Wie gestern angekündigt, wird heute gezeigt, was alles im roten Riesenkoffer gelandet ist und die Trennung vom Nähcampdeutlich erleichtert hat. So hat man ja noch einiges, was man zu Hause weiterverarbeiten kann und dabei an das wunderbare Nähwochenende zurückdenken kann. Der petrolblauben Baggerstoff* und den Ringelstoff von Nicibiene, der nun auf meinem Creadienstagstischliegt, war gestern schon zu sehen. Dazu kam ein gestreifter Jersey vom Geschenketisch von Lillelütt, wo die Spenderin noch unbekannt ist (bitte einmal Hand heben, dann wird noch nachverlinkt), ein Wichtelpaket mit Stoffen*vom Stoffbüro*und einen FatQuarter-Stapel mir Gütermann-Stoffen der Kollektion “ring a roses” (bei denen ich aber die Rosen*weggetauscht habe) von Smilla-Berlin. Bei den Sternen*von Piccola-Loona bin ich dann auch noch mal schwach geworden und hab dafür fast die letzten mitgenommenen Euronen der Blogeinnahmenausgegeben, so dass ich sehr benzinsparend nach Hause fahren musste.
Die nächsten Nähprojekte stehen also schon fest. Zuerst werde ich aber wohl die feine Bio-Popeline von Cloud9* vernähen, die sich in meiner Stoffbüro-Wichteltüte versteckt hatte …
Ein ganzes Wochenende hinter den beiden Maschinen sitzen zu können und sich von seinem Nähwerk nur zu trennen, um nette Mitnäher kennenlernen zu können oder sich auf verführerische Buffets zu stürzen, war großartig. Ich bin sehr froh, dass ich von der Warteliste nach “nachrutschen” konnte.
Organisiert von Elle Puls, Stoffbüround Mariegemachtes konnten über vierzig Näher – aber leider gar kein Nähmann 😉 – sich diesem Freizeitvergnügen hingeben. Die Mischung aus Hobbynäherin, Shop-Besitzern sowie professionellen Stoffdesign- und Schnittmusterherstellern ermöglichte viele persönliche Kontakte und einen Kennenlernen der Menschen hinter den großen Labeln wie beispielsweise Pattydoo, Schnittchen oder Smilla-Berlin. Am meisten habe ich mich gefreut, mit Nicibienezu plauschen, der ich bislang nur einmal beim Sterntaler Werksverkauf begegnet bin. Sie hatte ihre eigenen Stoffentwürfe dabei und einige Meterchen ihres Motorradstoffes*, der Garden-Wiesen, der Zwerge* oder großen Kissensets mit Bagger* sind bei den Nähern geblieben. Auch ich bin schwach geworden und habe beimpetrolblauben Baggerstoff* mit den dazugehörigen Streifen zugeschlagen.
Stärken konnte ich mich dann wieder beim überragenden Mittagsbuffet, bei dem die Dessertecke wohl auch für jede Hochzeit passend gewesen wäre. Ich selber hatte mich mit den enstprechenden Stoffenfür das Schnittchen Coco entschieden, denn solche Nähprojekte nur für mich landen zu Hause doch viel zu schnell auf dem UFO-Stapel. Am ersten Tag war ich mit Schnitt kopieren, ausschneiden, zuschneiden, Einlagen aufbügeln, versäubern aller Schnittteile und Zusammenähen der Oberjacke gut beschäftigt.
Einziger Wermutstropfen des Wochenendes war für mich die verbale Abfuhr, dass “nur selber nähen, schlau macht”, nachdem ich am richtigen einsetzen der Ärmel zu scheitern drohte. Um so dankbarer war ich daher am nächsten Tag dafür, wie offen und unkompliziert mir Judy, die mir immer ein paar Nähschritte und – erfahrungen voraus war, geholfen hat und das auch Silke von Schnittchen* jederzeit bereit war, die richtige Knips und Schulterpunkte zu finden, ohne einen merken zu lassen, das man sich eben tatsächlich nur im Hobbybereich bewegt.
Um irgendwann besser zu werden, gab es vom Fischer-Verlag jede Menge gute Nähbücher zum durchblättern, die am Ende vom Nähcamp sogar verlost wurden. Womit mein großer, roter Reisekoffer auf der Fahrt nach Hause alles gefüllt war, zeige ich aber erst morgen. Auch am zweiten Tag gab es wieder zahlreiche kulinarische Versuchungen, die ich zwar etwas verkartert – denn an der Futterjacke habe ich noch bis Mitternacht genäht (!) – geniesen konnte. Die Nacht durfte ich neben Frau Stoff-Verzückt verbringen und hätte mir keine bessere Zimmernachbarin vorstellen können. Mit zusammengesetzer Jacke, an der nur noch die Ärmel und der Saum zusammengenäht werden müssen, bin ich nach der Dankeschön-Runde an die drei Organisatoren wieder nach Hause gefahren. Wenn ich die letzten Nähschritte diese Woche noch schaffen sollte, dürfte mein Nähergebnis auf jeden Fall mit zur nächsten Tagung, die mich Ende der Woche erwartet.
