Gute Kinderbücher und vor allem Bilderbücher für die Jüngsten zu finden, ist gar nicht so einfach, denn der Buchmarkt ist aus meiner Sicht voll von Publikationen, bei denen entweder die Texte, Illustrationen oder auch beides so banalisiert sind, dass ich sie weder gerne in die Hand nehme noch darin etwas anregendes für meine Kinder entdecken kann. Bei den Bilderbüchern des belgischen Illustrators Guido von Genechten erwartete ich da schon etwas mehr, denn sein Klassiker “Kleiner weißer Fisch“* begeistert die Tagesmutterrunde regelmäßig. Bei den Herbst-Neuerscheinungen aus dem Lingen-Verlag habe ich mich deshalb sowohl für “Das Mädchen und das Pony“* wie auch “Freddi“* entschieden.
Abbildung vom Lingen-Verlag
Beide Bücher sind mit ihrem Querfomat in A4-Größe überraschend großformatig und nicht so klein, wie ich es ursprünglich bei den Bilderbüchern erwartet hätte. Bei “Das Mädchen und das Pony“* wird eine typische Mädchen-Geschichte erzählt. Auf der Wiese steht ein Pony, dass einsam ist und im kleinen Mädchen, von dem es Gras gepflückt bekommt, eine Freundin findet. Natürlich geht es dabei um Freundschaft und das Gefühl alleine zu sein, aber hoch wird der erzieherische Zeigefinger dennoch nicht gehoben. Es ist eine ganz einfache Geschichte, die mit den zarten Zeichnungen des Illustrators so leicht wie ein Sommertag daherkommt.
Abbildung vom Lingen-Verlag
In “Freddi“* sucht ein Hund sein Herrchen und kommt dabei an schrecklich vielen unbekannten Beinen vorbei. Wenn man das Bilderbuch das zweite Mal durchblättert und die Auflösung bereits kennt, kann man den Gesuchten bereits auf jeder Seite entdecken, was mit Kindern bestimmt sehr viel Spaß macht. Dazu berührt einen die Sprache des Textes: “Mein Herrchen trägt immer einen kleinen Regenschirm bei sich, sogar wenn es nicht regnet. Er sagt, ohne ihn kann er nicht. Ich auch nicht. Also ohne mein Herrchen. Wo ist er nur?”
Das einzige Manko der beiden Bücher sind für mich die Altersangaben, die mit jeweils 4 bzw. 5-6 Jahren angegeben werden. Sicherlich kann sich auch noch unsere große, bald sechsjährige Tochter für die beiden Kinderbücher begeistern. Die Zielgruppe sehe ich aber deutlich jünger angesetzt, denn für Kindergartenkinder sind die Geschichten zu einfach gehalten und für das entdecken der Bildgeschichten begeistern sich bereits jüngere Kinder ab zwei Jahren.
Bei der Aufregung um meine persönliche (!) Einschätzung des Lillestoff-Festivals in Hannover ist meine Begeisterung über den Schnittkonstruktionskurs bei der Gewandmeisterin Kerstin Joshi vielleicht etwas untergegangen. Aber da ja hier ohnehin noch die entstandenen Werke aus meinen beiden Workshops gezeigt werden, kann ich heute nochmal davon berichtet. Entstanden ist dabei ein Wickelrock aus einem ganz leichten Baumwollstoff, den ich bereits im Frühjahr bei Bogner für das Nähcamp in Berlin gekauft hatte.
Glücklicherweise gab es dafür sogar noch passendes Seidenschrägband und die richtige Garnfarbe, so dass ich damit bei den Nähmaterialien perfekt vorbereitet war. Nur beim Nähzubehör hatte ich so gut wie alles vergessen und war daher sehr froh, wie unkompliziert der Tag in dieser kleinen Runde war. Mit nur ganz wenigen Bloggern an meiner Seite, gab es mal ganz andere Themen zu besprechen und alles was mir fehlte – und das war so einiges – konnte ich ganz problemlos mitbenutzten. Sogar die Stecknadeln hatte ich in der Hektik vergessen einzupacken.
Gelernt habe ich bei diesem Workshop einiges und bin mit meinem eigenen, individualisierten Rockschnitt nach Hause gefahren. Ich weiß jetzt, wie der Grundschnitt berechnet wird, was der “Ausfall” ist, dass dieser bei mir ziemlich groß ist – sprich ich habe eine Taille – und wie man die entsprechenden Abnäher verteilt. Das es dann doch “nur” ein Wickelrock geworden ist, bei dem der perfekte Sitz gar nicht so sehr im Vordergrund steht, lag an den angebotenen Rockmodellen. Einen Jerseyrock wollte ich nicht nähen und ein Jeansrock mit Godets und Sattel ist nicht mein Stil.
Neben der Schnittanpassung habe ich aber an diesem Tag auch endlich das Nähen von wirklich exakten Briefecken und das Zusammensetzen von Schrägband gelernt. Beides kann der geübte Näher wahrscheinlich im Schlaf, aber für mich waren es Nähschritte, die ich noch nie mit so viel Ruhe und Überlegung machen konnte. Dafür war das Nähwochenende – zumindest am ersten Tag – wirklich perfekt.
