Nach dem Sprung ins eigene Land geht nun mit meiner Lieblingsbloggerin (mit den längsten Texten, die einfach gut tun, wenn man sie liest 🙂 aus der Schweiz weiter:
Wie heißt dein Blog?
Kirschkernzeit. Ein Name, der eigentlich nicht wirklich
durchdacht war, damals vor bald 4 Jahren, ganz zu Beginn; mein
Mann sass mit mir vor dem PC und bastelte mir meinen allerersten
Blog bei Blogger zurecht, und ich brauchte einen Namen, bloss so,
damit er überhaupt damit anfangen konnte. Seine Finger trommelten
auf die Tischplatte, er sah mich erwartungsvoll an, ein bisschen
ungeduldig vielleicht auch, ich überlegte fieberhaft und fühlte
mich zurückversetzt in meine Schulzeit bei irgendeiner
Matheprüfung oder so… und dann plötzlich sprudelte dieser Name
aus meinem Mund. *lach* Aber doch, ich mochte ihn. Weil ich
Kirschen mag, und Kirschkernkissen, und weil dieser Blog ein
bisschen persönliches Refugium sein sollte, mit Zeit für mich und
meine Gedanken. Also blieb er, der Name Kirschkernzeit. Bereut
habe ich es nie.
Hast du schon vor der Babypause gebloggt?
Ja. Und
nein. Die Sache ist die, dass ich
gar nie eine eigentliche Babypause gemacht habe- ich wurde mit
gerade 22, ganz am Anfang meines Studiums, schwanger und
entschloss mich buchstäblich “aus dem Bauch heraus”, für
diesen Teil meines Lebens einfach “nur” Mama zu sein, ohne
Beruf, Studium oder andere “höhere” Ausbildung. So gesehen gab
es das bei mir also gar nie, eine waschechte Babypause. Oder
vielmehr; sie hat bei mir in meiner ersten Schwangerschaft
begonnen- und gar nie mehr aufgehört.
Zum Bloggen kam ich, als ich ganz frisch zum dritten
Mal Mama geworden war (mittlerweile sind es vier Kinder). Kurz
zuvor war ich zur fanatischen Blog-Leserin mutiert, und nun,
abendelang ans Bett gefesselt mit einem süssen, nimmermüden,
anlehnungsbedürftigen und immerhungrigen Säugling in den
Armen, überkam mich das totale Verlangen, endlich auch selber
eine Stimme zu bekommen in dieser glitzernden Welt voller
Ideen, kreativem Ausdruck und atemberaubendsten Fotos. Mein
Mann kaufte mir dann meinen ersten eigenen Laptop. Und
schenkte mir das Einrichten meines Blogs gleich mit dazu,
Gottseidank, denn ich selber verstehe von Computerkram so viel
wie vom Autofahren; nämlich rein gar nix. (Dank an dich, Herr
Kirschkernzeit, du oh mein Held!)
Was war das Erste, das du für dein Baby genäht hast?
Hmm… für mein Letztes, bzw. Viertes? (Manche Worte nehme
ich lieber nicht zu wörtlich *zwinker*) Ich bin mir nicht
sicher… aber ich glaube, eine “Quick Change Trousers” von
Anna Maria Horner.
Diese einfache Schlupfhose zum Wenden ist nämlich eines meiner
absoluten Babykleider-Lieblinge, nur schon darum, weil sie
einigermassen rasch fertig wird (wichtig) und trotzdem einfach
umwerfend aussieht (noch wichtiger). Projekte wie dieses geben
einem einfach so ein herrlich gutes, kompetentes
Gut-gemacht-Gefühl (am allerwichtigsten), und das braucht man,
wenn einem alles zu viel wird mit dem dicken Bauch und der
ganzen Schwangerschafts-Hormon-
sicher; sollte es jemals zu Kind5 kommen; Achtet auf meine
Näh-Tisch-Blog-Fotos! Jedes Anzeichen einer neuen “Quick
Change Trousers” ist per se schon mal verdächtig…
Hast du ein DIY-Baby-Lieblingsstück?
Ähm… wirklich bloss eines? Schwierig, schwierig…
ich glaube, jede Mama könnte dir gleich eine ganze
Lieblings-Liste aufzählen, aber dann DAS Lieblingsstück?
Einigen wir uns auf drei, ja?
Also, da wäre einmal 1. das Zwergenmützchen,
ein schlichtweg umwerfendes Kinder-Strick-Mützchen mit
raffiniertem Schnitt, an dem ich mich einfach nie sattsehen
kann.
Oder 2. die Pebble Weste,
eine sehr einfache, aber enorm schöne Strickweste zum Auf- und
Zuknöpfen (kein lästiges Über-den-Kopf-Ziehen!). Die mag ich
wirklich auch sehr, sehr gerne.
Und natürlich ganz klassische Strickhosen, am liebsten im anschmiegsamen Rippchen-Muster.
Allerdings; das sind alles Strick-Projekte. Sind die auch
gültig?
(Falls nicht; Amy Carols “Scalloped Baby Blanket”
(aus “Bend the Rules”)
und ihre “Simple Bibs“-Lätzchen-Klassiker waren ebenfalls eine absolute Offenbahrung für mich!)
Gibt es für dich einen Baby-Lieblingsschnitt?
