Wie im Flug ist der Sommermonat Juli vergangen und es ist wieder Zeit für den 12tel Blick der Fotoaktion von Tabea Heinicker. Sah man Ende Juni noch den Dachstuhl der Neubauten auf dem Hof und die unberühte Notdeckung auf dem größten Fachwerkhaus, hat sich nach den vier Wochen dort einiges getan. Die Deckung auf der Scheune und dem Anbau ist fast komplett und beim Herrenhaus konnte mit der Dachstuhlsanierung begonnen werden.
In diesem Monat ist der Rückblick auf die letzten zwei Jahre wohl am deutlichsten. 2013standen noch alle Gebäude vollkommen unberührt und wir hatten nach über einem Jahr Vorbereitungszeit das Gelände gerade erst von der Stadt gekauft. Letztes Jahr waren die beiden nicht sanierungsfähigen Altbauten vollständig abgerissen. Das auch die beiden verbleibenden Fachwerkbauten eigentlich nicht sanierungsfähig sind, ahnten wir damals noch nicht.
In unseren beiden zukünftigen Wohngeschossen sieht es inzwischen schon ein wenig mehr nach Sanierungsfortschritt aus, wobei sich dort in den letzten vier Woche nicht viel verändert hat. Die Holzbalkendecke zum Obergeschoss ist saniert, die Fenster eingebaut, das Fachwerk geölt, mit Lehmziegeln neu ausgemauert und teilweise – in Eigenleistung – auch schon neu mit der Standölfarbe von Kreidezeit* gestrichen.
Wirklich verändert hat sich das Dachgeschoss, denn dort ist die Notbedeckung nun zum Teil abgenommen und der Dachstuhl wird saniert. Wenn man allerdings sieht, wie marode die Altsubstanz ist und vor allem wir riesig der zu sanierende Dachstuhlbereich noch ist, beginne ich an der aktuellen Einzug-Januar-2016 Aussage schon wieder ernsthaft zu zweifeln.
Selbst die Fachleute diskutieren momentan, ob ein Komplettabriss wie beim zweiten Fachwerkgebäude für den Dachstuhl nicht sinnvoller gewesen wäre, aber dafür ist es mittlerweile ohnehin zu spät und die wunderschöne Quirl-Architektur wäre dann auch weg gewesen. Im zweiten Fachwerkgebäude steht als Altsubstanz im Obergeschoss momentan nur noch ein Giebel. Bei dem habe ich allerdings um einen Eisbecher gewettet, dass er stehen bliebt.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam und freue mich heute am Freitag über folgende fünf Dinge:
Gesehen:
Ganz viele Ziegel, bei denen ich in sehr netter Frauenrunde, die jeweils zehn Jahre Lebenserfahrung trennen, Putz abgeklopft habe.
Gehört:
Viel lachen – denn auch wenn uns bei der derzeitigen neuen Kostenprognose eher zum weinen zumuten sein müsste, gibt es noch genügend Galgenhumor in der Baugemeinschaft
Gerochen:
Wassermelone und Sonnencreme, denn nachdem ich vor den 37°C (!) in meinem Büro geflüchtet bin, ging es statt in den Badesee auf die Baustelle
Gedacht:
Die Kostenspirale ist inzwischen so schwindeleregend, dass es auch mir den Nachtschlaf raubt.
Gefühlt:
Völlig verschwitzt und die Befürchtung, dass die Fahrradfahrerei in den Sommermonaten durch die Lage auf dem Berg richtig anstrengend wird.
Die zweite Neuerscheinung, die mir der Magellan-Verlag zur Verfügung gestellt hat, ist gleich auf dem Geburtstagstisch des Sohnes gelandet, denn “Olli ist ein Ollifant“* musste auf jeden Fall bei uns bleiben.
Abbildung vom Magellan-Verlag
Das Pappbilderbuch für kleine Buchanschauer ab zwei Jahren rund um Olli wurde von Diederiekje Bok und Hein Mevissen zum Leben erweckt. Der Ollifant, der auch ohne Verkleidung einfach wunderbar aussieht, schlüpft in diesem Buch in ganz verschiedene Rollen. Die Skepsis unseres Zweijährigen bei diesem dicken Elefanten mit seinen Tierkostümen zu beobachten, war einfach nur süß. Beim Schmetterling kommentierte er trocken “fällt runter” …
Abbildung vom Magellan-Verlag
Inzwischen haben wir aber “geübt” und der Sohn beherrscht sein “Olli ist ein … Hahn, Schwein, Haifisch” nun perfekt, hat aber weiterhin große Freude am erkennen der Ollifantverkleidungen. Mich selbst begeistert, dass der Magellan-Verlag mit der Serie “Natürlich Magellan” auf Nachhaltigkeit achtet. Die gebundene, 24seitige Ausgabe* ist hergestellt in Deutschland, gedruckt auf FSC-Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft, mit Farben auf Pflanzenölbasis, lösungsmittelfreiem Klebstoff und Lacken auf Wasserbasis.
Am zweiten Geburtstag des Sohnes gab es natürlich nicht nur (selbstgebastelte) Namensschildchensondern auch etwas kulinarisches auf dem Tisch. Pinterestist ja dafür eine unerschöpfliche Quelle. Zum “Kaffee” gab es “Chocolate Banana Pops”, hinter denen sich nichts anderes als Bananenscheibchen in Schokolade getaucht verbergen. Die Inspirationdafür gab es auf einem Blog aus Los Angeles. Als “After School Snack” wäre mir der Aufwand aber zu groß. Zum Kindergeburtstag von kleinen Zweijährigen war es aber perfekt, denn der Sohn verspeiste mit einem Haps Unmengen dieser Stäbchen.
