Als eine weitere Neuerscheinung aus dem Lingen-Verlag habe ich mich im Herbst für “Das ist kein Krimskrams!“* entschieden, das geradezu perfekt zu meinem Themenwort 2015 “ordnen” und noch ein bisschen besser zum Vorjahr mit “loslassen”passt. Da der große Umzug näher rückt, würde es mir eigentlich auch selbst gut tun, wenn man sich vom ‘Krimskrams’ trennen würde, aber als Sammlernatur fällt mir das ziemlich schwer.
Abbildung vom Lingen-Verlag
So geht es auch Frau Eule, die allerdings so viel Kram angesammelt hat, dass sie niemand mehr besuchen kann, weil im Eulenbaum kein Platz mehr ist. Erstaunlicherweise muss nur ein Eichhörnchen vorbeikommen und nach einem kurzen Gespräch, bei dem klar wird, dass die Eule vor allem Erinnerungen sammelt, trennt sie sich von ihren ein Eulenleben lang angehäuften Schätzen – und zwar von allen. Danach eröffnet sie ein Museum, in dem nur Erinnerungen “ausgestellt” werden und beschließt Freunde statt Gegenstände zu sammeln.
Der pädagogische Ansatz dieses Buches wird hier nicht subtil vermittelt sondern so plakativ, dass ich diesmal nicht wirklich überzeugt bin. Natürlich ist es nicht schön, wenn sich so viele “Schätze” im (Kinder)Zimmer sammeln, dass überhaupt kein Platz mehr bleibt. Dennoch kann ich die Grundaussage, dass man sich gleich kompromisslos von allem, was einem viele Jahre wichtig war, trennen muss, nicht nachvollziehen. Selbst Museen ohne Originale reizen mich nur selten.
Das sich-trennen-müssen bleibt ein wichtiges Thema und bei der gebastelten Kindergartenproduktion des Tochterkindes, die gefühlt gleich mehrere Zimmer unserer Wohnung füllen würde, wissen wir nur zu gut, dass man dabei oftmals Kompromisse eingehen muss und schwere Entscheidungen getroffen werden müssen. Wir würden aber nie komplett und auch nicht hinter dem Rücken unserer Kinder wegwerfen, sondern fordern immer ein, dass wirklich nur die Kostbarkeiten aufgehoben werden. So eine Kostenbarkeiten-aufheb-Lösung hätte – aus meiner Sicht – auch diesem Kinderbuch* der Theaterregisseurin, Lehrerin und Autorin Janna de Lathouder gut getan, das mit den liebevollen Illustrationen von Anne Schneider aber eine deutlich Aufwertung bekommt.
Wie trennen sich eure Kinder denn vom “Krimskrams”? Entscheidet ihr dabei gemeinsam oder zaubert ihr in der kinderfreien Zeit ein aufgeräumtes Kinderzimmer? Bei den Spielzeugbergen helfen uns Kisten und der Aufräumsack.
Wie im Oktober schon berichtet, habe ich von den Blogeinnahmen das Projekt UNIPOLARunterstützt, die fair und nachhaltig produzierte Kleidung auf den Markt bringen. Das UNIPOLAR nun im Dezember und Januar auf meinem Werbeplatz zu sehen ist und ich hier nun ganz exlusiv vom derzeitigen Pop-Up Shop berichten kann, freut mich besonders. Persönlich vorbeigehen, werde ich natürlich auch noch.
Wie heißt euer Shop und wann habt ihr ihn eröffnet?
UNIPOLAR Pop-UP Store, Nur vom 01.12, -31.01. auf der Jahnstraße in Dresden. Mit der gesamten UNIPOLAR Kollektion.
Öffnungszeiten
Montag 12:oo – 19:00
Dienstag 11:oo – 21:oo
Mittwoch 11:oo – 18:oo
Donnerstag 11:oo – 21:oo
Freitag 11:oo – 18:oo
Samstag 11:oo – 16:oo
Abbildung von UNIPOLAR
Was war das erste Produkt, das ihr verkaufen konntet?
Ein schickes T-Shirt mit Slub-Effekt in sudan braun. Auch eins meiner Lieblinge.
Welches Produkt wurde bei euch im letzten Jahr am häufigsten gekauft?
