Finalrunde NÄHBLOG CONTEST Stoffliche Ländereien: Sachsen – Land der Erfindungen

Finalrunde NÄHBLOG CONTEST Stoffliche Ländereien: Sachsen – Land der Erfindungen

Punktlandung! Momentan ist unser ohnehin immer recht (über)volles Leben noch ein bisschen rasanter als sonst schon – zu meinem ganz langsam wieder beweglicher werdenden Ellenbogenbrucharm, ist ein gebrochener Fuß der Oma dazugekommen, die bei spontanen Kinderbetreuungsproblemen nun fehlt (obwohl sich der Opa auch hervorragend alleine schlägt), der Mann verschwindet so oft wie möglich im Vierseithofbaustellendreck und mich erwartet(e) im November nicht nur eine dreitägige Dienstreise mit Tagungsvortrag vor sehr vielen Leuten sondern vor allem meine Doktorarbeitsverteidigung. Wenn man dazu noch völlig ungeplant in die Finalrunde eines Nähblog Contestes einzieht, bei dem ich dabei sein, aber aus Zeitgründen nicht unbedingt weiterkommen wollte, beginnt man fast schon etwas hysterisch zu lachen. Genug gejammert. Aufgabe war also “etwas zu nähen, was mit dem jeweiligen Bundesland in Verbindung gebracht wird“.

Sachsen ist für mich das Land der Erfinder, denn – soweit ich weiß – wurde wohl in keinem anderen Teil Deutschlands im Laufe der Geschichte so viele Patente angemeldet und Neues ausgetüfelt. Kaffeefilter, Kleinbildkamera, Mundwasser, Trommelwaschmaschine, Tageszeitung, Zahnpasta – die Liste ist endlos. Ich habe mich daher dazu entschlossen für das bereits bestehende Quiet-Book, mit dem unsere Kinder jede weite (Urlaubs)Autofahrt, die bei uns ja auch gerne mal mehrere 1000km umfassen kann, problemlos überstehen, drei neue Seite zu nähen, die sächsische Erfindungen zeigen.

1.) Teebeutel-Seite

Der Teebeutel, wie wir ihn noch heute kennen, wurde 1929 vom Dresdner Teekanne-Stammhaus R. Seelig & Hille auf den Markt gebracht und eine entsprechende Packmaschine dafür entwickelt.

Für meine Quiet-Book-Seite habe ich vier Teebeutelchen genäht, die
aufgeklettert werden können. Dabei kann man sich gleich mit dem zuordnen der Farben beschäftigen. Vorlage für die Näherei war die Anleitung von Mausebärchen.
Das Schnittmuster hat übrigens praktischerweise jeder zu Hause im Teeregal. Das meine
Teebeutel wirklich Doppelkammerbeutel sind, gefällt mir besonders gut.

2.) BH-Seite

Stützvarianten für die Oberweite sind zwar schon im antiken Griechenland bekannt gewesen, aber das Patent für ein “Frauenleibchen als Brustträger” wurde am 5. September 1899 in Sachsen angemeldet und damit zur Grundlage für den heutigen BH.

Auf meiner zweiten neuen Quiet-Book-Seite habe ich ein bisschen Upcycling betrieben und tatsächlich einen BH weiterverarbeitet. Die zu beschäftigenden Kinderlein könnn sich nun im BH-öffnen und -schließen üben, was zumindest dem Sohnemann später sicherlich einige Anerkennung bei den Frauen einbringen könnte. Auch an den verstellbaren Trägern lässt sich sicherlich prima spielen. Damit die Seite nicht so nackt aussieht und weil man ohne BH ja vielleicht auch zu den Fischen springt, gab es noch ein Stückchen Walwebband* dazu.

3.)  Lokomotiv-Seite

Die erste funktionstüchtige in Deutschland gebaute Dampflokomotive kommt ebenfalls aus Sachsen und rollte 1838 mit dem Namen Saxonia auf die Schienen. Sie sah zwar schon ein bisschen anders aus, als die Stickdatei von der tschechischen Freebie-Seite, die ich hier schon mal vollfarbig gestickt habe, aber es geht ja um’s Prinzip. Auch meine Schornstein-Dampfwolken sehen etwas ungewöhnlich aus, aber dafür sind die Wolken von “Auf der Wiese ist was los” an- und wieder abknöpfbar. Die Perlkappen-Druckknöpfe* passen dafür einfach perfekt.

Mit diesen drei Erfindungsseiten ziehe ich nun in die Finalrunde ein. Drei verschiedene Nähtechniken kamen dabei zum Einsatz – auf der ersten Seite wurde genäht, auf der zweiten ge-upcycelt und auf der letzen konnte die Stickmaschine zeigen, was sie kann. Aus oben genannten Gründen fehlen allerdings noch die Seitenösen, denn da muss ich erst noch neue schwarze besorgen, denn leider waren im Vorrat nur noch silbrige da. Auf meinem Tableaubild – falls beim Contest nur eine Abbildung gezeigt werden kann – ist deshalb das Quietbook ebenfalls mit abgebildet.