Die zweite Inspiration kam aus dem “Nichts wegwerfen Kochbuch“* und war ebenso schnell gemacht, enttäuschte aber im ästhetischen Bereich. Meine (Balkon)Minzblätter sahen nach dem Schokoüberzug fast schon unappetitlich aus, waren aber dennoch sehr lecker. Das strahlende frische Frühlingsgrün der Minzblätter im Buch mit faltenfreien Blattstrukturen, ist wahrscheinlich der Photoshop-Welt entsprungen. Dafür begeisterte der Mann mit seiner Kokos-Torte mit Zitronenscheibchen.
Ebenfalls gelungen – und wieder eine Pinterest-Inspiration – waren die Mumienwürstchen, die vom Bento-Mania-Blog kommen. Die Bento-Manie* habe ich ja immer noch so richtig verstanden, aber wenn dabei so feine Kindergeburtstagsideen entstehen, soll es mir recht sein. Unsere Würstchen kamen allerdings vom Fleischer unseres Vertrauens und waren deshalb halbierte “Groß”- statt Miniwürste und von der Sinnhaftigkeit Fertigteig zu verwenden, konnte ich den Mann auch nicht überzeugen. So wurde das Schellehof-Vollkornmehl verbacken und statt (teuren) Nori-Blättern schwarze Olivenstückchen verwendet. Die Spaghetti-Stückchen zur Augenbefestigung und als Pupillen waren nach der Backofenzeit tatsächlich weich.
Der Sohn – und auch die Geburtstagsgäste – hatten jedenfalls am kulinarischen Teil der Feier mindestens ebenso viel Spaß, wie ich beim zusammenbasteln. Die Würstchenmumien gab es dann auch mit zur Feier bei der Tagesmutter am nächsten Tag.
Da ich den roten Gestaltungsfaden bei den Geburtstagfeiernunser Kinder sehr mag, habe ich dieses mal die Baggerliebe des Sohnes genutzt und das Motiv aus dem Geburtstagsshirtfür die Deko verwendet. Durch den Stempeltreffbei Internaht*war ich in der Stempelschnitzerei wieder etwas besser geübt und habe mich daher für die Stempelgummivariante* entschieden. AlsVorlage habe ich direkt den Baggerstoff verwendet.
Neben dem selbstgeschnitzten Stempel kam sowohl das Stempelset Alphabet* wie auch der große Dekolocher* von meiner Hema-Blogkooperation zum Einsatz. Dank magnetischer Vier-Punkte und einer kompletten Trennung von Ober- und Unterteil des Lochers, lässt sich der Sternenkreis an jeder Stelle des Papiers ausstanzen und nicht – wie bei meinen bisherigen Dekolochern – nur im Randbereich. Das ist wirklich schlau gemacht.
Der Mann fragte (natürlich) sofort, war diese Sterne denn darstellen sollen und einigte sich mit dem Tochterkind auf eine “Staubwolke”, was thematisch ja ganz gut zum Baggermotiv passt. Ich war jedenfalls mit meiner Bagger-Deko-Idee ganz zufrieden.
Wie bei der Regenbogenbandeschon zu entdecken war, hat der Sohnemann an seinem zweiten Geburtstag natürlich auch ein passendes Geburtstagsshirtbekommen. Schon seit dem Nähcamp in Berlin war geplant, dafür den wunderbaren petrolblauen Baggerstoff in Bio-Jerseyqualität von Nicibiene, produziert bei Lillestoff, anzuschneiden. Dazu gleich noch den passenden Streifenstoff* zu haben, war großartig und hat das manchmal etwas frustrierende Blautönevergleichen verhindert. Dafür fand sich selbst im ganz großen 70-Farben-Stickgarn-Koffer von Brildor* kein petrol für die Applikationszahl von Kunterbunt-Design. Ich bin deshalb dann doch auf orange umgestiegen, was mir jetzt sehr gut gefällt. Das Herzchen habe ich aber diesmal weggelassen. Neben dem orange gab es in der Seitennaht noch das eigene Nählabel*.
Genäht wurde nach dem Raglan-Shirt-Schnitt Brave Firemen aus der Ottobre 3/2013 in Gr. 86. Mit dem aufeinandertreffen der Achselnaht war ich ganz zufrieden auch wenn sich die Streifen danach nicht immer ganz genau treffen. Die Streifeneinfassung der kurzen Ärmel wirken hingegen doch ein bisschen “mädchenhaft”, oder? Dafür gefällt mir richtig gut, wie die Baggerschaufel aus der oberen Kurve der Zwei rausschaut. Dieser Effekt war vor dem sticken des “Ich bin” daneben sogar noch etwas eindrucksvoller. Der Sohn war – wie erwartet – vom Bagger sehr begeistert, denn diese Fahrzeuge stehen neben dem Kran ganz hoch im Kurs.
Dank diesem Blog kann ich selbst ja ganz mühelos 3,5 Jahre in die Vergangenheit springen und mir das Geburtstagsshirt der großen Schwester zum 2. Geburtstag anschauen. Es macht Spaß dort nachzulesen, dass auch sie zu diesem Zeitpunkt bereits so gut reden konnte, wie der Sohn jetzt. Er antworte auf unser “Du wirst bald Zwei” mit einem vehementen “Drei Jahre” und erzählte erstaunten Passanten auf der Straße “Geburtstag hab ich Geschenke”.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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