf von den Blogeinnahmen und der zweiten Schicht Farbe, erstrahlte das Tischlein tatsächlich im neuen Glanz. Auf der Deckplatte sieht man weiterhin ein paar der alten Spuren, aber das stört mich überhaupt nicht. Inzwischen hat(te) es seinen festen Platz neben meiner Bettseite. Darüber hängt übrigens ein chinesisches Glückssymbol auf Seide, das es als Gastgeschenk während meiner Chinareise gab. Für das Beistellbett des dritten Kindes musste es nun gerade ein bisschen zur Seite rücken, aber es wird wohl auch die nächsten Jahre mein persönliches Tischlein bleiben. Das die Uroma es mir selbst noch lachend geschenkt hat, freut mich daran am meisten.
Während sowohl der Sohn wie inzwischen auch die Tochter zu diesem Schwangerschaftszeitpunkt bereits das Licht der Welt erblickt hatten, warten wir immer noch auf die Geburt unseres dritten Kindes. Wir sind zwar noch nicht über dem Termin, aber überhaupt so nah an den berechneten Zeitpunkt heranzukommen, hätte ich eigentlich ausgeschlossen. Selbst die Ärzte waren sich vor nun schon einem Monat sicher, dass ich es niemals so weit schaffen würde. Inzwischen habe ich ja den Verdacht, dass der Ausgang auch bei meinen anderen Kindern bereits so früh “fingerdurchlässig” war, aber da einfach (glücklicherweise) nicht danach geschaut wurde. Inzwischen lehne ich solche Überprüfungen auch beim Spätsommerkind ab.
Ganz neu ist aber, dass die Nächte alles andere als entspannt sind, da mein mehrstündiges Grundgefühl seit Wochen auf den sofortigen Auszug hindeutet. Anderseits haben wir auch so viele Abendtermine mit Elternabenden und anderen Verpflichtungen, dass wir auch erst sehr spät überhaupt startbereit wären. Daher befürchte ich täglich, dass es mir wie Frau Frische Brise gehen könnte – nur das in meinem Fall aus Gründen eine anschließende Verlegung in die Klinik unumgänglich wäre. Frisch entbunden, abtransportiert zu werden, wäre mir wohl noch unangenehmer als der CTG-Zwang und die Krankenhausatmosphäre.
Zurück zum Nähprogramm. Ebenfalls vor vier Wochen war ich alles andere als auf Geburt eingestimmt, denn das Nestbaugefühl war zwar da, aber nahezu nichts vorbereitet. Inzwischen gibt es aber nicht nur ein Regal für die Sachen des dritten Kindes, sondern auch das Bett steht, die Wiege hängt und der Wickelplatz ist vorbereitet. Selbst mein Nähprogramm mit Grundausstattung und Geschwistergeschenken habe ich weitestgehend abgeschlossen. Mit dabei ist – wie für den Sohn – auch ein Pucksack, der diesmal gleich ein bisschen größer zugeschnitten wurde. Die Anleitung von Punkelmunkel ist zwar noch aufrufbar, aber bereits seit der Ankündigung des Geschwisterkindes 2015 wird leider nicht mehr gebloggt, sondern nur noch Instagram bespielt.
Da wir diesmal erstmals nicht wissen, ob ein weiterer Junge oder ein Mädchen unsere Familie komplett machen und damit auch die Gechlechterüberzahl festlegen wird, kam ein möglichst für beide Varianten passende Stoff unter die Nadel. Vernäht wurde ein Schiffe-Jersey von Alles-für-Selbermacher* und der dazu passendeSternenstoff von Krümel-Design*. So lässt sich der Pucksack auch wenden. Neben einem meiner allerletzten Nählabel* gab ein Stückchen Schiffewebband von Blaubeerstern*, das im Geburtsjahr des Sohnes zu mir gekommen ist.