Auch wenn der Zeitpunkt für diese Nähaufgabe für mich denkbar ungünstig war (und ich sogar im dunklen Bus auf der Dienstreise die Teebeutelchen geschlossen habe), bin ich doch froh, dass ich nun gleich drei neue Spieleseiten für unsere Kinder habe. Für alle, die nun etwas enttäuscht sind, dass ich nicht in die Dialekt-Klischee-Schublade gegriffen habe, gibt es noch eine kleine Besonderheit: wenn ihr diesem link folgt, könnt ihr meinen Blog auf sächsisch lesen. Parallelnetz macht es möglich – und zwar auch auf Schwäbisch, Fränkisch ….

Verlinkt bei Kiddikram, Kopfkino und der Stoffreste-Linkparty.

Fast vergessen: den Lostopf habe ich wie versprochen inzwischen auch genügend geschüttelt und diesmal einen Zufallsgenerator entscheiden lassen. Gewonnen haben:

Das Zyklopen-Täschchen von ambaZamba*

Clau*chichi

Den Filzbär von MistrSandman*

Jademond

Herzlichen Glückwunsch!

Etsy kids pop-up shop Dresden

Etsy kids pop-up shop Dresden

Nur noch heute habt ihr die Möglichkeit von 10:00 bis 18:00 Uhr im Atelier von Frau Internaht* auf der Chemnitzer Straße 84 vorbeizuschauen. Dort könnt ihr beim ersten Etsy kids pop-up shop Produkte von 18 verschiedenen Designern – die ihre handgemachten Kostbarkeiten sonst vor allem virtuell in ihren Etsy-Shops anbieten – in die Hand zu nehmen und natürlich auch zur Kasse zu tragen, falls ihr euch anschließend davon nicht mehr trennen könnt. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass es der Ladeninhaberin zum Beispiel mit dem Fuchs* von hebbedinge* so geht. Die feinen Produkte sind im ganzen Laden liebevoll arrangiert.

Bei meinem Besuch – unmittelbar nach der Dienstreise, nach Ladenschluss und bei denkbar schlechten Lichtverhältnissen – habe ich sofort die hübschen Bootstaschen vom ambaZamba* entdeckt. Besonders gefreut habe ich mich, dass ich Kandatsu* persönlich kennenlernen durfte, die auch heute sicherlich noch mit im Laden steht.

Bei den Namensstempeln von alinear* konnte ich mich nur zurückhalten, weil kein Familienmitgliedsname dabei war und es bleibt sehr verlockend, dass die Designerin auf Wunsch jeden Namen stempelfertig macht. Für den ständig telefonierenden Sohnemann (obwohl er das bei uns kaum sieht)  wäre sicherlich ein Stoff-Handy von Jungs&Söhne* eine prima Idee gewesen. Am meisten habe ich mich aber in den Kiwi von ehrtweibchen* verliebt – dieser vorwitzige grün-grau geringelte Schnabel ist doch wunderbar, oder?

Es wäre doch großartig, wenn der erste etsy pop-up shop nicht der letzte in Dresden gewesen wäre, aber dafür müssen heute schon noch ein paar Neugierige im Laden vorbeischauen – dann könnte es tatsächlich im nächsten Jahr eine Wiederholung geben, was mich sehr freuen würde.

Der Lostopfmit den beiden Kostbarkeiten von ambaZamba* und MistrSandman* ist nun erstmal geschlossen, wird aber bis zum Montag noch geschüttelt. Wer sich nachträglich noch dazuschummeln möchte, braucht zumindest eine gute Begründung, warum er bislang noch nicht im Topf gelandet ist …

Crafty Caffee Clatsch in Berlin

Crafty Caffee Clatsch in Berlin

Einen von zwei November-Vorträgen vor vielen Zuhörern habe ich nun erfolgreich hinter mich gebracht. Das Wissenschaftlerleben führte mich nach Berlin und großartigerweise fand sich am ersten Hotelabend gleich eine feine Freizeitbeschäftigung, denn der Crafty Caffee Clatsch organisiert von stoff’n fand bei Needles & Pins statt.

Stricker hätten in diesem Laden sicherlich sofort einen erhöhten Puls bekommen. Ich war hingegen froh, dass ich von so viel Wolle und nicht von riesigen Stoffballen umgeben war. Ein sehr interessantes Gespräch gab es mit der Schneiderin und gelernten Modedesignerin von  Needles & Pins  über mulesingfreie Wolle, die es im Laden unter anderem aus Frankreich von speziellen Schafsrassen gibt. Wie ich mich selbst überzeugen konnte, kratzt aber diese Wolle und der Kunde kauft deutlich lieber die kuschelweiche Variante wie zum Beispiel Lana Grossa*. Es gibt jedoch inzwischen auch mulsingfreie Merinowolle*.