Ganz am Ende hab ich mir noch eine Farbberatung von komood.de gegönnt und weiß nun, dass ich ein Herbsttyp bin, dem kräftige, gedeckte Farben stehen. Vor allem die Grüntöne passen wohl gut zu mir. Ein besseres Farbberatungsergebnis hätte ich mir nicht vorstellen können.
Meine ganz persönliche Kreativfreizeit beginnt eigentlich gar nicht erst am Wochenende beim Nähcamp 2015 sondern startete bereits am Donnerstagabend, als sich die Dresdner Nähblogger zu ihren monatlichen Treffen zusammengefunden haben. Diesmal waren wir im Löbtauer Nähwerk, die zum Werk.Stadt.Ladengehören.
Dort kann jeweils donnerstag von 17-12 Uhr genäht werden. Bei selbstgebackenen Keksen und Tee erfuhren OrNeeDD, Friemeleien,
Handmade by Ranunkelchen und ich, dass in diese Selbthilfenähwerkstatt auch immer mal wieder ineressierte Männer kommen und von ihnen tatsächlich schon ganze Zelte genäht wurden aber auch Reißverschlüsse getauscht.
Am meisten hat mich die Nähmaschinentechnik beeindruckt, denn dort stehen nicht nur Industrieoverlockmaschinen sondern auch eine Ledermaschine, die ich persönlich vorher noch nie gesehen habe.
Hilke Schilling, die in den Räumen auch ihre eigene Schmuckwerkstatt eingerichtet hat, ließ die Maschinen sogar für uns surren. Leider konnte ich diesmal nicht ganz bis zum Ende bleiben, da den Mann am Abend noch Abbrucharbeiten erwarteten.
Zwei Bloggerinnen wollen auch diese Woche wieder wissen, für welche fünf Dinge ich dankbar bin und worüber ich mich heute freue:
1. …. ein ganzes Nähwochenende in Berlin vor mir zu haben und dort wunderbare Bogner-Stoffe vernähen zu können
2. …. mit der Tochter in Leipzig bei einer Lesung des Waldhuhn-Verlags gewesen zu sein, während die Schwägerin, obwohl sie danach ihr Nachtdienst erwartet, sich währenddessen ganztägig um den Sohn gekümmert hat
3. … ich diese Woche einen Mittagstreff mit Steffi von der Windelmanufaktur realisieren konnte, bei dem nicht nur der Lostopfgewinn für euch überreicht wurde, sondern auch viel über das Leben gesprochen und in die mediale Büchse der Pandora geschaut wurde
4. … zu erleben, wie das mentale Tief im Vierseithofprojekt nun doch dazu führt, dass der Zusammenhalt mit den meisten Familien noch stärker wird und die Vorfreude auf eben diese zukünftigen Nachbarn wieder da ist
5. Dem Tochterkind in letzter Minute noch nach dieser Anleitung eine Camera Obscura für die Sonnenfinsternisbeobachtung* gebastelt zu haben und damit in den Kindergarten geflitzt zu sein
Auch wenn mein zukünftiger Garten gerade eine Großbaustelle ist und an den Stellen, wo später angepflanzt werden kann, Schuttcontainer den Boden verdichten, beginne ich mich doch voll Vorfreude auf mein Gartenleben vorzubereiten. Passende Lektüre dazu ist dringend notwenig, denn bislang habe ich ja nur wenige Erfahrungen als Balkongärtnerin. Daher habe ich mich bei den Neuerscheinungslisten des Haupt-Verlags für das Buch “Naturnah gärtnern: Die 140 wertvollsten Pflanzen für den Naturgarten“* entschieden, das als broschierte Ausgabe im Februar für 29,90€ auf den Markt gekommen ist.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Der österreichische Gärtner und Kräuterpädagoge Norbert Griebl beschreibt im Vorwort, dass der naturnahe Garten das Gegenstück zu “ausgeräumten Landschaften” mit Schurrasen, Thujenhecken und überzüchteten Teerosenhybriden sei. Als Gegenentwurf dazu stellt er 140 Pflanzen vor, bei denen die Icon-Liste schon verrät, welche vielfältigen, ökologischen Ansätze dabei verfolgt werden. Unterschieden werden dabei: Nahrungsquellen für Insekten, Schmetterlinge, Vögel, Säugetiere und Haustiere (die eigentlich doch gleichzeitig zu den oberen Kategorien gehören müssten?), Pflanzen als Bodensicherung – oder verbesserer, biologischer Pflanzenschutz, Gemüse, Obst, Heilpflanzen, aber auch Heilpflanzen, Räucherpflanzen, Psychoaktive Pflanzen, Färberpflanzen, Waschpflanzen, Energiegewinnung, Zierpflanzen und Artenschutz. Da dürfte doch für jeden etwas dabei sein.