Die letzten drei Tage gab es mal ungewöhnlicherweise keinen Blogbeitrag, denn ich muss zugeben, dass mir der virtuelle (Facebook)Gegenwind bei meinem nicht ganz so euphorischen – aber wie immer aus meiner Sicht sehr ehrlichen – Festivalberichtdoch nicht so ganz egal war und mir die Bloggerfreude etwas vermiest hat. Sich rechtfertigen zu müssen und dem Vorwurf zu viel “negative Energie” zu verbreiten, macht keinen Spaß. Außerdem hätte ich die Wette, ob mich danach jemand zur Überprüfung meines Facebook-Accounts auf Klarnamenverwendung meldet, ebenfalls gewonnen. Ganz prima.
Auch wenn es in den letzten fünf Jahren erst das dritte Mal war, trübt es die Bloggerstimmung etwas. Das erste Mal, als mir in den Netzwerken vorgeworfen wurde, dass ich das wichtige Thema “Hebammenpetition” missbrauchen würde, um den Verkauf meiner selbstgenähten Wiegentücher zu promoten war zwar komplett absurd – da dieses Tuch bis heute ein Unikat geblieben ist und weder vorher noch nachher ein Verkaufsshop betrieben wurde – aber es fühlt sich weder damals noch heute gut an, wenn man so im Negativrampenlicht steht. Mein Kreativtagebuch bleibt aber meine eigene Oberfläche und ich werde hier auch zukünftig keine Mainstream-Texte einstellen, nur um allen zu gefallen. Zum wieder warm-bloggen zeige ich daher heute – gänzlich unverfänglich – eine weitere Schlaufengiraffe.
Eigentlich war ich als Willkommensgeschenke ja auf die Mützenverianteumgestiegen, aber da die große Schwester schon so ein Schlaufentier bekommen hatte, wurde der Wunsch danach so nachdrücklich ausgesprochen, dass ich nicht Nein sagen konnte. Vernäht wurde ein blau-weißer Karostoff, der sich schon bei der Schlaufengiraffe für den eigenen Sohn bewährt hatte und ein Lokomotiv-Jersey* vom Stoffmarkt Herbst 2014.
Leider beulte sich der Kinderjersey auf der Giraffenrückseite ziemlich aus, was vielleicht auch am Füllmaterial lag und man sah zu genau, dass die Farbe bei diesen Jerseys nur auf der obersten Stoffschicht sitzt und nicht durchgefärbt wird. Ich hoffe aber, dass die kleinen Kinderhände anschließend noch etwas besser verteilen.
Neben dem eigenen Nähläbel*am Giraffenpo habe ich mich diesmal für ein schon ganz lang gehütetes Auto-Webband von Volksfaden, Zahnrad-Webband* von Nicibiene und Vogel-Webband* aus dem Königreich der Stoffe entschieden. Entstanden ist das Tier wieder mit der Stickmaschine nach der Freebie-Stickdateivon Seitenstiche und wird nun vom 24. Kind in unserem Projekt Vierseithof in den Händen gehalten.
Verlinkt bei Creadienstag, Handmade on Tuesday und den Dienstagsdingen.
Ich finde, es gibt nichts besseres als ehrliche Kommentare. Und die würde ich bei Dir gerne auch in Zukunft lesen. Danke dafür und viele Grüße
Annett
Ich fand deinen Festivalbericht sehr ehrlich geschrieben. Danke, dafür! Ich war nicht bei der Veranstaltung, war deshalb froh, nicht nur euphorische Berichte zu lesen sondern auch etwas konstruktive Kritik. Es gibt keine Veranstaltung bei der alles super läuft…
Bitte blogge weiterhin so ehrlich und frei Schnauze, ich komme hier gerne vorbei zum lesen!
LG, Barbara
Nach deinem Festivalbericht neulich konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie es dort zuging und war einmal mehr sicher, dass das nichts für mich ist. Genauso wie Facebook übrigens (abgemeldet habe ich mich noch nicht, versuche aber, weitestgehend ohne auszukommen).
