Dank der Nähkünste konnte im Bekanntenkreis angemessen getauscht werden – ganz viele Kinderkassetten für das Tochterkind und für den tauschwilligen jungen Mann stattdessen ein bequemer Leseknochen, der wieder nach dem Schnittmuster von sew4home entstanden ist.
Vernäht wurde ein weicher Cord aus dem Sterntaler Werksverkaufstoff, der erstmals mit den Resten aus der Overlock-Maschine gefüllt wurde. Das geht eigentlich ganz prima, weil die Stoffreste ja schon so wunderbar klein geschnitten sind. Ich habe allerdings feststellen müssen, dass sich dunkle Stoffreste bei zu hellem Stoff dann doch nicht so gut eignen und man hektisch nachzustopfen beginnt.
Auf unserem Creadienstagstisch haben sich nun statt dem Leseknochen Kindheitserinnerungen wie Pünktchen und Anton* und Bärenbrüder* breitgemacht. Benjamin Blümchen* und Der kleine Eisbär* gab es bei mir selbst erst nach der Wendezeit auf die Ohren und da war ich aus diesem Höralter schon raus (jetzt fühle ich mich alt!). Was habt ihr denn gehört?
In einem halben Jahr gibts übrigens schon wieder weihnachtliche Geschenke …
Letzten Freitag gab es wieder ein abendliches Treffen der Dresdner Nähblogger, bei dem diesmal ganz spontan Mit Nadel und Faden in ihr großartiges Nähzimmer unter das Dach geladen hatte. Bei den Treffen in den privaten Räumen kommen wir organisatorisch langsam an unsere Grenzen, da sowohl der Blog und vor allem die ursprüngliche Blogger-FB-Gruppe, die inzwischen eine regionale Nähgruppe ohne Bloggerhobby geworden ist, mit fast 200 Mitgliedern schon längst die Grenze der freien Einladbarkeit überschritten hat.
Für die kleine feine Bloggergruppe habe ich mich sogar in die Küche gestellt und mein Lieblingspartyrezept umgesetzt, während der Sohnemann zur langsamen Mamazeitabgewöhnung einen halben Tag bei seinen Großeltern war. Für die Partyteigtaschen braucht man nur etwas Schinken, der mit kleinen Schalotten angebraten und ganz viel Petersilie vermischt wird. Diese Füllung kommt dann auf quadratisch zugeschnittene Blatterteigvierecke, die zum Briefumschlag gefaltet werden. So wandert das ganze in den Ofen und schon ist das kleine kulinarische Mitbringsel fertig.
Am Ende es Abend wusste ich, dass die Klarsichtfußvariante für meine Overlockmaschine auf meinen Geburtstagswunschzettel wandern wird und das ich bislang die Bündchen doch tatsächlich immer mit der falschen Variante angenäht habe!
Baustart! Noch können wir es selbst kaum glauben, aber nach zwei Jahren Planungsphase arbeiten nun tatsächlich die Firmen auf dem Hof. Auf diesen 12tel Blick haben wir lange gewartet. Die ersten offiziellen Bauarbeiten sind vor den Abrissarbeiten die Geländeregulierung, Abtransport von Erde und Schutt sowie die eigentlich Baustelleneinrichtung.
Juni 2014
Den größten Unterschied zum Vorjahresbild haben aber noch gar nicht die Baumfirmen zu verantworten, denn den Dachrückbau von Anbau und Scheune hat eine benachbarter Bauernhofsbesitzer übernommen, der sich dafür die Wellblechdeckung behalten durfte.
Juni 2013
Inzwischen sind aber auch schon ganz große Bagger auf bzw. hinter dem Hof tätig und bewegen die Erdmassen dort, wo später mal unser Garten entstehen soll. Fertigstellung soll übrigens in weniger als einem Jahr sein – aber daran glaube ich noch nicht so ganz.
Für den SINNblick 2014 von blick7 war ich bei den Aufnahmen auch wieder besonders aufmerksam:
Gesehen:
Nur noch die Dachlatten der Häuser, die bald abgerissen werden.
Gehört:
Das erste Mal richtige Großbaustellengeräusche.
Gerochen:
Staubige Luft.
Gedacht:
Und das soll wirklich nächstes Jahr schon bezugsfertig sein?
Der Baustart ist natürlich ein guter Grund diesen Blogeintrag noch schnell zum Freutag zu schieben.
Mit dem Kinderbuch “Die Umweltfee” aus dem Frieling-Verlag ist die erste wirkliche Enttäuschung via Blogg dein Buch bei mir als Rezensionsexemplar gelandet. Die Autorin Christa Vera Meier, selbst Kita-Erzieherin, legt – vermutlich – ihr Erstlingswerk vor, mit dem sie Kinder ab vier Jahren für das Thema Umweltschutz sensibiliseren will. Ohne Verlage, wie Frieling, die auch Autodidakten und Quereinsteigern eine Buchpublikation ermöglichen, würden sich Geschichten wie diese wahrscheinlich niemals in eine Publikation verwandeln. “Die Umweltfee” gehört dabei, meiner Meinung nach, zu den Veröffentlichungen der über 2000-Frieling-Autoren, bei denen es besser wäre, wenn es über den Manuskriptstatus nicht hinauskommen würde.