Neben der Wolle ging es aber an diesem Abend vor allem um die Bloggerwelt, DaWanda*- bzw. Etsy*-Shops und Pinterest, denn für mich überraschenderweise war mit Anna Sterntaler sogar eine Community Marketing Managerin von Pinterestdabei. Die kleinste Abendteilnehmerin – das erste Heimatkinder*-Kind – hat bei mir zwar schon ein bisschen Sohnemann-Sehnsucht ausgelöst, aber gleichzeitig habe ich es sehr genossen, dass ich so ganz kinderfrei mit Himmelrosa* – deren Spülischürzen* und Tetrapackkannen* ich bereits auf einige Märkten gesehen habe – Yokola, Hauptstadtpuppi, Ninadel*, GriseldaKund Maschenfein* bei einem reichhaltigen Abend(brot)buffet plauschen konnte.

Heute Nachmittag geht es (mit dem Bus) ab nach Hause und ich hoffe, dass ich es noch rechtzeitig zum Etsy kids pop-up Shop im Atelier von Internaht* schaffe. Mein Lostopf zu dieser feinen Designer-Ausstellung zum Anfassen ist bis dahin noch offen ….

Neugeborenenmütze

Neugeborenenmütze

Beim erstaunten Blick auf die Stoffmarktschätze von SAM FENIE, die es doch tatsächlich geschafft hat, den begehrten Fischestoff* in der Restekiste auszugraben, fiel mir ein, dass hier noch ein Mützchen nachgereicht werden muss.

Genäht nach dem Freebie-Schnittvon Klimperklein*, habe ich dafür eines meiner Reststückchen des tollen Fischejerseys verwendet, den ich beim Sterntaler Stoffverkauf erbeuten konnte. Das Stofflager platzt zwar ohnehin aus allen ungenähten Nähten, aber gibt es dieses Jahr eigentlich gar keinen Lagerverkauf? Weiß jemand etwas?

Kurze Zeit hat das Mützchen, an das als Einnäher nur das eigene Nählabel* gekommen ist, den Kopf eines zukünftigen Hofnachbarkindes geschmückt. Das es inzwischen bereits zwei weitere kleine Erdenbürger in dieser Runde gibt, mag ich am Mittwoch. Bevor diese aber beschenkt werden können, müssen erstmal die Pflichtaufgaben erfüllt werden – das ist morgen ein Tagungsvortrag vor sehr vielen Zuhörern und noch in diesem Monat der Vortrag für den Grund, warum ich nun auch endlich diese Mützen an einer Overlockmaschine nähen kann.

Verlinkt bei Mittwochs mag ich, Meitlisache und Kiddikram.

Laterne aus Papier falten

Laterne aus Papier falten

Die Lampionszeit hat wieder begonnen und es ist höchste Zeit, dass ich nach der Hochzeitslaterne 2011 und der Stofflaterne 2012 unsere Laternenvariante von diesem Jahr zeige, die wir letztes Jahr bereits gebastelt haben. Vorlage war vor einem Jahr bei uns dieses Youtube-Video.

Dazu braucht man nichts weiter als ein Blatt Aquarellpapier – bei uns von Hahnemühle* – Pinsel, Klebeband, Wasserfarben und Öl.

Im ersten Schritt durfte das Tochterkind, deren Hände mir mit dem Jahresabstand so sehr viel kleiner vorkommen, mit ihren Naturfarben loslegen. Der wunderbare Wasserfarbenkasten von Ökonorm* – mit Farben aus Paprika, Brennnessel und Blaualgen – ist übrigens inzwischen auch hier aufgelistet.

Nachdem das Blatt fertig “gestaltet” war, wurde entsprechend dem Anleitungsvideo gefalzt und – da durfte das Tochterkind wieder ran – an einigen Stellen mit der Schere eingeschnitten.

Das dicke Aquarellpapier wird erst mit einer abschließenden Schicht Öl opak und auch diesen Arbeitsschritt konnte das Tochterkind bereits selbstständig übernehmen. Leider wird die Laterne durch das Öl nach einigen Wochen “ranzig” und daher basteln wir dieses Jahr eine neue Laterne und schicken diese Variante heute zum Creadienstag.

Letzten Monat hat übrigens Frau Jademond ebenfalls eine Anleitung dazu veröffentlicht. Bei ihr wird erst geölt und dann gefalzt. Richtig gut gefällt mir der Vorschlag Salz in die nassen Farben zu streuen – ich glaube, dass probieren wir dieses Jahr mal aus.