Dich zu bitten, weiterhin ehrlich und kritisch zu schreiben, brauche ich sicherlich nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass du einfach so bei irgendeinem Hype mitmachst. Aber besinne dich halt auf das, was dir wichtig ist, dann wirst du auch wieder Lust drauf kriegen.
LG
anne
So ist das liebe Anne – und noch habe ich so viel "zu sagen", dass auch weiterhin mit mehr Freude als Frust gebloggt wird …
Einem ehrlichen Bericht kann ich doch viel mehr entnehmen, als einem unreflektierten Loblied. Ich weiß nun, dass das keine Veranstaltung für mich ist, andere haben vielleicht genau ihr Event entdeckt. Außerdem ist es doch wunderbar, dass Geschmäcker verschieden sind. So entdeckt man immer wieder stimmige Konzepte, auf die man selbst nie gekommen wäre. Also, bleib dir treu und mach weiter so. Auf einige der kommenden Buchrezensionen bin ich schon sehr gespannt.
LG Malou
So ein Quatsch – so schlimm war der Festivalbericht ja auch nicht, dass er negative Energie verbreiten würde. Leider kann man schriftlich/ im Netz sowas gar nicht ausdiskutieren, da würde man immer wieder gegen Wände laufen. Also mach Dir nix draus und bleib wie Du bist. Man muss nicht alles schönreden.
Die Giraffe ist süß. Jersey würde ich für solche Figuren lieber nicht nehmen.
LG Judy
🙂 Ein bisschen hängt es wohl auch von der Qualität des Jerseys ab, wenn der etwas fester ist, geht es eigentlich prima …
Siehste und den Bericht fand ich sehr authentisch und kann mir gut vorstellen wie es dort war ;-P. Der Grund warum ich nicht hinwollte. Ich war beim 1. Farbenmix Lagerverkauf und bin von solch großen Events geheilt. Laß Dich nicht ärgern!
sei lieb gegrüßt
anja
Ich hab heute einen netten Artikel im Netz gelesen zum Thema Angst vor Ablehnung und Zurückweisung. https://www.palverlag.de/Angst_vor_Ablehnung.html
Da stand als Qintessenz drin, dass man nicht von allen Menschen gemocht werden muss. Wenn dir die Stoffe oder die Veranstaltung nicht gefallen, heißt das ja nur, dass es nicht deinem Geschmack entspricht. Punkt. Es sagt nichts über die Qualität des Festivals oder der Stoffe oder die Designerin aus.
Leider ist es für viele oft schwer, Ablehnung nicht persönlich zu nehmen.
Deinen Blog verstehe ich und hoffentlich die meisten anderen Leser auch immer als Ausdruck deiner Meinung und deiner Anliegen. Ob's mir gefällt oder nicht, entscheide ich. Und was ich damit mache, liegt auch in meiner Verantwortung nicht in deiner.
Liebe Grüße
Cornelia
Vielen Dank für den ehrlichen Bericht zum Festival! Und bitte nicht entmutigen lassen. Hättest Du geschrieben "das war alles doof", hätte man Dir vielleicht ein wenig Negativsehen zuschreiben können. Du aber hast geschrieben "das war nichts für mich". Und genau diese authentischen Einschätzungen machen Deinen Blog aus. Erhalte Dir das! Dein Blog, Deine Regeln 🙂
Lass Dich ja nicht unterkriegen! Als ich letztens Deinen Bericht über das Festival gelesen habe, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Erstens, dass so was nichts für mich wäre! Ich mag es lieber im kleinen, persönlichen Kreis. Zweitens dachte ich: hui, was für eine authentische Berichtserstattung… und an mancher Stelle ziemlich kritisch… Was ich gar nicht schlimm finde! Vielmehr zeigt es, dass eben nicht alles rosarot ist. Und es sind ja Deine Gedanken und Deine Empfindungen! Und ich finde es bemerkenswert, dass Du das genauso wiedergibst. Es wird der einzelnen Dame nicht gefallen haben, dass Du ihre Stoffe niemals kaufen würdest. Ok, nun lässt sich streiten, ob man so etwas in einem Post erwähnen muss, aber es sind ja schließlich Deine Empfindungen und keine direkte Kritik an der Person. Geschmäcker sind unterschiedlich und da sollte man drüber stehen (zumal die Person ja von vielen anderen genug Lob und Annerkennung bekommt). Aber es ist halt auch schwer, Kritik anzunehmen, das geht vielleicht jedem so. Und vielleicht war das auch eine Kurzschlussreaktion und die Person sieht es mittlerweile schon viel gelassener (darum hat sie vielleicht auch die Kommentare gelöscht…).