Abbildung vom Frieling-Verlag
Auf nur sieben Doppelseiten, bei denen jeweils Illustration und Text gegenübergestellt sind, wird die Geschichte von Emil und Tina berichtet. Emil kippt den Mülleimer in einen See, weil ihm der Weg zur Mülltonne zu weit ist und er lieber mit Tina spielen möchte. Im See lebt ein Barsch, der zu ersticken droht. Daraufhin kommt die rettende Umweltfee, verwandelt Emil in ein Krokodil und nachdem er den Müll mit seinem Maul wieder aus dem See heraus befördert hat, wird er zurückverwandelt und die beiden sind wieder Freunde. Ende.
Abbildung vom Frieling-Verlag
Auch wenn der pädagogische Hintergrund der Geschichte natürlich sehr lobenswert ist, überzeugt mich dieses “Buch“* weder sprachlich noch über die Illustration oder gar die Gestaltung. Textpassagen wie “Emil, was hast du getan? Du bist ein Umweltsünder!” zeigen deutlich, dass hier weder altersgerechte Kindersprache umgesetzt wird, noch ein überzeugender Sprachstil das Buch durchzieht. Die Zwangsverwandlung des Kindes in ein Krokodil, wobei zu lesen ist “Er weinte, denn der wollte kein Krokodil sein, aber es half nichts.” fand ich ziemlich irritierend und bezogen auf den Umweltgedanken und unser europäisches Ökosystem auch zutiefst unlogisch. Illustriert hat das Heftchen Severin Klisch, wobei es mir schwer fällt, die Photoshop-Bildchen als “anmutig” anzuerkennen, wie sie im Klappentext beschrieben werden.
Abbildung vom Frieling-Verlag
Abgerundet wird mein Negativeindruck noch durch den stolzen Preis von 8,90€, der für das dünne Heftchen* in Rückstichbindung verlangt wird und damit vierfach so teuer, wie jedes Pixi-Maxi-Heft ist, mit dem die Publikation noch am ehesten verglichen werden kann.
Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass die Autorin lange an dieser Geschichte gearbeitet hat und stolz auf ihr Werkt ist, kann ich diesmal dennoch keine Kaufempfehlung geben. Die Rezensionsexemplare bekomme ich zwar von den Verlagen gestellt, aber meine Meinung dazu wird dennoch ehrlich bleiben und – wie in diesem Fall – neutral die Kritikpunkte auflisten. Die Kita-Erzieherin sollte lieber gute Kinderbücher vorlesen, als selbst welche zu schreiben.
Der Freundeskreis meinte übrigens, dass das Heftchen wie eine Publikation vom UmweltBundesamt aussehen würde – damit tut man aber der offiziellen Behörde tatsächlich unrecht, denn wie ich über Mama denkt erfahren habe, kann man sich dort völlig kostenlos das Buch “Nachrichten aus der Tonne” bestellen und das ist eine wirklich empfehlenswerte Lektüre zum Thema Müll!
Die Bloggerwelt inspiriert doch immer wieder – als ich im Stoffbüro gelesen habe, dass es eine Sommerbluse gibt, die in unter einer Stunde zu nähen ist, stand mein nächstes Nähprojekt fest. Der sommerliche Schnitt, der nur aus zwei(!) Schnittteilen besteht, heißt “Frau Frieda“* und kommt samt eBook von Schnittreif* und Fritzi*.
So luftig leicht und vor allem locker sitzend, wie geplant, ist mein Erstversuch nicht geworden, denn im eBook ist die Oberweite ausschlaggeben und da lande ich seltsamerweise bei einer Größe S, die ich noch nichtmal vor der Schwangerschaft getragen habe und nach meiner Einschätzung auch nicht der Stilloberweite entspricht.
Andererseits schmeichelt es ja schon irgendwie, wenn man so etwas zuschneiden darf. Getragen schmeichelt da allerdings gar nichts mehr und zeigt eher allzudeutlich die Problemstellen. Der Schnitt ist aber trotzdem großartig und vor allem der verlängerte, abgerundete Rücken sieht toll aus. Weitere Frieda-Blusen*werden auf jeden Fall folgen.
Vernäht wurde ein petrolfarbenes Baumwoll-Stöffchen vom letzten Stoffmarkt, der ursprünglich für die Tochter gedacht war. Sehr ärgerlich war allerdings, dass der Stoff deutlich Druckfehler zeigt, wie ich bei Instagram festgehalten habe. Da schaue ich lieber unter das Shirt, denn diese Overlock-Nähte sind einfach ein Traum …
Das Größenrätsel ist inzwischen gelöst – der Mann hat “heimlich” die Druckereinstellung angepasst und da es bei diesem Schnittmuster kein Kontrollfeld gibt, habe ich den Skalierungsfehler nicht mitbekommen …
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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Um es mit Kästners Worte zu sagen: "Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich"!
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