Stoffkauf im Königreich der Stoffe

Stoffkauf im Königreich der Stoffe

Einmal im Jahr kann ich mich hemmungslos dem Stoffkauf hingeben, denn da flattert ein Gutschein zu mir. Ein großartiges Gefühl einfach so zuschlagen zu können.

Letztes Jahr hatte ich mich für limetreesentschieden und die dabei ergatterten Stoffschätzchenhaben sich in einen Mei Tai, den Eulen-Durch-Schlafsack, den Elefanten-Durch-Schlafsack und ein Schlaufentuchverwandelt. Von den beiden damals gekauften Büchern ist das eine als Verlosungsgschenkzu Mit-Nadel-und-Faden gewandert und das andere im Bücherregalgelandet.

Dieses Jahr hat mich die Stoffkauftour nun in das Königreich der Stoffe geführt. Neben den ganz wunderbaren Baumwollstöffchen ist dabei ein umwerfender roter Babycord und ein unbeschreiblicher, streichelweicher  Flanelleulenstoff in den Einkaufkorb gewandert. Eulen gehen irgendwie immer. Außerdem konnte mich bei den Webbändern dann doch nur die Begrenzung der Gutscheinhöhe stoppen. Das Mützenwetterbandwollte ich aber schon seit meiner Teilnahme am 3. Webband-Contest haben, denn diesem Entwurf habe ich von ganzem Herzen gewünscht, dass er gewinnt. Meine eigenen Wintervögelhatten es ja immerhin auf den 9. Platz geschafft und daran erfreue ich mich noch heute …

Kinderschnittchen Hose Jan

Kinderschnittchen Hose Jan

Bei vielen Nähern lese ich, dass man am ersten Model noch etwas tüftelt und erst die Zweitauflage dann so richtig toll wird. Bei mir ist das definitiv andersherum. Wahrscheinlich schreibe ich im Wissenschaftlerleben deshalb auch nie wirklich Manuskripte, sondern fast immer sofort den eigentlichen Text. Daran wird höchstens noch ein bisschen gefeilt. Dahinter steckt pure Faulheit. 🙂 Da das Kind mit nur einer Sommerhose nur bis zur nächsten Wasser-Sand-Schlacht gerüstet wäre, gab es jedenfalls gleich noch eine zweite Hose.

Das Schnittchen bereits abgeheftet, dachte ich, dass die Nähanleitung bereits in den grauen Zellen abgespeichert wäre. Falsch gedacht. So entstand nun ein Jan-Model ohne falschem Gürtel, denn ich habe vergessen die Bänder mit einzunähen. *Grmpf* Auch die Idee das Gummibandeinziehen zu sparen und das Bündchen „irgendwie“ mit Band herumzuklappen, brachte nur mittelprächtige Ergebnisse und verkrampfte Finger. Also wieder etwas für die Nähunfälle – aber am Kind (hier mit dem Mäh-Schaf und Quirl bereit für die Küchenmithilfe) sieht es trotzdem gut aus. Der Stoff wurde hier bei Marions Wunderland erstanden und ist im Gegensatz zur Sandstrandhose auch von den Farben eher stadttauglich. Gut, dass das virtuelle Stoffkauflädchen inzwischen wieder geöffnet hat.

Schnittchen Hose Jan

Schnittchen Hose Jan

Nach dem Hosen-Disaster bin ich reumütig zu den Vorzügen eines Schnittmusters zurückgekehrt und habe mich für das Modell „Jan“ von Schnittchen entschieden. Damit es nicht zu sehr nach Sporthose aussieht aber ohne Seitenstreifen. Außerdem hätte ich ohnehin keine Ripsbänder in meinem Vorrat gehabt. Den falschen Gürtel von diesem Modell fand ich besonders gut, denn der kann wenigstens nicht verloren gehen. Dank der Anleitung habe ich nun auch endlich verstanden, dass man für eine perfekte Schrittnaht die Hosenbeine ineinander stecken muss. Wieder etwas gelernt. Mein Fazit: das Schnittchen fand ich großartig und „Jan“ passt dem Tochterkind wie angegossen.

TfdT-Hose

TfdT-Hose

Längere Zeit ist hier schon nichts mehr aus der Kategorie Nähunfälle gezeigt wurden. Den Fingerwerde ich zwar hoffentlich nicht so schnell wieder unter die Nähmaschinennadel halten, aber Nähunfälle, bei dem das Problem vor der Maschine sitzt, gibt es (leider) auch weiterhin. Mein erstes richtiges TfdT (Teil-für-die-Tonne) habe ich der Bloggerwelt sogar verschwiegen, denn mein erster Versuch das Ottobre-Kleid zu nähen, ist so schief gegangen, dass ich kurz nach Mitternacht zur Stoffschere gegriffen habe, um wenigstens den Reißverschluss zu retten. Der Rest war nun wirklich nicht mehr blogtauglich.

Genauso ist es eigentlich mit dieser Hose, die das Kind nie tragen wird. Kurz vor der Hochzeitsreise mit dem perfekten Ostsee-Sand-Strand-Stoff mit Schildkröten und Fröschen wollte ich „mal-eben-schnell“ noch eine Hose  nähen – ohne Schnitt und mit der fatalen Selbstüberschätzung, dass ich nach der einen Hoseschon genügend Hosennähwissen besitzen würde. Das hektische Kürzen, weil mir die Beine irgendwie zu lang und zu breit im Zuschnitt erschienen, hat dem Endprodukt wohl den Rest gegeben. Bei der Anprobe kam ich am Tochterkind – trotz energischem ziehen und drücken – jedenfalls nur bis zum Knie. Nach dem Urlaub bin ich dann reumütig wieder zu Schnitt- und Nähanleitungen zurückgekehrt. Wo und wie – zeig ich euch im nächsten Blogeintrag.