Als der leicht angeraute Sterntaler Streifenjersey letztes Jahr zu mir wanderte, war ich recht unschlüssig, was ich daraus nähen würde, denn er erinnerte mich so sehr an Unterwäschestoff. 🙂 Was wäre das passender als ein zweiter Body für den jungen Mann … Nach dem Overlock-Erstlingswerk, das ich letzte Woche gezeigt habe, lief es diesmal schon deutlich besser.
Die Ärmelbündchen wurden zum Kreis genäht und auch die Lochnaht konnte verhindert werden. Inzwischen hat Serasogar nochmal gezeigt, dass man Arm und Seitenaht tatsächlich ganz gerade ausrichten muss. Das mache ich dann beim nächsten Modell. Das eigene Label* hab ich als grünen Farbtupfer auch wieder mit eingefasst.
Die Blogbilder sind heute leider besonders verrauscht, was nicht nur am spärlichen Tageslicht lag (ab heute geht es ja zum Glück wieder aufwärts) sondern auch an den Nachbearbeitungsmöglichkeiten, denn der Mann hat seinen Großrechner mitgenommen, auch wenn er wohl kaum Zeit haben wird, davor zu sitzen. Mit so einen Uraltlaptop ist die Bloggerei doch ungeahnt (zeit)aufwendig.
Der letzte 12tel Blick des Jahres ist so grau, wie die Stimmung momentan in der Baugemeinschaft, die ja schon einige Stimmungsschwankungen in den letzten zwei Jahren zu bestehen hatte. Die tiefsten Gräben verlaufen dabei zwischen einigen Passivhaus-Neubauparteien und den Altbaufamilien, die jeden Bauschritt nach Einsparpotentialen beurteilen müssen. Wenn ich in die Baufortschrittssglaskugel für 2015 schaue, ahne ich, dass die maroden Fachwerkbauten wohl im kommenden Jahr noch nicht bezugsfertig sein werden. Immerhin zeigt das Dezemberbild den nächsten Meilenstein, denn seit wenigen Tagen steht der ganz große Krahn auf der Baustelle.
Dezember 2014
Dezember 2013
Im neuen Jahr soll die Bodenplatte für den Passivhaus-Neubau gegossen werden und dann geht es hoffentlich auch mit dem Rohbau rasant voran. Höhepunkt in den Altbauten war in den letzten vier Wochen sicherlich der Rückbau der Schornsteine. Nie hätte ich vermutet, dass wir auch diese Aufgabe tatsächlich in Eigenleistung übernehmen können. Unser Klettermeister wagt sich nicht nur in die Tiefesondern auch hoch hinaus.
Der Jahresrückblick mit allen 12tel Blicken 2014 zeigt, was sich alles getan hat. Nicht nur die Bäumesondern auch zwei Gebäudesind gefallen. Außerdem wurden die Betonflächen im Innenhof abgebrochen und seit diesem Monat stehen dort nun Container für die nächsten Gewerke. Die größten Veränderungen gab es aber im Inneren, denn zumindest das Herrenhaus ist inzwischen fast vollständig entkernt.
2014
Für den SINNblick 2014 von blick7 war ich diesmal auch wieder aufmerksam:
Gesehen: Schlamm – überall! Der Weg zum Fotostandort war wohl noch nie zu mühsam. Außerdem versperren mir nun die Baucontainer ziemlich den Blick.
Gehört: Regentropfen auf dem Wellblech-Notdach.
Gerochen: Keinen Schnee …
Gedacht: Vor einem Jahr haben wir den Vierseithofgekauft und dachten damals, dass wir dieses Jahr die Altbauten vielleicht sogar schon mit einem neuen Dach bewundern können. Meine Sonntagsfreudeist aber, dass wir dieses Abenteuer weiter wagen und das Gemeinschaftsgefühl mit den Nachbarn weiterhin stimmt.
Wie im letztenund im vorletztenJahr gab es bei den Dresdner Nähbloggern auch 2014 einen Nähblogger-Wichteltreff. Die Großeltern ermöglichten es mir als Strohwitwemit nur einem Kind dabei sein zu können. Da das Weltcafeeine feine Kinderspielecke hat und das Tochterkind zu vorgerückter Stunde noch eine Brio-Holzeisenbahn-Kiste* fand, konnte ich überraschenderweise mit ihr tatsächlich bis zum Ende bleiben.
