Rezension: Paper only: 20 kreative Ideen aus Papier

Rezension: Paper only: 20 kreative Ideen aus Papier

Letztes Jahr habe ich im Frühjahr und im Sommer bereits zwei Publikationen aus der DIY-Serie Topp Labdes Frech-Verlag vorgestellt und ich freue mich, dass mich nun dieses Jahr die Neuerscheinung “Paper only: 20 kreative Ideen aus Papier“* erreicht hat. Wie der englichsprachige Titel der broschierten, 112 seitigen Ausgabe bereits verrät, geht es in diesem Buch von Claire Heafford und Louise Hall ausschließlich im Papierarbeiten. Hinter diesen beiden Namen steht die Londoner Ateliergemeinschaft “The papered parlour“, die von den beiden 2009 gegründet wurde und in der inzwischen 24 Designer tätig sind.

Abbildung vom Frech-Verlag

Das Buch – ebenso wie das Kursprogramm in London – will vor allem Anstoß für die eigeneKreativität geben. So werden im Hauptteil 20 Methoden vorgestellt, die wie im Inhaltsverzeichnis und den Grundregeln zuvor zu lesen, vor allem zu eigenen Experimenten anregen soll. Bei diesen zwanzig Projekten gibt es drei Schwierigkeitsstufen: ein Kinderspiel, Birne einschalten und eine harte Nuss.

Abbildung vom Frech-Verlag

Neben dieser Schwierigkeitseinstufung gibt es für jedes Projekt noch eine Zeitangabe und der Hinweis, wie viele Euronen man für die Materialien ausgeben muss. Die Spannbreite der Projekte reicht vom einfachen Ziehamonika-falten bis zum eigenen Atelier. Dafür werden aber nur fünf Stunden und 65€ veranschlagt, da man nur von fünf kleinen Dingen für die eigenen vier Wände ausgeht. Dazwischen finden sich konkrete Projekte, für die es Schritt-für-Schritt Anleitungen gibt, aber auch reine Inspirationsideen, wie ein Typographie-Spaziergang in der eigenen Stadt.

Abbildung vom Frech-Verlag

Überrascht hat mich das Projekt zum Siebdruck, denn bislang kannte ich selbst nur die Variante, bei der man das Sieb beschichtet und anschließend belichtet. Im Buch wird aber eine reine Papierschablonenvariante vorgestellte, die völlig ohne Belichtung und Beschichtung auskommt.

Abbildung vom Frech-Verlag

Erhältlich ist “Paper only: 20 kreative Ideen aus Papier” für 16,00 Euro.

amberlights Rezensionsportal

Solidarische Landwirtschaft Schellehof Juni 2015

Solidarische Landwirtschaft Schellehof Juni 2015

Der zweite Monat bei der solidarischen Landwirtschaft Schellehof ist vorbei und im Juni ist deutlich mehr im wöchentlichen Ernteanteil dabei gewesen als im Mai. In der ersten Juni-Woche gab es mehrere Hände voll Petersilie, bei der ich zunächst unsicher war, was man damit anstellen soll. Petersiliensalat überzeugt mich nicht wirklich. Bei dieser ersten Lieferung haben wir uns dann doch für kleinschneiden und einfrieren entschieden, aber wenn es nochmal so eine Großmenge geben sollte, werde ich wohl mal den Tipp Petersilienpesto ausprobieren.

Gekocht habe ich diesmal beispielsweise kleine Mangold-Pizzen, deren Grundteig nach dem Rezept aus “Vegan, regional, saisonal: Einfache Rezepte für jeden Tag“* (Rezension) hergestellt wurde und auch den Kindern schmeckte.

Ansonsten gab es deutlich mehr Salat im familiären Speiseplan, unglaublich leckere Zuckerschoten und als typisches Sonntagsessen ist Heleneauf unseren Tellern gelandet, der man ihre zehn Jahre aber schon etwas anmerkte. Der Familienkoch hat aber den Gulasch einfach eine Weile länger köcheln lassen und danach war Helene weich recht schmackhaft.

