Einen von zwei November-Vorträgen vor vielen Zuhörern habe ich nun erfolgreich hinter mich gebracht. Das Wissenschaftlerleben führte mich nach Berlin und großartigerweise fand sich am ersten Hotelabend gleich eine feine Freizeitbeschäftigung, denn der Crafty Caffee Clatsch organisiert von stoff’n fand bei Needles & Pins statt.
Stricker hätten in diesem Laden sicherlich sofort einen erhöhten Puls bekommen. Ich war hingegen froh, dass ich von so viel Wolle und nicht von riesigen Stoffballen umgeben war. Ein sehr interessantes Gespräch gab es mit der Schneiderin und gelernten Modedesignerin von Needles & Pins über mulesingfreie Wolle, die es im Laden unter anderem aus Frankreich von speziellen Schafsrassen gibt. Wie ich mich selbst überzeugen konnte, kratzt aber diese Wolle und der Kunde kauft deutlich lieber die kuschelweiche Variante wie zum Beispiel Lana Grossa*. Es gibt jedoch inzwischen auch mulsingfreie Merinowolle*.
Neben der Wolle ging es aber an diesem Abend vor allem um die Bloggerwelt, DaWanda*- bzw. Etsy*-Shops und Pinterest, denn für mich überraschenderweise war mit Anna Sterntaler sogar eine Community Marketing Managerin von Pinterestdabei. Die kleinste Abendteilnehmerin – das erste Heimatkinder*-Kind – hat bei mir zwar schon ein bisschen Sohnemann-Sehnsucht ausgelöst, aber gleichzeitig habe ich es sehr genossen, dass ich so ganz kinderfrei mit Himmelrosa* – deren Spülischürzen* und Tetrapackkannen* ich bereits auf einige Märkten gesehen habe – Yokola, Hauptstadtpuppi,Ninadel*, GriseldaKund Maschenfein* bei einem reichhaltigen Abend(brot)buffet plauschen konnte.
Heute Nachmittag geht es (mit dem Bus) ab nach Hause und ich hoffe, dass ich es noch rechtzeitig zum Etsy kids pop-up Shop im Atelier von Internaht* schaffe. Mein Lostopf zu dieser feinen Designer-Ausstellung zum Anfassen ist bis dahin noch offen ….
Beim erstaunten Blick auf die Stoffmarktschätze von SAM FENIE, die es doch tatsächlich geschafft hat, den begehrten Fischestoff* in der Restekiste auszugraben, fiel mir ein, dass hier noch ein Mützchen nachgereicht werden muss.
Genäht nach dem Freebie-Schnittvon Klimperklein*, habe ich dafür eines meiner Reststückchen des tollen Fischejerseys verwendet, den ich beim Sterntaler Stoffverkauf erbeuten konnte. Das Stofflager platzt zwar ohnehin aus allen ungenähten Nähten, aber gibt es dieses Jahr eigentlich gar keinen Lagerverkauf? Weiß jemand etwas?
Kurze Zeit hat das Mützchen, an das als Einnäher nur das eigene Nählabel* gekommen ist, den Kopf eines zukünftigen Hofnachbarkindes geschmückt. Das es inzwischen bereits zwei weitere kleine Erdenbürger in dieser Runde gibt, mag ich am Mittwoch. Bevor diese aber beschenkt werden können, müssen erstmal die Pflichtaufgaben erfüllt werden – das ist morgen ein Tagungsvortrag vor sehr vielen Zuhörern und noch in diesem Monat der Vortrag für den Grund, warum ich nun auch endlich diese Mützen an einer Overlockmaschine nähen kann.
Die Lampionszeit hat wieder begonnen und es ist höchste Zeit, dass ich nach der Hochzeitslaterne 2011 und der Stofflaterne 2012 unsere Laternenvariante von diesem Jahr zeige, die wir letztes Jahr bereits gebastelt haben. Vorlage war vor einem Jahr bei uns dieses Youtube-Video.