Den Strampelsack vorher noch fertig zu bekommen, war mir wirklich wichtig, denn bislang hatte ich immer das Gefühl, dass die Möglichkeit nach der irgendwann notwendigen Anzieherei wenigstens die Beinchen noch nackig zu fühlen, nach dem Schlupf für unsere Kinder sehr beruhigend war. Nun fehlen nur noch die nackigen Beinchen und für mich selbst wünsche ich mir natürlich ein paar Daumendrücker, für den Start und die spätere Nachgeburtszeit …
Als sich mich vor ein paar Wochen für die Neuerscheinung “Lässige Fidget Spinner Tricks: 50 Tricks und Tipps rund um den neuen Lifestyle“* entschied, habe ich eigentlich damit gerechnet, dass diese Dreh-Dinger selbst bei unserer Zweiklässlerin auftauchen würden. Es wäre zwar ein Fall für eine weitere Taschengeldinvestition geworden, aber ich wollte wenigstens thematisch etwas vorbereitet sein. Der Herbst steht vor der Tür und es scheint mir schon wieder etwas ruhiger im Spinner-Fieber geworden zu sein. Selbst unter den älteren Hofkindern habe ich noch keinen gesichtet.
Abbildung vom LV-Verlag
Immerhin kann ich jetzt mitreden. Gleich drei Autoren werden für das schmale 80-Seiten-Heft angegeben. Die Inspiration dazu und alle Tricks kommen vom australischen You-Tuber und Blogger David King. Damit daraus aber ein Buch wird, haben Coleen Dorsey und Katie Weber, die aus der DIY-Szene kommen, mitgeholfen. Das Buch ist in vier Kapitel aufgebaut. In der Einführung erfährt man, dass es Fidget Spinner schon seit 1997 geben soll, aber sich in der Spielzeugindustrie damals nicht durchsetzen konnte. Entwickelt hat es wohl, laut Autoren, eine Mutter als Beschäftigung für ihre kranke 7-jährige und es soll beruhigend wirken.
Im Kapitel 1 “Ready, Set, Spin” wird es zunächst technisch und die verschieden Bestandteile, wie die Lager werden erklärt. Im Kapitel 2 “Der Gute, der Bessere, Der Fantastische” werden verschiedene – mir bislang unbekannte – Typen gezeigt. Das Hauptkapitel ist aber das dritte “Spinner Tricks & Spiele”. Die 50 Tricks werden dabei in die Trick Level Einsteiger, Fortgeschrittene, Experte und Megaexperte unterteilt. Jeder Trick wird auf einer Seite mit einem Bild, dem Erläuterungstext und einem zusätzlichen Tipp-Feld darunter angezeigt.
Die Tricks sind ein Sammelsurium aus tatsächlichen Herausforderungen und (aus meiner abgeklärten Erwachsenensicht?) Nonsenstricks, die aber wahrscheinlich richtig gut in der Teeniegeneration ankommen und daher das Prädikat supercool erst verdienen. Anders kann ich mir die Spinner-auf-einem-Eis, unter Wasser oder per Handstand auf dem Klo einfach nicht erklären.
Abschließend folgt noch im Kapitel 4 das “Spin Champion Workbook”, in dem der Spinner seine Erfolge protokollieren kann. Dazu gibt es beispielsweise eine Tabelle mit Trick Name, Datum, Spin Dauer und Anzahl der Spinner. Man kann sich die Tabelle zwar sicherlich auch kopieren, aber eine Download-Funktion wäre da eine gute Ergänzung gewesen. Das etwas unnötige Glossar am Ende des Heftes übersetzt alle englischen Titel der Tricks und erscheint daher wie eine reine Vokabelliste, die viele Dopplungen – wie “hot potato” und “potato” enthält. Die Teenie-Zielgruppe für die dieses Heft gedacht ist, braucht aber hoffentlich keine Übersetzungshilfe mehr für bike, good oder world.
Gibt es denn in eurer Familie schon Spinner? Heute in einem Vierteljahr sitzen wir schon wieder unter dem Weihnachtsbaum …
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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