Meine Erkenntnis dieses zweiten Solawi-Monats war, dass man sich mit der Zubereitung des frischen Gemüses nicht zu viel Zeit lassen darf. Bei Abholung ist das Gemüse unglaublich frisch, aber die Zeit bis die Verschrumplung einsetzt, scheint mir schon kürzer zu sein, als beim begasten Kühlhausgemüse. Außerdem haben wir uns im Juni vor Ort angesehen, wo das Gemüse wächst.

Verlinkt bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben) und Mittwochs mag ich.



Mit dem leetchi-Tool haben wir ein virtuelles
Bio-Lebensmittel-Sparschwein aufgestellt, das unsere
Vierseithofsanierungskasse entlasten könnte. Der halbe Ernteanteil
kostet momentan 1€ pro Tag/pro Kind. Wenn du auf meinem blog etwas
nützliches für dich gefunden hast, freuen wir uns über einen
Euronentaler …

Gemeinsam online Geld sammeln*


Stoffwindeltest: gDiapers gPant gPouch gCloth gRefills (AI3), Größe L

Stoffwindeltest: gDiapers gPant gPouch gCloth gRefills (AI3), Größe L

Der Unterschied zwischen dem letzten Stoffwindelbericht und dieser Fortsetzung könnte wohl größer nicht sein, denn während die Bindewindeln* wohl zu den einfachsten Stoffwindelsystemen gehört, sind die gDiapers*  wohl das derzeit ausgefeilteste System, auch wenn sie in ihrer Handhabung nicht wirklich schwierig sind. Die gDiapers gehören zu den momentan meistgeliebtesten Windelsystemen, was bei einigen Stoffwindelverwendern teilweise schon euphorische Züge annimmt.

Das Grundsystem bei dieser AI3-Windel kennen wir bereits von den Windelmanufakturwindeln, die der Sohnemann in  seinen allererste Lebenswochen am Po tragen durfte. Auch bei den gDiapers gibt es eine Außenwindel (gPant), in die eine Innentasche (gPouch) hineingeknöpft wird und in der dann die Einlagen liegen. Die Außenwindel besteht aus reiner Baumwolle und wird – hier hat die gDiapers wohl tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal – hinten und nicht wie sonst vorn mit breiten Klettbändern geschlossen. Die Beinabschlüsse bestehen aus weichem Rippenbündchen.

Die Innentasche besteht laut Herstellerangaben aus 100% Nylon und damit nicht aus dem beschichten PUL-Stoff*, der sonst im Stoffwindelbreich häufig zum Einsatz kommt. Als ich diese “Plastikinnenwanne” das erste Mal in der Hand hatte, war meine Befürchtung groß, dass dieser Windelhersteller vielleicht komplett auf Atmungsaktiviät verzichten würde. Die Dampfdurchlässigkeit soll aber bei dieser Materialzusammensetzung sogar noch größer sein. Die “Frischluft” am Po ist uns beim jungen Mann besonders wichtig, denn auch wenn ich die wissenschaftlichen Studien dazu nicht gut genug kenne, erscheint es mir nicht unlogisch, dass eine zu hohe Temperatur in den nichtatmungsaktiven Plastikmüllwindeln die spätere Fruchtbarkeit beeinflussen könnten. Die Innentasche, die ungünstigerweise weiß ist und sich nach einigen Großereignissen zu verfärben beginnt, wird mit vier kleinen KamSnaps befestigt.

Als Saugeinlagen hat dieser Hersteller ein Doppelsystem. Es gibt Stoffeinlagen (gCloth)* aus Microfleece, Hanf und Baumwolle sowie ein eigenes Wegwerfeinlagensystem (gRefills)*. Den Wegwerfeinlagen,die komplett kompostierbar sind, stehe ich allerdings eher skeptisch gegenüber, denn damit wird der Müllvermeidungsakspekt schon wieder deutlich eingeschränkt und die Herstellung von Superabsorber halte ich auch für verzichtenswert. Unsere Testwegwerfeinlagen werden aber wohl im Campingurlaub tatsächlich zum Einsatz kommen. Glücklicherweise ist man (auch) bei diesem System aber nicht auf die Originaleinlagen eingeschränkt, sondern kann einlegen, was man möchte und vorrätig hat.

