Eigentlich hatte ich euch ja nach dem Abstimmungsmarathon (den ich dieses Jahr richtig blöd finde, da es selbst bei den Abstimmungswilligen nicht funktioniert *Grummel* *Motz*) endlich mal wieder eine Stoffgeschichte versprochen, aber es geht doch erstmal mit den Holzwürmern weiter.
Der auf dem letzten Flohmarkt erstandene Kinderzimmertisch stellt sich leider doch nicht als so Untot heraus, wie angenommen, sondern war bereits bewohnt. Glücklicherweise hatte der Mann des Hauses darauf gedrängt, dass mein Tischlein zunächst in Quarantäne auf den Balkon wandern sollte. Zwei Tage später sah ich tatsächlich frische Holzmehlhäufchen und fing an mich zu belesen. So schnell wollte ich natürlich nicht aufgeben. Außerdem hatte ich die Nachbarschaft zu diesem Zeitpunkt bereits am Sonntagmorgen mit ausdauerndem Abschleifen beglückt.
Bekämpfung: Zum Einsatz kam zunächst eine Tinktur mit Essigsäure und Zitrone, die tatsächlich bewirkte, dass lauter kleine Käferchen aus den Löchern herauskamen, die mir fast schon leid taten. Aber nach der Einwirkzeit begannen sie tatsächlich wieder in ihr Löcherreich einzuziehen. Frechheit! Das Internet versprach noch Erfolge mit Kälte (dazu hätte ich mit dem Tischlein in den Norden fahren müssen) und Hitze. Der Föhnversuch führte nur zu einer Überhitzung des Geräts. Ein Heißluftgerät für beendruckend hohe Temperaturen wurde besorgt. Das Holz verfärbte sich zwar ziemlich dunkel und das Tischlein begann fast zu glühen, aber jeden Morgen rieselte es wieder an einer anderen Stelle. *Grmpf*
Als letzte Möglichkeit hab ich noch den Besuch einer Sauna in Betracht gezogen, was sicherlich gut funktioniert hätte, denn eine Stunde bei 60°C übersteht auch der stärkste Holzwurm nicht. Leider konnte ich die Bedenken der (Holz)saunabesitzer im Freundeskreis nicht restlos zerstreuen. Wäre noch die Variante der Begasung geblieben, aber die ortsansässige Firma Groli verkündete, dass dafür gleich 50 Euro zu investieren wären. An dieser Stelle habe ich aufgegeben.
Inzwischen haben wir uns bereits getrennt und das Tischlein ist auf den Wertstoffhof zum Altholz gewandert. Ich vermute, dass es den verbliebenen Holzwürmern dort ganz prächtig geht. Wenn Frau Liebenur ahnen würde, was sie mit ihrem Tisch-Bericht bei mir ausgelöst hat. Glücklicherweise hat mir inzwischen die Nachbarsfrau ein ausrangiertes Tischlein (ohne Wurm) als Trost überlassen und ich kann mich nun doch noch mit der Farbe austoben.
Morgen stelle ich mich übrigens zum zweiten Mal selbst auf den Trödelmarkt hinter dem Haus der Presse. Die Stoffkiste ist zwar inzwischen schon ein bisschen leerer und vielleicht wird heute noch etwas beim Dresdner Näh-Blogger-Cafe getauscht, aber vielleicht sieht man sich trotzdem? Wir haben auch bestimmt nichts mit Holzwümern dabei …
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