Die Herbariumsblätter in diesem Buch zeigen einen Ausschnitt aus den Sammlungsbeständen des Herbariums des Instituts für Botanik und der Drogensammlung der Pharmarzie, die beide zur Universität von Montpellier gehören und jeweils eine historische und umfassende Sammlung besitzen. Im Einleitungsblatt taucht übrigens etwas überraschend eine rote ² im Text auf, bei der man den Eindruck bekommt, dass der Korrekturmodus vor dem Druck noch nicht ganz beendet war. Nach dem Vorwort von Professor Saller von der Universität Zürich folgt ein Essay zu den Giftpflanzen bevor die eigentlichen Herbarienseiten folgen.
Über 70 Heil – und vor allem Giftpflanzen werden im Hauptteil jeweils auf einer Doppelseite vorstellt. Das besondere dabei ist, dass alle Präparate in Originalgröße gezeigt werden, was auch das Großformat des Buches erklärt.
Wie die Seitenansicht bereits illustriert, werden aber nicht nur die Pflanzen gezeigt, sondern jeweils – höchst kurzweilig – die Geschichte dazu erklärt. Neugierig darauf macht bereits der Zusatztitel. Dazu gehören “Der Tod in den Wiesen” ebenso wie “Die Droge, die Flügel verleiht” oder “Diabolischer Cocktail”.
Auf jeder Seite gibt es neben dem lateinischen Namen einen kurzen Steckbrief mit einer Aufnahme der frischen Pflanze, die Rubrik Wirkstoffe, Botanisches und Verwendung sowie den Haupttext. Berufsbedingt gefällt mir außerdem sehr gut, dass neben dem Haupttext jeweils eine Bezug zu einem Gemälde, einer historischen Fotografie oder Illustration gesetzt wurde. Ganz glücklich wäre ich gewesen, wenn es dazu noch ordentliche Bildbeschriftungen geben würde.
Das Prachtband für knapp 40 Euro, dass mit Hinweisen, wie man sein eigenes Herbarium anlegt sowie einem Glossar mit medizinischen und chemischen Begriffen endet, ist ein Buch, dass man sicherlich immer mal wieder gern in die Hand nimmt. Manchmal können Herbarien ja auch ziemlich vertaubt wirken, weshalb es mich trotz geeigneter Pflanzenpresse noch nicht wirklich zum eigenen Herbarium lockt. Auch ob ich die historischen Rezepte ausprobiere – wie beispielsweise den Medizinalwein mit Stechpalmenblättern, der gegen Fieber helfen soll – weiß ich noch nicht. Der Mann hat es jedenfalls zum Geburtstag geschenkt bekommen und ich kann nur hoffen, dass er bei den nächsten Ärgernissen im Bauprojekt nicht entsprechende Giftpflanzen für einen Umdrunk sammeln geht.
Eigentlich wird hier ja nicht zweimal am Tag gebloggt, aber wie bereits letztes Jahr habe ich erst bei der Verlinkung mitbekommen, dass heute beim Me-Made-Mittwocheigentlich Rückschau gehalten werden sollte. Nun denn … genau wie letztes Jahr und auch das Jahr zuvor, sind wieder nur sechs Teile für mich von der Nadel gesprungen: zwei Shirts, eine Schlafanzughose, ein Rock, ein Blazer und die heute gezeigte Bluse. Die Nesselstoff-Probehose kann man ja nicht wirklich dazu zählen. Und was ist nun mein 2015er-Liebling? Ganz klar der Blazer:
Genäht wurde der Blazerim Frühjahr beim Berliner Nähcamp und es bleibt – neben dem gefütterten Overall für den Sohn – mein bislang aufwendigstes Kleidungsstück aus dem letzten Jahr. Die eigentliche Wendehürde des Futterannähens an den Armen und Beinen ist bei beiden Nähwerken ja gleich und kann inzwischen ganz problemlos genommen werden – daher bin ich mit meinem Nähfortschritt 2015 ganz zufrieden.
Letztes Jahr war ich so klug, am Weihnachtskleid Sew Along 2015 gar nicht erst teilzunehmen, denn aus zeitlichen Gründen abgebrochene Sew Alongs hinterlassen auch bei mir kein gutes Gefühl. Dafür habe ich ein fast schon Ufo-Projekt abgeschlossen, mit dem ich wenige Stunden vor dem Weihnachtsfest fertig geworden bin: das Damen Blusenshirt Webware lillesol women Nr. 6*.
Vernäht wurde ein Stöffchen, dass ich gaaanz am Anfang meiner Nähzeit – als man noch so gar keine Stoffe im Gebirge hatte (was für eine Vorstellung) – aus einem Sammelpaket gezogen habe. Eigentlich konnte ich mir damals so gar nicht vorstellen, dass ich diesen Stoff jemals vernähe – bis heute bin ich mir auch nicht ganz sicher, was ich da unter der Nadel hatte. Vielleicht ist es ja Georgette Baumwoll-Batist? Sehr dünn und ziemlich knitteranfällig ist es, aber es fällt auch recht angenehm.