Das Tragebild ist leider nur mittelmäßig ausgefallen, da die Aufnahmen bei den Schwiegerlerten entstanden, während das Mittagessen bereits auf dem Tisch stand. Die drei Aufnahmen, die der Mann gemacht hat, sind dabei alles andere als perfekt. Zweimal war der Wickelrock vom Winde verweht und einmal gibt es zu viel Licht und Schatten. Getragen wird er aber wahrscheinlich ohnehin erst im Frühling, denn zu Herbst- und Winterhosen passt er einfach nicht ….
Auf meinem Creadienstagtischliegen noch ein paar ganz besondere Stoffe, denn von der Familie der Patentante unseres Sohnes gab es Stoffe* und eine kleine Tasche aus Südafrika. Verwendet in der traditionellen Tracht der Basotho werden diese Stoffe im Kupferrollendruck* hergestellt und haben ganz wunderbare Muster.
Ich habe nun nicht nur zwei feine Stöffchen zum vernähen bekommen, sondern auch noch eine Tasche, die nun schon einige Zeit meine kleine Instagram-Kamera* schützt. Nachdem das erste Tablet vor über drei Jahrendie Besuche in der virtuellen Welt deutlich vereinfachten, kam auch recht schnell der dazugehörigeInstagram-Account dazu. Die Aufnahmen waren mit dem Tablet allerdings ganz gruselig, ein passendes Smartphone gab es nicht und bei diesen Echtzeit-Bildern habe ich auch nicht die große Spiegelreflexkamera* dabei. Unter dem Weihnachtsbaum im vergangen Jahr (und bis heute nicht verbloggt) lag deshalb eine kleine Knipskamera, die WLAN-fähig ist und die Bilder direkt an an das Tablet schickt, was ich bis heute genial finde. Meine allerersten Bilder damit war der neue Köhler Weihnachtsmann* und die Klöße von Mama.
Wie ich nun bei einem November-Blogeintrag thematisch in der Weihnachtszeit landen konnte, ist mir selbst nicht ganz klar, aber immerhin habe ich nun endlich mit zehn Monaten Verspätung über mein Weihnachtsgeschenk gebloggt und kann verkünden, dass der Instagram-Accountnun ebenfalls über 400 Leser hat.
Als die Großeltern letzte Woche nicht nur das Tochterkind sondern auch gleich noch ihre Blätterpresse* mitgenommen haben, fiel mir auf, dass es hier zwar einen (Oster)Berichtüber den Schenkungstag gab, aber noch nie gezeigt wurde, warum uns die Wurzelkinder-Presse so begeistert.
Auch wenn das Bildmaterial dazu bereits ein Jahr alt ist und wir damals Mühe hatten, noch ein paar allerletzte Blätter zu finden, bevor die Bäume ganz kahl waren, wird nun eben in diesem Herbst darüber gebloggt. Die Blumen- und Blätterpresse ist vollständig aus Holz und bereits mit einigen Pappkarten zum pressen vorbestückt.
Damit ist es ein weiteres plastikfreies Spielzeug in unserem Kinderzimmer, dass eigentlich nicht nur im Herbst sondern auch im Sommer und Frühling zum Einsatz kommen könnte, wenn man darin neben den Herbstblättern auch Pflanzen und Blumen pressen würde.
Auch wenn das Tochterkind viel Spaß an der Presserei hat, fehlen mir momentan noch ein bisschen die Weiterverarbeitungsideen. Über Vorschläge – jenseits von Kartengestaltungen – freue ich mich daher sehr. Sehr gut gefallen mir auch die Wurzelkinder auf der Oberseite, wobei ich zugeben muss, dass ich mich über Sibylle von Olfers und ihr “Etwas von den Wurzelkindern“* erst belesen musste.
Das man dabei thematisch in der Jugendstil-Buchkunst landet, hätte ich nicht gedacht. Dafür wird nun das Kindergartenfreude-Buch* mit den Illustrationen der bereits von fast 100 Jahren verstorbenen Autorin auf den Weihnachtswunschzettel für das Tochterkind wandern, denn nach einem Exemplar ohne Hello-Kitty-Kitsch und mit Naturmotiven habe ich schon lange gesucht.
… über ein neues Erstgeborenes, dass im Frühjahr in der Familie erwartet wird und das unsere eigenen Kinder weiterhin einen Papa haben werden.
Noch nie war größte Freude und der Blick in den Lebensabgrund durch eine drohende schwerwiegende Erkrankung, die sich nun aber nur als Organanomalie herausgestellt hat, so nah beieinander. Ich hoffe, dass uns die Achtsamkeit der letzten Tage eine Weile erhalten bleiben wird. Nach dem Flug durch die Heckscheibe und dem Baumsturz darf es jetzt bitte wieder etwas ruhiger in unserem Leben werden.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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