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Für die den schnelleren Überblick gibt es am Anfang des Buches eine komplette tabellarische Übersicht, die den botanischen Namen, sowie den deutschen Namen und die dazugehörigen Kategorien auflistet. Nicht alle diese Kategorien sind für mich schlüssig. Irritiert hat mich beispielsweise die Rubrik “Energiegewinnung”, unter der ich mir wenig vorstellen konnte. Bei den 140 Pflanzenproträts sind dieser Kategorie dann auch nur drei Pflanzen zugeordnet: der Echte Wermut, die einjährige Sonnenblume und die Wilde Malve. Beim Wermut und der Malve sucht man jedoch vergeblich Informationen zu “Energiegewinnung” und bei der Sonnenblume folgt lediglich der Hinweis, dass 10% des in Europa erzeugten Biodiesels aus Sonnenblumenöl bestehen. Eine nützliche Information für den eigenen Garten kann ich deshalb bei dieser Rubrik nicht erkennen.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Die Pflanzenporträts sind sortiert nach Gehölzen, Beikräuter, Einjährige, Zweijährige und Ausdauernde. Jede Pflanze wird auf einer Doppelseite präsentiert. Links gibt jeweils unter dem deutschen und lateinischen Namen sowie der Angabe zur Pflanzenfamilie einen Steckbrief mit Kurzangaben zur Pflanze und der Blütezeit, einen Erläuterungstext und die beiden Bereich “Im Garten” und “Vermehrung”. Oftmals werden Kombinationspflanzen mit angegeben, aber teilweise auch Rezepte für Küche oder Garten (wie verschiedene Jauchen) oder weiterführende Informationen. Die rechte Seite ist mit Farbabbildungen der jeweiligen Pflanze gestaltet.
Viele einheimische Pflanzen werden in diesem Buch vorgestellt und ich überlege jetzt schon, ob ich später mal Spargelklee im Garten haben möchte, deren Hülsen ein hervorragendes Gemüse sein soll, das auf den Speiseplan des 17. und 18. Jahrhunderts gehörte. Dazwischen gibt es aber immer mal wieder exotische Gewächse, wie der Autor bereits im Vorwort ankündigt. Die Zwerg-Kiwi gehört sicherlich dazu. Statt der Kategorie “Energiegewinnung” hätte ich mir gewünscht, dass die exotischen Gewächse besser gekennzeichnet wären und im Text erläutert würde, wo diese Pflanzen ursprünglich herkommen. “Naturnah gärtnern: Die 140 wertvollsten Pflanzen für den Naturgarten“* bleibt aber ein Buch, das viel Vorfreude auf die eigene Gartengestaltung macht und bei der Auswahl neuer Pflanzen helfen kann.
Mittwochs mag ich, dass ich der Einladung des Waldhuhn-Verlags gefolgt und am Wochenende mit der Tochter nach Leipzig gefahren bin, um dort ein besonderes Leseerlebnis erleben zu können. Die lange Anfahrt von jeweils zwei Stunden haben wir beide als wunderbare Mutter-Tochter-Zeit erlebt. Außerdem habe ich damit zum letzten Mal mein Semesterticket genutzt. Nie hätte ich gedacht, dass am Ende meines Studiums (denn eine Habil fange ich ganz bestimmt nicht an) bereits ein auf einmal unglaublich großes, fünfjähriges Kind neben mit sitzt.
Die Fahrt ist uns nicht langweilig geworden. Wir haben nochmal Frau Bengali (vor)gelesen, schwarzer Peter gespielt und sie stickte auf der Holzpuppe von Sabine&Friends*. Dazwischen wurde mit dem neuen Geburtstagskissen gekuschelt und ganz viel Tee gtrunken. Ich war froh, dass ich diesmal sogar an den kleinen Lieblingsbecher gedacht hatte, so dass nicht aus dem Plastikteil der Thermoskanne getrunken werden musste. Die ganz kleinen Dinge zum Thema plastikfreieren Leben bekommen wir manchmal doch ganz gut hin.
Am Ziel angekommen, gab es eine große Überraschung für das Tochterkind, denn die Autorin der Kinderbücher, die mich so sehr faszinieren, nahm sich persönlich viel Zeit für sie und blätterte mit ihr die Bücher zu. Darin gab es sogar Zeichnungen ihrer eigenen Kinder zu entdecken, was mir selbst noch gar nicht ausgefallen war.
Die Lesung zu Frau Bengali mit der Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin Sasha Sopie Halm war nicht nur für das Tochtekind beeindruckend sondern auch für mich. Die Verbindung der Sprache und derprojizierten Bilder an der Wand ließen einen in die Geschichte eintauchen, wie man das selbst als Vorleser wohl niemals schaffen kann.
Auf der Rückfahrt gab es noch eine besondere Überraschung für das Tochterkind, denn für den Rezensionsexemplarestapel gab es mit “Mein Name ist Lennox“* einen weiteren Waldhuhn-Verlagsschatz.
Verlinkt bei Mittwochs mag ich. Besonders dankbar war ich natürlich auch dafür, dass diesmal die Tante einen ganzen Tag mit dem kleinen Mann verbrachte, während der Mann wieder ganztägig im Vierseithofdreck verschwand.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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