Unser Renner bisher ist unser Biologie Motiv mit der Darwinschen Evolutionstheorie.
Abbildung von UNIPOLAR
Was ist das besondere an UNIPOLAR?
Wir bringen mitreißende Themen aus den verschiedenen Fachbereich optisch ansprechend auf dein Textil. Weg von der klassischen Nerd Definition und hin zu frischen, einzigartigen Motiven bieten wir farbenfrohe und zeitgemäß geschnittene Textilien aus fairem Handel (Fair-Wear Foundation) und nachhaltiger Produktion (GOTS – Global Organic Textile Standard Zertifizierung) an. Unbedruckte faire gehandelte und bio-zertifizierte Textilien. Handmade, regionale & nachhaltige Produkte. Unser Ziel ist es, Wissenschaft optisch ansprechend auf Textilien zu bringen und dabei keinen Kompromiss bei der Qualität und dem ökologischen Fingerabdruck einzugehen.
Abbildung von UNIPOLAR
Ist der Shop euer erstes, zweites oder drittes Standbein?
Da unserer Pop-UP Store nur für zwei Monate da ist planen wir schon den Onlineshop im Januar.
Wieviel Arbeitszeit investiert ihr in euren Shop?
Ich stehe den lieben langen Tag im Laden und begrüße jeden persönlich.
Wie sieht euer Shop aus, wenn ihr von der Zukunft träumt?
Nach dem Pop-UP Store haben wir einen Showroom und Verkaufsort genau gegenüber auf der Könneritzstraße 25 in der 6. Etage.
Wo sollten wir noch vorbeischauen?
Auf www.uni-polar.de findest du die gesamte Kollektion mit allen Motiven und vielfältigen Textilien.
Habt ihr eine Buchempfehlung?
The China Study*, für jeden der sein Leben und seine Gesundheit ändern möchten.
Viele Tage hat dieses Jahr nicht mehr und wahrscheinlich werde ich auch dieses Mal wieder einige Projekte mit ins neue Jahr nehmen müssen, die es nicht mehr in den blog schaffen werden, obwohl sie schon vor einiger Zeit entstanden sind. Dazu gehört auch die Schlaufengiraffe, die mit mir zum Lillestofffestival im Oktober gereist ist.
Dort konnte sie dem ersten Kind in der Patenonkel-Familie unserer Tochter in die Hand gedrückt werden. Vernäht wurde ein Baumwollstoff den ich vor zwei Jahren von Clau*chichi* bekommen habe und rosa-ringel-Jersey aus Leipzig. Die Beulenform der ganz weichen Jerseyseite sah zwar wenig überzeugend aus, aber inzwischen weiß ich, dass die kleinen Kinderhände das im Laufe der Zeit zurechtdrücken.
Bei den Schlaufen der Giraffe nach der Freebie-Stickdateivon Seitenstiche habe ich mich diesmal wieder für das Traumland-Webband* von Blaubeerstern, Lilalotzadots* von Jolijou und – worauf ich besonders stolz war – ein Webband mit Mond, Sternen und Laternenkindern*, was einen wunderbaren Bezug zum Planetariumsleiter und der ebenfalls Himmelsterne begeisterten Mama hergestellt hat. An den Po der Giraffe kam wie immer das eigene Nählabel*.
Im kommenden Jahr werde ich wohl keine Übernachtungsmöglichkeit für das Lillestofffestival brauchen und auch beim Nähcamp in Berlin habe ich schweren Herzens meinen bereits reservierten Platz wieder freigegeben. Obwohl ich es selbst noch gar nicht richtig glauben kann, steht im Frühjahr wohl tatsächlich der Umzug in den Vierseithof an und die Nähmaschine wird still stehen.
Ein Nähprojekt aus diesem Jahr wurde auf die Winterzeit verschoben, da es so lange auf seinen Blogauftritt hier wartete, dass die Temperaturen dann doch zu sommerlich waren: wärmende Bettschuhe für die allerbeste Tagesmutter. Genäht wurden sie damals nach dem Schnittmuster Adventskalender von Näähglück*,
die sich übrigens auch dieses Jahr diesen unglaublichen Aufwand gemacht hat.