Dazu braucht man nichts weiter als ein Blatt Aquarellpapier – bei uns von Hahnemühle* – Pinsel, Klebeband, Wasserfarben und Öl.
Im ersten Schritt durfte das Tochterkind, deren Hände mir mit dem Jahresabstand so sehr viel kleiner vorkommen, mit ihren Naturfarben loslegen. Der wunderbare Wasserfarbenkasten von Ökonorm* – mit Farben aus Paprika, Brennnessel und Blaualgen – ist übrigens inzwischen auch hier aufgelistet.
Nachdem das Blatt fertig “gestaltet” war, wurde entsprechend dem Anleitungsvideo gefalzt und – da durfte das Tochterkind wieder ran – an einigen Stellen mit der Schere eingeschnitten.
Das dicke Aquarellpapier wird erst mit einer abschließenden Schicht Öl opak und auch diesen Arbeitsschritt konnte das Tochterkind bereits selbstständig übernehmen. Leider wird die Laterne durch das Öl nach einigen Wochen “ranzig” und daher basteln wir dieses Jahr eine neue Laterne und schicken diese Variante heute zum Creadienstag.
Letzten Monat hat übrigens Frau Jademond ebenfalls eine Anleitung dazu veröffentlicht. Bei ihr wird erst geölt und dann gefalzt. Richtig gut gefällt mir der Vorschlag Salz in die nassen Farben zu streuen – ich glaube, dass probieren wir dieses Jahr mal aus.
Ein halbes Jahr ist seit dem letzten Stoffmarkt vergangen und auch diesmal habe ich wieder ins Gewühle gestürtzt, das diesmal erstmals auf dem Postplatz stattfand, weil auf dem Altmarkt der weihnachtliche Striezelmarkt (!) aufgebaut wurde. Mein Versuch im Vorfeld wieder eine Liste zu schreiben, scheiterte daran, dass ich realistisch betrachtet nichts brauchte. Immerhin habe ich vom letzten Stoffmarktkauf schon einiges wegangenäht.
Theoretisch – praktisch wurde ich bereits am ersten Coupon-Stand schwach und beim Wachstuch fiel mir ein, dass ich daraus ja eine dringend benötige Wetbag für die Stoffwindeln nähen könnte. Erst zu Hause fiel mir dann auf, dass dabei ja die hübschen Elefanten*entweder innen verschwinden oder ich Doppellagig nähen müsste. PUL-Stoff* wäre da doch die bessere Variante.
Das ich wie im Frühjahr wieder 112,75 € in Stoffe verwandelt habe (die glücklicherweise komplett durch den Blog finanziert werden), habe ich diesmal den Biostoffen zu verdanken. Da war genau mein Stand! Nur bei Merino-Wolle bekomme ich die grausamen Bilder der Mulesing-Methode nicht mehr aus meinem Kopf, bei dem den hochgezüchteten, faltenreichen Schafen (mehr Falten = mehr Wolle) ohne jegliche Betäubung große Fleischstücke rund um den Schwanz abgeschnitten werden, um Fliegenbefall vorzubeugen. Ekelhaft und grausam!
Die schönen Merino-Stoffe habe ich daher links liegen gelassen, mich aber leider dabei erst gefragt, aus welcher Wollart eigentlich die cooked wool war, die ich bereits zuvor in einem dunklen grün und bordeaux-rot gekauf hatte. Ohne das Wort Merino sind da meine Alarmglocken nicht angegangen … Gekauft habe ich neben zwei Kinderjerseycoupons (Giraffen*und Züge*), eine interessante Viskose für mich, besagtes Wachstuch, einen Rest Hamburger Liebe Stoff*, viel Stickfilz, drei farbige Gummibänder und zwei Biostoffe – den traumhaften Kirschkerne-spucken-Stoff*und einen kuschligen Biosweat.