Nachdem die Saugeinlage in der Innentasche liegt, beginnt sich die Windel bereits körpergerecht zu formen. Damit wird deutlich, dass tatsächlich nur die Randzone der Innentasche den Abschluss bildet und die Außenwindel lediglich schmückendes Beiwerk und natürlich Aufhängepunkt für die Innentasche ist. So muss die Außenwindel aber auch deutlich seltener als die Einlagen oder auch die Innentasche gewechselt werden, was den Wäscheberg deutlich schrumpfen lässt. Ein Dauereinsatzsystem ist es aber damit nicht, denn die gDiapers erreicht keine Rekordzeiten, liegt aber mit ca. 3 Stunden im guten Mittelfeld.

Die Außenwindel muss nicht besonders eng sitzen und auch die Beinbündchen schließen nicht ab. Gewöhnungsbedürftig ist für uns das Schließen der Windel auf dem Rücken, denn mittlerweile haben wir im Vorn-Verschluß schon so viel Routine, dass die Handgriffe einfach ungewohnt sind. Am vergangenen Hitzewochenende wäre die gDiapers aber unsere Rettung gewesen, denn da hat der Sohnemann – im Alternativwindelsystem – und ansonsten unbekleidet seinen Mittagsschlag gemacht und wohl sofort den Klettverschluss seiner Überhose geöffnet. Erst nachdem er keine trockene Stelle mehr im Bett fand, gab es ein Protestgeheul – das wäre mit der gDiapers sicherlich nicht passiert.

Während die Außenwindel sehr locker und bequem sitzen kann, muss die Innentasche, um richtig dicht zu sein, in den Beinfalten sitzen. Dazu braucht man schon ein bisschen Übung und die Großelterntauglichkeit ist bei anderen Stoffwindelsystemen zumindest am Anfang deutlich größer. Bei unserem Spargeltarzan, der mit der U7 nun die amtliche Bestätigung hat, nochmal 1,5 kg unter dem damaligen Gewicht der Schwester und weit außerhalb des Normkurvenvereichs zu liegen, sucht man außerdem diese Speckfältchen leider vergeblich. Auf eine zweistellige Zahl hatte ich zum 2. Geburstag eigentlich schon gehofft. Ende Herbst wird der junge Mann daher nun nochmal auf alle erdenklichen Stoffwechselerkrankungen durchgecheckt, auch wenn der Kinderarzt weiterhin entspannt ist.

Die gdiapers gibt es aber glücklicherweise in vier verschiedenen Größen – neben einer Neugeborenenvariante, werden die Größen klein (3-7 kg), mittel (5-13 kg) und groß (10-16 kg) angeboten. Da unsere Waage bereits die Zweistelligkeit anzeigte, haben wir uns für die größte Größe entschieden. Auch wenn wir damit nun eine recht große Ausführung haben, sieht man gut, was für einen flachen Stoffwindelpo das System macht.

Das haben-wollen der gDiapers hängt sicherlich auch mit den verschiedenen Designs zusammen. Es gibt nicht nur welche in unifarben – wie meinem Lieblingsgrün* – sondern auch noch alle nur erdenklichen Muster, wie Love-Aufdrucke*, Pink-Silber*, die Blümchen-Variante* oder das Karo-Muster für den jungen Mann*. Zu Weihnachten, Ostern, Sportereignissen gibt jeweils limitierte Auflagen – sehr verführerisch für den Stoffwindelliebhaber.

Die gDiapers, die je nach Motiv preislich bei ca. 20 Euro liegen, hat bereits einen recht langen Transportweg hinter sich, wenn sie an den Babypo kommt, denn der USA-Hersteller lässt in China nähen. Bei uns erweitert die gDiapers den Tagwindelbestand, denn für den Nachteinsatz greifen wir derzeit auf Windelsysteme zurück, die länger am Babypo ohne Zwischenwechsel bleiben können.  

