Kurz vor der Schwarzwaldreise, bei der ich auf strahlenden Sonnenschein gehofft hatte, musste ich nach einem Blick in der Kleiderschrank feststellen, dass das Angebot an – bequem passenden – kurzen Hosen gegen Null ging. Mit seinen bald elf Monaten wird der Sohnemann weiterhin Tag wie Nacht gestillt. Die Stillerei führt allerdings dazu, dass mein Appetit weiterhin recht ungezügelt ist und ich gar nicht so genau wissen will, in welcher Konfektionsgröße ich momentan angekommen bin. Bei dem Gedanken, dass mich nächsten Monat bereits der Büroschreibtisch wieder erwartet, wird mir doch etwas mulmig.
Vernäht wurde ein dunkelblauer Leinenstoff von meinem allerersten Stoffmarkt in Dresden. Eigentlich war davon sogar eine lange Leinenhose geplant, aber da hatte ich mich wohl in der Stoffmenge verschätzt. Den Schnitt habe ich kurzerhand von einer Kaufhose* abgenommen. Oben und an den Beinabschlüssen kam Bündchen dran, auch wenn ich mich darin noch ein wenig mehr danach fühle, als wenn der Bauchzwerg noch gar nicht ausgezogen wäre.
Wie geplant und von Dani-Ela vorgeschlagen, habe ich die Overlockkone vom letzten Stoffmarkt auf ohnehin überzählige Unterfadenspulen* aus Metall umgespult. So konnte ich 5-fädig in der Wunschfarbe nähen, ohne dass ich gleich fünf Konen lagern muss. Beim nächsten Stoffmarkt werde ich mir wohl wirklich von jeder Farbe eine Kone gönnen.
Das während einer großelterlichen Spazierfahrt des Sohnemann schnell genähte Beinkleid passt und ist sehr bequem. Unklar blieb für mich doch, warum wenige Minuten nach der Fertigstellung und der ersten Anprobe meiner sommerlichen Hose ein Wolkenbruch einsetzte, der unseren Keller flutete und in der Nachbarstadt gleich zu einer Schlammlawine führte. Heute scheint zum Glück die Sonne wieder und ich mag meine Hose sehr.
Auch wenn das Hofprojekt dieses Jahr keinen richtigen großen Urlaub er-laub-t, können wir doch immer mal ein bisschen Reiseluft schnuppern. Über Himmelfahrt ging es zum jährlichen Cousin- und Cousinenwochende in den Schwarzwald. Erstaunlicherweise war der Weg quer durch das Land ja sogar weiter als unsere österliche Österreichreise und bereits im Vogtland beschloss der Sohnemann auf der Rückfahrt, dass ihm über 700 km doch zu viel sind.
Neben einigen Aktivitäten, die besser in den Reise-Blog passen, gab es für mich einen kinderfreien Flohmarkt-Besuch und so kann ich endlich mal wieder ein paar Fundstücke präsentieren: ein Puppenbett, das unser Tochterkind zum Kindertag bekommen hat, damit die Mutter endlich nicht mehr in der Badewanne schlafen muss, ein Glaskaraffe und zwei Perlendosen sowie Bindfaden, die beide zur Creadienstagssammlung passen.
Mit den Glasperlen* plane ich meine Langzeitprojekt zum Alabama Chanin endlich zu beenden, denn seitdem diese wunderbare Technik nun auch noch Monatsthema bei den Stoffspielereien war, ärgere ich mich richtig, dass ich es bislang noch nichtmal geschafft habe, wenigstens ein Projekt davon fertigzustellen. Die dazugehörigen Bücher gehören immer noch zu meiner Lieblingskreativlektüre.
Die fünf freien Tage haben wir auf der Hochkopf-Hütteverbracht. Landschaftlich großartig gelegen, wobei leider unglaublich viele Himmelfahrts-Motorrad-Fahrer durch den gesamten Schwarzwald geknattert sind, konnte aber die Nähe zu den sparsamen Schwaben kaum verleugnet werden. Obwohl der Personeneinzelpreis eigentlich recht vertretbar war, gab es eine Zwangsverpflichtung für mindestens 16 Personen zu bezahlen, so dass die Hütte dann doch kein wirkliches Schnäppchen war.
Die Liste der Zusatzkosten war außerdem ordentlich lang. Wenn man beispielsweise seine Pfandflaschen nicht wieder mitgenommen hätte, wäre eine Strafzahlung von 30€ fällig gewesen. Außerdem war die Heizperiode trotz bestehender Zentralheizung wohl schon beendet. Die einzige Möglichkeit, die bei zehn Grad im Bad frierenden Kinderlein wieder zu erwärmen, war den zusätzlich kostenpflichtigen Kaminofen zu bestücken. Vielleicht wird aber für die Gruppen – bei denen Kinder wohl überhaupt nicht als Mitreisende vorgesehen waren – nur geheizt, wenn man den ebenfalls recht kostenintensiven aber sehr überschaubaren Hochseilgarten mitbucht. Die Familienzeit, die wir – dieses Jahr leider nur als sieben Erwachsende und zwei Kinder – verbringen durften, war aber ohnehin unbezahlbar und eine große Freude.
