Tantiemen für Blogger – METIS (Texte im Internet) der Verwertungsgesellschaft Wort Blogeinnahmen

8. November 2017 | Blogeinnahmen, Blogstatistik, unbezahlte Werbung | 7 Kommentare

Bereits letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, außerhalb der monatlichen Transparenzberichte zu den Blogeinnahmen etwas ausführlicher auf die Zählpixel METIS (Texte im Internet) der Verwertungsgesellschaft Wort* einzugehen. Wie ich bereits damals schrieb, kenne ich mich durch das Wissenschaftlerleben mit Tantiemenausschüttungen ganz gut aus und habe sie für eigene Bücher und Fachaufsätze als Autor oder Herausgeber regelmäßig bekommen. Da diese Texte selten vergütet werden, ist es häufig der einzige monitäre Ausgleich für umfangreiche wissenschaftliche Recherchen. Im Laufe der Jahre war es dann sogar so viel, dass ich die feine Overlockmaschine komplett darüber finanzieren konnte. Während die GEMA aus dem Musikbereich relativ bekannt sein dürfte, ist der Tantiemenanspruch für Autoren in der Bloggerwelt wohl nicht allen klar.

Seit 2007 werden auch Texte im Internet vergütet, während vorher nur die tatsächlich verlegten Texte gewertet wurden, die in drei großen Bibliotheken nachweisbar sein mussten und – wie meine Doktorarbeit – eine ordentliche ISBN hatten. Ausgeschüttet werden Beträge, die von der Geräteindustrie (Drucker, Kopierer, DVD-Brenner u.ä.) gezahlt werden müssen. Um für seine Bloggertexte bezugsberechtigt zu sein, muss man sich nach Anmeldung einfach nur einen persönlichen Zahlen-Buchstaben-Code als 100er-Liste downloaden und anschließend ein einfaches (unsichtbares) Bild in den Blogpost einbinden.

Bei Blogger bekommt man zwar daraufhin eine Fehlermeldung, die man aber ohne Auswirkungen schließen kann. An welcher Stelle des html-Codes das Zählpixel eingebunden wird, ist egal. Ich entscheide mich meistens für das Ende. Dazu muss man allerdings kurz von “verfassen” auf “html” umschalten. Das Verfahren ist relativ einfach und der Aufwand gering. Ich lasse jedoch nur Blogbeiträge zählen, die überhaupt eine Chance auf die geforderte Seitenaufrufmenge haben.

Meine Seitenstatistik zeigt, dass sich die Zugriffszahlen (neben einigen Einbrüchen) kontinuierlich nach oben entwickeln, auch wenn schon lange nicht mehr so viel kommentiert wird, wie vorher. Von Zahlen wie Frische Brise vorgestern veröffentlichte oder andere in der Bloggerwelt sehr bekannte Autoren bin ich trotzdem noch weit entfernt. Dort wird der Geldsegen ziemlich hoch ausfallen, da sicherlich fast immer die Mindestzugriffzahl erreicht wird.

Mit Metis angefangen habe ich erst Mitte 2015 und erreichte nach dem ersten Jahr nur für einen einziger Blogbeitrag – das Schürzenkleid vom Stollentroll – den Mindestzugriff, der jedes Jahr neu definiert wird. Immerhin gab es dafür 20 €. In den letzten Jahren lag die geforderte Zugriffszahl bei ca. 1500. Dieses Jahr konnte ich jedoch gleich eine Meldung für sieben Blogbeiträge einreichen und auf meinem Konto landeten dafür 166 €, was mehr war, als meine Einkünfte aus der Wissenschaftlerleben. Gemeldet und versteuert wird natürlich beides bei den jährlichen Steuererklärungen.

Neben dem Schürzenkleid vom Stollentroll war das für 2016 der Pfefferminztee als Erinnerung an den Hof der Uroma, das Geburtstagskleid zum 6. Geburtstag der Tochter, die Familienbettgeschichte, Minimalismus im Kinderzimmer, DIY in Shanghai und das Bloglayout von 2016, das inzwischen schon wieder Vergangenheit ist. Eine lustige Mischung, oder? Wer nutzt denn von euch schon die Verwertungsgesellschaft bzw. kannte diese Tantiemenverwertung selbst?

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7 Kommentare

  1. Hi dein Text von heute über die Tantiemen ist sehr interessant. Wusste ich wirklich nicht. Du hast nur einen kleinen Fehler drin. Es heisst entweder ISBN oder ISB-nummer. Sonst ist es doppelt gemoppelt. Danke für deine Texte. Ich lese immer gern bei dir.

    Antworten
    • Stimmt – und ganz ehrlich, darüber habe ich noch nie genauer nachgedacht, daher doppelt Danke

      Antworten
  2. Kommt für mich zwar nicht in Frage, aber sehr interessant, ich wusste gar nicht, das es so etwas gibt.

    Liebe grúße Anja

    Antworten
  3. Hallo Frau Amberlight,
    wusste ich nicht. Ich bin ja eher die Skeptikerin, was Geldtransfers über's www. angeht. Und da stellt sich mir sofort eine Frage: WO kommen die bspw. 20 Euro her? Als Nutzer zahle ich ja nix. Weisst Du das?
    LG
    Valomea

    Antworten
    • Siehe oben im Text kommen die Beiträge tatsächlich direkt von den Geräteherstellern. Für jeden Drucker und Kopierer müssen die Firmen eine Pauschale bezahlen, da darauf urheberrechtlich geschützte Werke der Autoren vervielfältigt werden. Die Verwertungsgesellschaft schüttet diese dann wieder an alle Autoren aus …

      Antworten
  4. Hallo nach DD,

    das ist ja wirklich interessant. Das war mir völlig unbekannt. Danke für die Erklärungen. Ich finde es gut, dass Du damit ein paar Euro für Deine ganzen Mühen bekommst.

    Eine Frage noch: zählen dabei nur die Artikel des laufenden Jahres? Oder kannst Du z.B. immer wieder neu fürs Schürzenkleid kassieren?

    Viele Grüße
    Anke

    Antworten
    • Gute Frage – ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ich denke aber es wird so lange gezahlt, wie der Beitrag die Seitenaufrufe pro Jahr schafft, aber eben immer wieder von Null und nicht mit Bonus der letzten Jahre. Das Schürzenkleid hat da ziemlich gute Chancen …

      Antworten

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