Meine neuen Stoffkostbarkeiten zeige ich euch, wenn ich sie ins richtige Fotolicht gerückt habe. Die Dresdner Nähblogger kann man übrigens nicht nur via Blogsondern auch über den Instagram-Hashtag #dresdennähtverfolgen.
Während der Elternzeit des Mannes verbrachte die Uroma unserer Kinder ein paar Tage bei uns und wir konnten sie mit dem neu genehmigten Rollstuhl endlich mal – ohne, dass es für sie zu anstregend gewesen wäre – durch Dresden fahren. Was für ein Gewinn an Lebensqualität! Bevor sie es sich am Abend auf unserer Couch bequem machte (und damit die Familie überraschte, die vorher verkündet hatte, dass die Oma nur zu Hause übernachten würde), war sie natürlich umringt von unserem Tochterkind, die stolz ihr Nachthemdvorführte. Die Uroma, selbst eine hervorragende Näherin, bewunderte unsere 4-Jährige entsprechend und verkündete, dass für sie noch nie jemand so ein schickes Nachthemd genäht hätte.
Der Plan zum 85. Geburtstag stand also fest – es sollte ein Tochterkind-Nachthemd “in groß” für die Uroma geben. Das Schnittmuster aus “Klein & Oho“* wurde nach Augenmaß und Probemessen im Freundeskreis entsprechend vergrößert und rasant drauf los genäht.Unter die Nadel kam bereits gut gelagerte Webware vom Sterntaler Werksverkauf, denn so ein Nachthemd-in-groß verbraucht schon einiges an Stoff. Bei der Bogennaht habe ich diesmal noch einen Alternativstich ausprobiert, der noch ein bisschen mehr nach Handnaht aussah.
Wie hier gezeigt, bekam die Uroma außerdem einen Krankenhaus-Begleiter aus eben diesem Stoff, den schon beim nähen habe ich befürchtet, dass sie dieses Nachthemd wahrscheinlich niemals tragen können wird. Bei ihrem Besuch im Herbst wird sie den Krebs wohl schon sich getragen haben, ohne dass wir geahnt hätten, dass diese Krankheit, gegen die nun auch die Mediziner machtlos sind, verhindern wird, dass sie uns jemals wieder besuchen kommen wird. Der Chemotheraphie-Versuch musste abgebrochen werden und die Metastasen an verschiedenen Stellen im Körper lassen leider keine Hoffnung, dass ihre Lebensuhr noch lange weiterlaufen darf.
Die Weihnachtszeit ist daher bei uns eine sehr ungewöhnliche und die Themen kreise um Hospiz, palliatives Notfallteam bei der der häuslichen Pflege und Sterbebegleitung. Dennoch freue ich am Freitag, dass die Familie momentan einen Weg gefunden hat, um sie aus dem Krankenhaus herauszuholen. Für H54F und den Friday Fives gibt es fünf Dinge (und eigentlich noch viel mehr), für die ich tiefe Dankbarkeit empfinde:
1.) Ich bin dankbar dafür, dass ich die Uroma bereits zu einem Zeitpunkt kennenlernen durfte, als sie, den geliebten Mann noch an ihrer Seite, ohne Mühe durch das Leben lief
2.) Ich bin dankbar, dass es im vergangenen Sommer ein großartiges Hoffestmit vier Generationen und über zwanzig Familienangehörigen und noch Ende Oktober ein Familiengroßtreffenmit über dreißig Mitgliedern aus drei Bundesländern in Ost und West gab und wir es nicht verschoben haben, bis es ihr besser geht
3.) Ich bin dankbar – und zwar sehr – für den Mann an meiner Seite, der selbstverständlich seine Arbeitstermine umorganisiert und Urlaub genommen hat, um zumindest die nächsten Tage und in der Weihnachtszeit gemeinsam mit der Ärztindie häusliche Pflege zu übernehmen
4.) Ich bin dankbar für die vielen Dinge, die sie mir gelehrt hat, zu dem auch der Umgang mit der Wäschemangelgehört, auf der übrigens auch der Stoff für dieses Nachthemd geglättet wurde
5.) Ich bin dankbar für die Lebenserinnerungen, die sie uns bereits zum sorgsamen Aufbewahren überlassen hat – dazu gehört die Reiseapothekegenauso wie der Hochzeitsschrank
Sie in nächster Zeit gehen zu lassen, wird ein schwerer Weg für die Familie. In diesem Momenten beneide ich alle Menschen, die an ein “danach” und vielleicht sogar das Wiedersehen mit Vorangegangenen – wie im Fall der Uroma mit dem verschollenen Vater oder dem geliebten Mann – glauben können. Ich gehöre leider (noch) nicht dazu …
Die Alltagsbewältigung mit Beruf und den beiden Kinderlein als Strohwitwe wurde in der letzten Woche bereits einige wenige Tage erfolgreich geprobt. Da uns als Familie hoffentlich noch viele gemeinsame Weihnachtsfeste erwarten, habe ich auch kein Problem damit diese Zeit – zumindest teilweise – getrennt zu verbringen.