Ganz klar; Schlupfhosen aller Art! “Quick Change Trousers“, “Huck Finn Pants” (aus Weekend Sewing”)
oder auch diese supersimplen Recycling-Hosen aus Papas alten
Shirts (Online-Anleitungen nach-googlen), das alles sind ganz
einfache Kleidungs-Stücke, die sich so schlicht oder aufwändig
gestalten lassen, wie man mag, je nach Lust und aktuellem
Energie-Stand bzw. Zeit-Budget (schliesslich sind wir (werdende)
Mamas, da ist Zeit wohl immer knapp). Vor allem aber sind
Schlupfhosen bequem, ganz ohne diese komischen
Reissverschlüsse, Knöpfe und dicken Nähten, wie man sie manchmal
bei gekauften Babysachen sieht. Ich glaube, jedes
Baby-Kleidungs-Stück sollte vor allem ein Ziel haben: Dass das
Kind sich wohl fühlt darin. Und ich denke, Schlupfhosen mit
weichem, elastischem Saum erreichen dieses Ziel auf ganz einfache,
sehr befriedigende Art und Weise.
Ist etwas auf der To-Do-Nähliste unerledigt stehen geblieben?
Ja, leider *snif* Ich hatte mir vorgenommen, meinem Baby einen
leichten Strampelsack aus einem von Papas abgelegten Hemden zu
nähen. Diese hübsche Idee habe ich in “Es war einmal ein
Hosenbein” gesehen, und das Ganze sah so hübsch und zart aus, dass
ich mir, als ich mit meinem 4. Baby schwanger war, schwor, dem
Kind in meinem Bauch auch so etwas zu nähen, denn es sollte ja ein
Sommerkind werden, und ich stellte es mir unheimlich angenehm vor,
mit nackten Beinchen in so einem weichgetragenen Hemdenstoff-Sack
herum zu strampeln… Leider wurde nichts daraus. Das “Quick
Change Trousers”-Nähen und Zwergenmützchen-Stricken nahm mich wohl
vollkommen ein…
Steht in deinem Bücherschrank ein DIY-Buch, das du gekauft hast, als du erfahren hast, dass du schwanger bist?
Nein, ich glaube nicht, nicht direkt. Ich kaufe wirklich
leidenschaftlich gerne und leidenschaftlich oft Näh- und
Strick-Bücher, aber als mein Baby unterwegs war, war mir lange
Zeit so schrecklich schlecht, dass ich weder lesen, noch nähen
oder stricken konnte, ohne mich nach spätestens 5 Minuten mit
geschlossenen Augen hinlegen zu müssen. Und später dann,
irgendwann im 6. Monat oder so, als die Übelkeit etwas nachliess,
machte ich mich mit Heisshunger über meine ohnehin schon ziemlich
reichhaltige Bücher-Sammlung her und verschlang alles an
DIY-Stoff, was ich finden konnte. Ein herrliches Wiedersehen! Es
ist schon wahr; man wird süchtig danach, nicht wahr?
Welchen DIY-Mama-Blog sollte ich nicht verpassen?
Ich muss gestehen, dass ich eine etwas sonderbare
Blolggerin bin; Mittlerweile lese ich selber nämlich so gut wie
keine Blogs mehr. Und wenn, dann besuche ich meistens einen Blog
aus meinem “virtuellen” Bekanntenkreis oder den einer netten
Leserin, um mich endlich einmal für ihre netten Worte zu bedanken,
aber wie gesagt, selbst dazu finde ich nur sehr, sehr selten
genügend Zeit und Energie. (Dabei gibt es so unsagbar schöne Orte
da draussen im Bloggerland!) Vielleicht “Soulemama”? Ja, ich
glaube, an führt wohl kein Weg vorbei…
Welcher DIY-Baby-Blogeintrag wird bei dir am häufigsten aufgerufen?
Schwer zu sagen ohne Statistik-Diagramm… Ein Grund,
warum ich von Blogger zu WordPress gewechselt habe, war ja genau
diese Aufrufs-Kurve, die lag mir immer schwer auf der Seele und
fühlte sich an wie eine permanente Leistungs-Benotung
*schauder*… Bei WordPress bin ich nun endlich davon befreit
*phu*… Aber ich denke, der Post “Aus meinem Tagebuch: Still”
und “Loslassen”
hat viele Frauen an ihre eigenen Nach-Geburts- und
Baby-Erfahrungen erinnert und rief persönliche Geschichten und
Gefühle wach, was mich selber wiederum stark berührt hat, weil mir
klar wurde, wie ähnlich wir Menschen uns doch im Grunde
sind. Wir teilen so viele Erfahrungen, Gedanke und Empfindungen,
ohne uns dessen wirklich bewusstzu sein.
In der “Gern gelesen”-Sidebar ganz oben stehen aber auch “Es ist ein Mädchen”
und “ausserhalb von Zeit und Raum“, beides Posts aus dieser
allerallerersten, honigsüssen, milchig verschwommenen Zeit mit
meinem Baby. Ist ja auch klar, wenn ein so winzigkleines, süsses
Bündelchen Mensch der Welt vorgestellt wird. Babys sind nunmal
einfach unwiderstehlich, oder?
Alle Bilder in diesem Blogpost sind mit freundlichen Genehmigung direkt von Kirschkernzeit verlinkt.
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen …
Und was ist euer Lieblings-Mama-Blog?
Hat mir total viel Spass gemacht, dein Fragebogen, Amberlight! Man kommt sich ja fast vor wie eine Berühmtheit mit ruhmreichen Memoiren… 😉 Danke für die schöne Idee, deine Arbeit (mit den Fotos und allem, das ist ja nicht ganz ohne…) und für deine Geduld (oh ja!) mit mir, meinen laaaaaaaaaangen Quasselpassagen und … der Verzögerung mal wieder, bis das hier zu dir zurückkehren konnte…
liebe Grüsse an dich und deine beiden Süssen!
Bora