Nachdem geklärt war, was das Tochterkind auf der Hochzeit tragen würde, fiel mein Blick auf den Sohnemann, den ich mir nur schwer im schlabbrigen Krabbelhosenoutfit vorstellen konnte. Einen Tag Zeit hatte ich ja noch, obwohl an dem eigentlich das Hochzeitskissen für das Brautpaar genäht werden sollte. “Nebenbei” ist so eine Strampelhose nach dem Schnitt von Klimperklein* entstanden.
Ohne die für mich so gar nicht mehr virtuelle Bloggerwelt hätte ich diese Hose gar nicht nähen können, denn den Nadelstreifen-Hosenstoff gab es auf der Stofftauschparty von ReSize-genadelt und den Nilpferd-Stoff* von Dani-Ela bei den Geschenken zur Geburt des Sohnes. Streifennilpferd und Nadelstreifenstoff passen doch perfekt zusammen, oder?
Der Sohnemann war jedenfalls auf seiner ersten Hochzeit, bei der sich ein Merseburger und eine Bremerin das Ja-Wort gaben, perfekt gekleidet. Das nächtliche Feuerwerk hat er übrigens auf meinem Rücken komplett verschlafen, obwohl es so laut gekracht hat, dass ich mir schon etwas um seine Ohren Gedanken gemacht habe.
Verlinkt bei my kid wears, auch wenn er im normalen Alltag damit schon etwas overdressed aussieht und bei Made4Boys sowie Kiddykram. Wir versuchen für den kleinen Mann übrigens gerade ein Laufrad zu gewinnen und freuen uns daher über jeden FB-Klick, auch wenn dort die große Schwester in Bewegung zu sehen ist.
Das Ringmädchen trug korrespondierend zu ihrem Kleid natürlich auch ein passendes Ringkissen. Die Farbvorgabe kam mir diesmal deutlich mehr entgegen als bei der sehr bunten letzten Variante. Da beide Namen die gleiche Buchstabenanzahl haben, konnte man die Aufteilung sehr symmetrisch vornehmen.
Vernäht wurde natürlich wieder der Sterntaler Stoff und ein rotes Samtband von Bogner. Eine zusätzliche Stickdatei habe ich diesmal gar nicht verwendet, denn Schrift und Herzchen fanden sich beide bereits in meiner Maschine*.
Das schönste war übrigens die Freude des Brautpaares über ihr Kissen. Nähwünsche erfüllen zu können, ist einfach großartig.
Während ich bei den Sanitärgegenständen recht emotionslos bin, bei den Fließen recht zuversichtlich, dass da etwas brauchbares ausgewählt wurde und bei der Treppe eingesehen habe, dass meine Sitzpodest-Umgestaltungsideen nicht sinnvoll sind, bleibt die Holzdielenentscheidung wohl die schwierigste. Obwohl wir mit den Kaditzianern ein Fachgeschäft in der Stadt haben, die auch dem Laien recht gut verständlich machen können, worauf man achten muss, wird die Auswahl nicht einfacher.
Da gibt es sehr harte Hölzer, wie Eiche oder Lärche, die aber kräftig nachdunkeln. Kiefer hat große Astlöcher und bekommt im “Alter” einen sehr orangfarbenen Ton. Bislang tendieren wir daher – auch aus preislichen Gründen – zu Fichte, die allerdings sehr weich ist. Im besten Falle würde der Baum auch noch aus einem regionalen Forst kommen und nicht in Sibirien die Permafrostbodenproblematik verschärfen.
Das Lackieren, um die Helligkeit zu erhalten, die ich gerne in den Räumen hätte, überzeugt mich bislang auch nicht wirklich, denn bei der Wachs-Öl-Variante hat man das Gefühl, dass man das Holz atmen lässt. Farbanstriche mit Pigmenten haben wir eigentlich schon ausgeschlossen.
Um es nicht zu einfach zu machen, haben wir auch noch zwei verschiedene Fußbodenaufbauten – eine gegossene Estrichdecke im Erdgeschoss und die Holzbalkendecke im 1. Stock und im Dach. Da gibt es nun wieder die unterschiedlichsten Verlegevariante und die Nachbarin sorgt sich bereits um den Kleber, der wohl verwendet werden muss. Außerdem wäre es wohl sinnvoll, wenn das Holz der Treppe mit den Dielen übereinstimmt – dort wäre aber wiederum ein relativ trittsicheres Hartholz empfehlenswert, was dann wiederum kein Fichtenholz wäre ….
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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