Nie hätte ich geahnt, welche Bedeutung mein Jahreswort 2014 alles mit sich bringen könnte …
Mein letztes Rezensionsexemplar von den Neuvorstellungen des Bücherherbstes aus dem Haupt-Verlag ist mit der “Schriftenwerkstatt. Fonts und Schriften von Hand entwerfen“* ein richtiges Praxisbuch. Auf 176 Seiten stellt die Autorin Charlotte Rieversin sieben Kapiteln, die in die großen Bereiche “Schriftschöpfung” und “Fonterstellung” aufgeteilt werden, die Genese einer neuen Schriftart dar. Die eigentliche Schriftgestaltung überlässt die Engländerin dabei aber 25 renommierten Designern.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Nach der Einleitung folgen im ersten Bereich der Schriftschöpfung die Kapitel “Illustration und Freihandzeichnung”, “Papierschnitt, Druck- und Sticktechniken”, “Digital gezeichnete Schriften”, “3D-Schriften und Schriftinstallationen” sowie “Gefunden oder fotografiert”. Der zweite Bereich Fonterstellung unterteilt sich entsprechend der Praxisschritte in “Vorbereitung” und “Durchführung”.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Nicht nur der zweite Teil sondern auch bereits die ersten fünf Kapitel sind sehr klar in jeweils eine Doppelseite mit dem Profil des jeweiligen Schriftgestalters und einem Tutorial mit Schritt-für-Schritt-Anleitung unterteilt. Nach jedem dieser Kapitel gibt es außerdem eine zusätzlich inspirierende Galerie.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Selten habe ich bislang ein Praxisbuch dieser Art in den Händen gehalten, das – neben den vielen Kreativtechniken vom Schriftsticken bis Scherenschnittverianten – sogar bei den Software-Programmen, wie Photoshop* oder Illustrator* in Schritt-für-Schritt oder eher Klick-für-Klick-Anleitungen zeigt, wie man tatsächlich zu einem professionellen Ergebnis kommt. Am Ende des Buches hat man tatsächlich das Gefühl, dass man seine eigene Schrift entwerfen könnte, die mit FontLab und Fontographer* in eine richtige, digitale Schriftartendatei umgesetzt werden kann. Die Schritte in der Software dazu kommen mir zwar teilweise fast zu einfach vor, aber vielleicht sollte man es einfach mal ausprobieren. Die knapp 30 € für dieses Buch* sind dabei gut investiert, wobei man das Gefühl hat, dass auch ein Grafiktablet* eine feine Sache wäre. Eine eigene Schrift – das wär es doch … warum muss unser Alphabet eigentlich gleich so viele Zeichen haben?
Abbildung vom Haupt-Verlag
Von schöner Schrift lasse ich mich übrigens immer mal wieder bei KAZE und Jademond inspirieren. So schön würde ich auch gerne schreiben können …. und ihr? Schreibt ihr eure Weihnachtsgrüße noch mit der Hand oder nur digital?
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
Das klingt nach einem bunten Sonntag. Was spielt denn dein Mann für ein Instrument? Probentage sind immer was Besonderes. Liebe…
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Hab vielen Dank - das eingeladene Kind hat neben der Glutenunverträglichkeit noch andere ernährungstechnische Herausforderungen und man will ja auf…
Liebe amberlight, soo schön sieht deine Tischdeko aus, ich mag den Eisvogel sehr. Aber auch die Speisen zum sehen so…
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