Bei ihr musste ich mir allerdings sehr auf die Zunge beißen, sie verbal nicht zu deutlich zurück ins Wochenbett zu schicken. Auch wenn man es sicherlich genießt, dass man sich endlich wieder frei bewegen kann, muss so ein winziges Menschlein doch am zehnten Lebenstag außerhalb von Tragetuchhöhlen und ganz viel Mama-Nahrungsquell-Hautkontakt doch noch nicht die ganze Welt kennenlernen (ist zumindest meine Meinung, auch wenn ich sonst immer dafür plädiere, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen und nicht so viel auf die Ratschläge anderer zu hören).
Am Ende des wunderbaren Treffs gab es auch bei uns eines dieser in Bloggerkreisen typischen Schuhbilder. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich mit geputzten Schuhen erschienen. Die schwarzen, unglaublich bequemen Bio-Loints-Schuhe vom Waschbär-Versand*,die mir der Weihnachtsmann letzten Jahr gebracht hat, hätten es verdient.
Das gebundene Kinderbuch “Für Lulu ist jetzt alles anders“* aus dem Patmos-Verlag erreichte mich mit der Ankündigung, dass darin Leid, Tod und Verlust thematisiert werden. Keine einfachen Themen für ein Kinderbuch, das für junge Leser ab drei Jahren konzipiert ist und für 12,99€ im Handel angeboten wird.
Abbildung vom Patmos-Verlag
Schwierige Lebenssituation kann es für Kinder schnell geben und neben den wirklich tiefgreifenden Veränderungen, die Krankheit und Tod mit sich bringen, auch bereits der Umzug der besten Freundin sein. Die Geschichte um Lulu versucht die gesamte Bandbreite dieser möglichen, für Kinder traumatisieren Veränderungen abzudecken. Zu Beginn der Geschichte von Petra Fietzek, die zunächst Germanistik und Kunstgeschichte 😉 studiert hat, bevor sie als Lehrerin arbeitet und schließlich Schriftstellerin wurde, ist die Welt von Lulu völlig in Ordnung und ziemlich kunterbunt.
Abbildung vom Patmos-Verlag
Die “Veränderungen” werden durch einen Sturm symbolisiert, nachdem nichts mehr wie zuvor ist. Die meisten Freunde sind verschwunden und Lulu spürt nur noch Trauer und vor allem Wut. Die wunderbaren Illustrationen von Mechthild Weiling-Bäcker sind so aussagekräftig, dass sie mir teilweise tiefgründiger erschienen, als der Text.
Abbildung vom Patmos-Verlag
Dort gibt es für mich ein paar Stellen, die vermutlich nicht bei jeder Lebenveränderungen funktionieren. Gerade bei Todesfällen ist die Vorstellung, dass die geliebten Menschen einfach nur zu weit weg wohnen, um sie besuchen zu können, sicherlich nur für religiösen Familien eine mögliche Erklärungsweise. Lulu wird anschließend von einem Adler zu unbeschwert spielenden Kindern gebracht, die am Abend selbst berichten, was sie traurig macht.
Abbildung vom Patmos-Verlag
Eine Feder erinnert sie schließlich am Ende der Geschichte an diese Reise und sie lernt nicht nur zu akzeptieren, sondern sich auch an das Schöne zu erinnern. Als (Erwachsener)Leser hätte ich mir am Ende gewünscht, dass gezeigt wird, wie Lulu neue Freunde findet (ohne die bisherigen Wegbegleiter zu vergessen), aber auch auf den letzten der 32 Seiten sind nur wieder die verlorenen Freunde von den Anfangsseiten zu sehen. Das hat mich irritiert.
Es bleibt aber ein Buch*, dass gar nicht so sehr durch die Länge der erzählten Geschichte überzeugen kann – denn diese ist überraschend kurz – sondern vor allem durch die gewählte Thematik. Es öffnet die Tür zu den wirklich wichtigen, persönlichen Gesprächen zwischen (Vor)Leser und Kind, denn nur diese können meiner Meinung nach traumatisierten oder einfach nur traurigen Kindern helfen.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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