Auch die 12tel-Blicke gehören zu meinem Blogserien, die ich trotz der langen Blogpause nicht unterbrechen möchte und daher noch nachschiebe. Der April gehörte zu den Baumonaten, bei denen ich mich nun schon wenige Wochen danach frage, wie wir das alles überhaupt geschafft haben. Nach der China-Zusage war klar, dass wir noch vor meiner kleinen Weltreise einziehen mussten. Geplant war eigentlich das verlängerte Himmelfahrtswochenende, aber nachdem der halbe Freundeskreis eigene Reisepläne hatte, entschieden wir wenige Tage zuvor, doch am letzten Apriltag einzuziehen.
Doch wie immer zunächst der Blick zurück: 2013 dachten wir im April das erste Mal, dass die Baugemeinschaft tatsächlich komplett sei und ahnten noch nicht, wie viele Familien das Projekt aus finanziellen oder persönlichen Gründen doch wieder verlassen mussten, ein Jahr später haben wir zu dieser Zeit angefangen im Innenbereich zurück zu bauen und dabei einen Fund gemacht, der anschließend tatsächlich als Schenkung an ein großes Tonarchiv ging und letztes Jahr waren die Altbaugebäude fast komplett entkernt.
April 2013 & April 2014 & April 2015 |
Vor dieser Zeitschiene ist es tatsächlich erstaunlich, dass wir – mit einem Jahr Bauverzögerung – Ende April wirklich einziehen konnten. In den wenigen Wochen zuvor, war allerdings noch so viel zu tun, dass wir es ohne den tapferen Freundeskreis nicht geschafft hätten. Nach dem Kalken auf den Außenwänden stand noch das Streichen der Trockenbaunwände an. Dort haben wir uns bewusst für Silikatfarbe* entschieden, die zwar im Gegensatz zum Kalk das Gegenteil von preiswert war, aber mit meinem unserem Bauchgefühl übereinstimmte.
Die sonst immer einsatzbereiten Großeltern verreisten mit dem Tochterkind für eine Woche und so waren wir in dieser Zeit glücklich, dass wir den Jüngsten den bereits eingezogenen Familien überreichen konnten und dazu noch verköstigt wurden. Noch Mitte April waren weder die Fliesen im Vorraum noch unser echter Schiefer im Bad fertig.
So richtig an Einzug glauben, konnte ich daher erst, als tatsächlich der Boden im Wohnzimmer lag. Im Obergeschoss verlegte der Mann allerdings selbst. Die letzte Ölung übernahm bis Mitternacht dann sogar unsere Nachbarin, ohne die der Einzugstermin wohl tatsächlich nicht eingehalten hätten werden können, da der Boden noch nicht belastbar gewesen wäre.
Das selbst zum Einzug dann noch genügend Helfer vor und hinter den Kulissen mitgemacht haben, war für uns nach der langen Bauzeit keine Selbstverständlichkeit. In der Walpurgisnacht dann mit den neuen Nachbarn am Lagerfeuer zu sitzen, war ein ganz besonders Start zum Wohntraum in diesem Hof.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam:
Gesehen:
Kisten, Kisten, Kisten und ganz viele Möbel.
*
Gehört:
Die Stimmen der Nachbarn und unserer besten Freunde.
*
Gerochen:
Lagerfeuergeruch.
*
Gedacht:
Wir sind wirklich eingezogen – oder träumen wir?.
*
Gefühlt:
Erschöpfung.
*
2013
Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]
2014
Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]
300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]
Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]
Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]
2015
Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015]
Richtfest Südhaus [August 2015]
Einzug der ersten Familien in die Neubauten [Dezember 2015]
Verlinkt bei der Fotoaktion von Tabea Heinicker und bei Mittwochs mag ich.
Wow, was für Unterschiede von den Anfangs-Fotos zu jetzt! Da habt ihr ja einiges gestemmt. Sieht richtig gut aus.
Ich wünsche noch Alles Gute zum Einzug und weiter einleben!
Liebe Grüße
Hanna
Eine phantastische Leistung! Wie gut, dass Ihr Freunde hattet, die so treu waren, in dieser Zeit.
LG lykka
Na Mensch, so ein riesen Akt! Wahnsinn, was da an Energie, Zeit, Kraft, Geld,… drinsteckt. Und für mich als entspannter Beobachter von außen sehr spannend zu lesen 😉 Toll, dass du auch immer wieder diesen dankbaren Blick hast, ohne den man schon verzweifeln könnte…!
Gute Nerven euch weiterhin!
Wahnsinn. Wirklich echt. Ich weiß ganz genau, dass ich das nicht schaffen würde, weder finanziell noch man/woman-power-mäßig, und Ahnung von handwerklichen Sachen hab ich erst recht nicht. Aber ich bin neidisch wie Bolle 😀
Ganz viele Grüße und viel Kraft für die nächsten Aufgaben!
Sophia
Schön, das du am 12tel -blick festhälst, so darf man noch mitstaunen wie weit dieses Projekt gedieen ist und spürt wieviel Energie es auch braucht.Toll sieht es scho aus.Und Leben auf der Baustelle ist eben auch möglich. VG karen