Bleib so wie Du bist! Ich mag gerade die kritische Art, wie Du verschiedene Dinge beschreibst und beleuchtest. Da ist eben nicht alles perfekt und genau so ist das Leben!
Ganz liebe Grüße
Dani Ela
Von allen gemocht werden? Das geht eh nicht. Und Mainstream sein? Willst du wirklich eine ganz weiße Wohnung, immer perfekt lackierte Fingernägel und lächelnd Küchlein servieren? Ach nee, dann lieber doch nicht! Aber ich gebe zu, mir geht es ähnlich, vor allem auf Facebook. Da gibt es ja gerade die ganz großen Themen und wenn man sich da äußert, geht es ganz, ganz schnell unter de Gürtellinie. Ich hab deshalb auch schon mehr als einmal übers Aufhören nachgedacht… Aber es ist ja doch auch schön und ohne das Bloggen würden wir uns hier ja alle gar nicht kennen und das wäre doch wirklich schade! Zur Not wäre vielleicht ein privater Blog mit Zugangsberechtigung eine Alternative.
Liebe Grüße!
Regina
Liebe Regina, keine Sorge – so sehr werfen mich solche Reaktionen ja nun auch nicht aus der Bahn und von einem rein privaten Blog bin ich wohl hier noch ganz weit weg. 🙂 Aber die großartigen Reaktionen bestärken mich sehr, fein, dass du und so viele andere sich zu Wort gemeldet haben!
Ich kann deine Stimmung verstehen. Vielleicht hilft es ja, sich bei Facebook abzumelden? Dort erscheinen mir die Kommentare oftmals unüberlegter, schneller und auch feindseliger.
Liebe Grüße,
Kathrin
Ich fand deinen Bericht super. Berichte darüber gab es ja zahlreiche auf anderen Blogs, scheinen ja (fast) alle dagewesen zu sein. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass vielen der Rummel gefällt. Das ist auch schön. Aber dein Bericht war so wunderbar anders, nüchtern, wie oft bei dir. Kenn ja die negativen Kommentare nicht, aber das Problem liegt am Ende nicht bei dir, sondern bei denen, die es so persönlich nehmen oder eine andere als "alllesistsupertolljippieh"Meinung nicht gelten lassen im weiten Netz.
Ich bin gerne hier auf deinem Blog gerade wegen der unaufgeregten Stimmung 🙂
Und Hut ab davor, wen du immer alles benähst..ich schaff irgendwie gar nix. Wobei unser Hofprojekt ja mittlerweile (zumindest vor Bauphase zwei) in ruhigeren Gewässern rumschippert. Na, jetzt wirds ja endlich Herbst.
Liebe Grüße aus Leipzig
dörte
Ach Herje, eh ich kapiert hab um welchen Bericht es geht. So schlimm war der doch echt nicht, eher erfrischend ehrlich. Deine Stammblogleser wissen zudem wie manches zu verstehen ist. Vielleicht hilft eine nähere Differenzierung Leuten die nur selten oder für bestimmte Berichte *hüstl* reinlesen.
LG Caro