Bisherige Stoffwindelberichte auf amberlight-label

Verlinkt bei bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben), denn da gehören die Stoffwindeln ja auf jeden Fall hin.

Kinderschnittchen Hose Jan 2.0

Kinderschnittchen Hose Jan 2.0

Da bei my kid wears nicht nur selbstgenähte Kleidung gezeigt werden darf, die ganz neu von der Nadel gehüpft ist und ich mich so sehr freue, dass langsam die ältesten, ursprünglich für das Tochterkind entstandenen Sachen passen, schicke ich heute nochmal die orange-blaue Kinderhose in die virtuelle Welt. In der Babyzeit sind damals ja kaum Kleidungsstücke für die Tochter entstanden, aber im zweiten Nähjahr war ich da schon mutiger – zumindest bei Webware.

Genäht wurde nach dem Kinderschnittchen Jan, das es bei Schnittchen* leider gar nicht mehr gibt. Der orange Baumwollstoff mit den blauen Fröschen und Schildkröten gefällt mir am Sohnemann sogar noch etwas besser  als damals an der Tochter. Seltsamerweise kann ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wie und wann dieses Stöffchen damals zu mir gekommen ist und das allererste Nählabel* an der Hose zu sehen, weckt viele Erinnerungen.

Die neue – alte Hose hat der Sohnemann das erste Mal am letzten Hitzewochenende getragen, das wir bei meinen Schwiegereltern verbracht haben. Dabei war der Sohn aber ziemlich oft komplett Windel- und Hosenlos und wir sind abwechselnd in den Geiseltalsee, einem gefluteten Resttagebauloch bei Merseburg, das Planschbecken bei den Großeltern und sogar in die Saale in Halle gehüpft. Welche Wasserlöcher hattet ihr euch den rausgesucht?
 

Verlinkt bei  My-kid-wears – da die Hose auch heute getragen wird – Made4Boys und Kiddykram.

Besuch auf dem Schellehof

Besuch auf dem Schellehof

Am Tag der Sommersonnenwende waren wir das erste Mal auf dem Schellehof in Struppen und haben uns persönlich angesehen, wo unser Gemüse für den Erntenteil der solidarischen  Landwirtschaftseine Zeit verbringt, bevor es bei uns landet. Die sich natürlich schon gut kennenden Mitglieder, die deutlich länger bei diesem Projekt sind als wir, hatten sich zu einem gemeinsamen Fest zusammengefunden. Es gab ein leckeres Buffet, eine Smoothie-Ecke und am Abend Lagerfeuer mit gemeinsamen Liedern. Bei den letzten drei “Programmpunkten” waren wir zwar leider nicht mehr mit dabei, aber immerhin konnten wir tatsächlich auf dem Gemüsefeld vorbeischauen.

 

Der Mann wurde zwar schon etwas unruhig, als er die Anzahl der
verschiedenen Kohlsortennamen auf den Pflanzschildern las, aber ich bin
schon jetzt sehr vorfreudig. Mit den Kindern ganz nah an den Nahrungsmitteln gewesen zu sein, die nun bald auf unseren Tellern liegen werden, freut mich (nicht nur) am Freitag

Die größte Erheiterung gab es für uns übrigens auf dem Rückweg vom Feld, denn dort fand sich ein “aus der Zeit gefallenes” Schild, das sich ausschließlich an Hausfrauen richtet. Mit einem Mann an meiner Seite, der mehr “Hausarbeit” übernimmt als ich und vielen gleichberechtigten Paaren im Freundeskreis sind solche Schilder glücklicherweise wohl wirklich schon längst überholt, oder?

 

Verlinkt bei bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben), da ich es großartig fand, dass für das Buffet im Vorfeld extra Geschirr gesammelt wurde, um nicht auf Wegwerf- oder Plastikteller zurückgreifen zu müssen. Außerdem schicke ich diesen Beitrag noch zur Grünzeug-Serie von Naturmama, denn der Feldgemüse-Besuch war eine wunderbare draußen-sein-Aktivität.