Das inzwischen auch in der Kaufversion erhältlichen Kuschelsocken-Schnittmuster* wurden bereits hier und hier umgesetzt. Vernäht wurde nochmals ein Kunststoff-Fleece, aus dem damals als eines meiner allerersten Nähprojekte auch Frau Ente entstanden ist, und ein Blümchen-Jersey vom Stoffmarktvom letzten Jahr. Das eigene Nählabel* hat auch wieder seinen Platz gefunden.
Der Overall von letzter Woche war übrigens mein 350. Nähprojekt, wie ich heute erst festgestellt habe – ein sehr würdiges, wie ich auch selbst finde. Habt vielen Dank für eure netten Kommentare dazu.
Die Rubrik “geTÖPFERTes” gehört hier auf dem Blog zu den Themen, die nur relativ selten erwähnt werden, obwohl mich das kreative Gestalten mit Ton eigentlich sehr fasziniert. Meinen Drehkurs auf der Töpferscheibe am Ende der ersten Elternzeit und vor allem die Ergebnisse fand ich großartig, wusste aber gleichzeitig, dass es für eine eigene Töpferscheibe zu Hause nicht reichen wird. Kleinteile herstellen, würde aber schon gehen und daher habe ich mich sofort für die Neuerscheinung “Schmuck aus Keramik: selbst gemacht“* aus dem Haupt-Verlag entschieden.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Die Autorin Helena Arendt hat sich bereits in ihrem Studium der Kunstpädagogik und Kunst mit Keramik beschäftigt und lebt mittlerweile auf La Palma. Den wissenschaftlichen Hintergrund merkt man auch der Buchgestaltung an, denn obwohl es zu den typischen DIY-Anleitungsbüchern gehört, wird am Beginn des Buches eine kulturgeschichtliche Einodnung des Werktstoffes vorgenommen. Auch die Texte des Buches zeigen, dass hierfür ausführlich recherchiert wurde. Thematisch gliedert sich die 288seitige, gebundene Ausgabe in sieben Kapitel: Ton formen, Oberflächen strukturieren, Oberflächen farbig gestalteb, Ton brennen, Besondere Modelliermassen und Verfahren, Schmuckstücke anfertigen und Inspiration durch Farbe.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Der Herstellungsfaden von den Anfängen der Arbeitsplatzgestaltung bis zur Umsetzung der Werkstücke in tragbare Schmuckstücke ist dabei logisch aufgebaut. Das Buch kann dabei nicht nur bei den Texten, sondern vor allem auch bei den Fotografien überzeugen, die von der Autorin selbst aufgenommen wurden. Vor allem die Farbgestaltung der Keramiken weckt bei mir größte Lust, sofort selbst kreativ zu werden. Lediglich das letzte, fast ein Drittel des Buches umfassende Inspirationskapitel, dass neben den Farbbezeichnungen der Glasuren von Botz* kaum nennenswerte Neuinformationen enthält und teilweise nur die Beispiele der vorherigen Kapitel nochmals nach Farben sortiert wiederholt, fand ich etwas zu bemüht.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Die Stärke dieser Neuerscheinung liegt in den vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen aber auch in den Inspirationen für die Oberflächengestaltung mit verschiedensten Gegenständen. Etwas schmunzeln musste ich bei den Wutperlen: “Nachdem mir eines Tages eine runde Perle misslungen war, zerquetschte ich sie vor lauter Wut fest in der Hand. Und siehe da, als ich die Hand öffnete und die Perle auf den Tisch warf, entdeckte ich ein sehr interessantes Gebilde. Ein längliche Perle war entstanden mit ganz feinen geformten Graten.” (S. 35) Das Wutperlen-Collier sieht man übrigens auch auf dem Cover unten links.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Uns selbst bremst zur Zeit sicherlich noch das Brennproblem von der Schmuckgestaltung mit Ton aus, denn auch wenn es sogar beim Bücherriesen Brennöfen* für fast 3000 Euro zu kaufen gibt – die dann trotzdem noch den Zusatz “Spielzeug” haben (?) – werden wir wohl nie direkt zu Hause brennen. Nach dem Umzug wird es aber recht nah einen Brennofen geben und vielleicht kann man dort ja auch seine eigenen Werkstücke vorbeibringen oder formt gleich vor Ort.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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