Der Schnitt* überzeugt mich sehr, aber da es doch einige Nähschritte waren, die sich bei mir über viele Wochen hingezogen haben, gab es am Ende doch einige Nähfehler. Am schlimmsten dabei ist sicherlich der Ausschnittsreifen. Dort habe ich doch tatsächlich falsch angesetzt und das vermeintlich zu lange radikal abgeschnitten. Da ich bei dieser Bluse tatsächlich selbst das allerkleinste Schnipsel vernäht habe, war ein Neuzuschnitt unmöglich. Irgendwie habe ich es mit zusätzlichen Einfasstreifen doch noch irgendwie gerettet – in der Rubrik Nähunfälle landet es trotzdem. Getragen wurde die Bluse aber jeweils im schummrigen Weihnachtsbaumlicht und damit war mein Nähfehler wohl recht unauffällig.
Sehr zufrieden bin ich immer mit dem Kragen und auch mit den Manschetten. Außerdem habe ich mich gegen die Knopfvariante am Ausschnitt entschieden und dort einfach zugenäht, da mir Knöpfe zu groß erschienen. Völlig unzufrieden mit der Trageaufnahme des Mannes. Ein Bügeleinsatz wäre nicht schlecht gewesen und die Aufnahme von unten ist auch nicht gerade Figur schmeichelnd.
Wie letzte Woche angekündigt, soll hier im blog noch die weihnachtliche Bastelflut des Tochterkindes gezeigt werden. Bevor die Bäume abgeschmückt sind, wäre ich mit diesen Themen eigentlich ganz gern durch. Einen Tag vor dem Kerzen basteln, gab es bereits eine Weihnachtsbastelwerkstatt für alle Kinder. Der Höhepunkt war sicherlich der Weihnachtswichtel – aber der Reihe nach …
Zunächst wurden bereits gegossene Gipsformen bemalt. Das machte die Tochter mit so viel Ausdauer, dass wir jedes Weihnachtsgeschenk mit einem entsprechenden Anhänger schmücken konnten. Gegossenen wurden die Formen aus alten Adventskalendern, was man sich für die nächsten Jahr gut merken kann.
Danach folgte eine Station an der mit Naturmaterialien gebastelt werden konnte. Dabei konnten kleine Baumscheiben gestaltet werden. Die Tannenzapfenwichtel und Nusskobolde waren schon sehr witzig. Wir nahmen besagten Weihnachtwichtel mit nach Hause, der sogar Engelsflügel hat.
An den letzten beiden konnten Gewürzbilder gestaltet und Salzteig verarbeitet werden. Das Gewürzbild, bei dem verschiedene Gewürze auf einem Leimspur gestreut werden, duftete die ersten Tag ganz nett, sah danach aber nur noch unansehlich aus. Dieses Blatt gehört zu den Dingen, die ich – ohne die sonstige Absprache – heimlich entsorgt habe. Dafür durften die Salzteigkerzenhalter in Stern- und Herzform lange leuchten.
Am Ende des Jahres habe ich es nicht nur geschafft, mit dem ordnen, aufräumen und ausmisten zu beginnen, sondern auch einige ToDo’s zu erledigen, die bereits seit Monaten auf meiner Liste standen. Dazu gehörten auch neue Blogvisitenkarten. Das ich bereits beim Lillestofffestival in Hannover nichts mehr zum verteilen hatte, war schon ziemlich ärgerlich. Mein 5%-Werbungsbudget von den Blogeinnahmen war allerdings durch das Plakat im Lose-Laden im Januar 2015 tief in den negativen Zahlen und außerdem
sollte es gestalterisch etwas anspruchsvoller werden.
Im Dezember – gelockt durch einen Sonderrabat bei Moo-Cards* – habe ich mich aber nochmal für den einfachen Weg entschieden. Statt der Regenbogenvariante aus den Anfangsjahren oder den vielen Motiven von 2012 und der Webband-Edition Ende 2013 ist es diesmal eine QR-Code-Version geworden. Auf die Rückseite ist ein Screenshot meines derzeitigen Bloglayouts gewandert. Jeder Grafiker würde sicherlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber für meine Zwecke ist es so erstmal ausreichend – und besser als gar keine Visitenkärtchen ist es ohnehin.
Nun habe ich erstmal wieder 100 Stück zum verteilen. Ob die Lebenzeit danach ausreicht, um ein Layout und vor allem eine Farbgestaltung (!) umzusetzen, mit der ich wirklich zufrieden bin, wird sich zeigen.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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